Contao SEO 

Mit dem Open-Source Content Management System „Contao“ lassen sich individuelle, barrierefreie und suchmaschinenfreundliche Websites erstellen. Möchte man mit Contao SEO erfolgreich sein, sollte man sich vor allem als Laie näher mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung auseinandersetzen.  Im Folgenden erlangen Sie das nötige Know-How, um das Google-Rankings zu verbessern.

Relevanz der Suchmaschinenoptimierung

Zunächst einmal erklären wir, warum die Suchmaschinenoptimierung heutzutage für Website-Betreiber elementar wichtig ist.

Sobald es für einen Suchbegriff (Keyword) multiple Suchergebnisse gibt, werden sie vom Google-Algorithmus in eine Reihenfolge gebracht. Diese Reihenfolge hängt von bestimmten Faktoren ab, auf welche die relevanten Websites überprüft werden. Die Website, welche nach diesen Faktoren am besten abschneidet, wird in den Ergebnissen ganz oben platziert. Das Feld der Suchmaschinenoptimierung beschäftigt sich mit der Optimierung dieser ausschlaggebenden Faktoren.

Wichtig ist eine gute Platzierung auf der Suchmachinenergebnisseite (SERP), da die Nutzer fast ausschließlich auf die oberen Ergebnisse klicken. Ungefähr 60% der Nutzer klicken auf das erste Suchergebnis, 83% der Nutzer entscheiden sich für ein Ergebnis der Top 3. Nur 0,17% klicken ein Ergebnis auf der zweiten Suchergebnisseite (Rang 11 und niedriger).

Kombiniert man diese Erkenntnisse mit dem Fakt, dass ein Großteil der Internetnutzer zum Auftakt einer Internetsitzung eine Suchmaschine wie Google verwenden, wird klar, dass ein gutes Ranking extrem ausschlaggebend für hohe Trafficwerte ist.

Bestandteile der Suchmaschinenoptimierung

Die Suchmaschinenoptimierung lässt sich in zwei unterschiedliche Felder aufteilen, die OnPage-Optimierung und die OffPage-Optimierung. Unter die OnPage-Optimierung fallen Faktoren wie gute Inhalte der Seite (Content), interne Verlinkungen und die Seitenstruktur. Die OffPage-Optimierung beschäftigt sich mit jeglichen SEO-Maßnahmen, welche keine Änderungen an der eigenen Website oder die Veröffentlichung von Inhalten auf der Seite umfassen. Darunter fällt unter anderem Social Media, Markenaufbau oder auch die Akquise von Links anderer Seiten, da eine Verlinkung von mächtigen Seiten nach dem Google Page-Rank Algorithmus die Gewichtung der eigenen Seite im Internet stärkt.

Da man fremde Sites nur durch überzeugenden Content dazu bewegen kann, auf die eigene Seite zu verlinken, werden wir uns in diesem Artikel nur mit der OnPage Optimierung befassen.

Folgende OnPage-Optimierungsfaktoren werden hier im Zusammenhang mit Contao erläutert:

  1. Content und Keywords
  2. Seitenstruktur
  3. Nutzerfreundliche URLs
  4. XML-Sitemaps
  5. Interne Verlinkung und Indexierung
  6. Bildoptimierung

1. Content und Keywords

Google selbst nennt einzigartigen Content, welcher einen Mehrwert für den Nutzer bietet, als wichtigsten Ranking-Faktor. Wichtig hierbei ist, dass wirklich jeder Text, welcher veröffentlicht wird, sonst in dieser Form noch nicht im Web vorhanden ist. 

Bereits vorhandener Content (Duplicate Content), bietet nach der Logik von Google keinen Mehrwert für den Nutzer, da der Content in dieser Form bereits vorhanden ist und somit auch über Google zu finden ist. Da Google den Nutzern nicht zweimal das exakt gleiche Ergebnis liefern will, erhält Duplicate Content, wenn überhaupt, ein sehr niedriges Ranking. 

Allgemein lässt sich sagen, dass Content, solange er originell geschrieben und ein interessantes Thema behandelt, immer einen Mehrwert für den Kunden bietet. Solange man nicht offensichtlich kopiert, werden hier keine Probleme entstehen.

Außerdem erwähnenswert im Zusammenhang mit Content sind die Keywords, für welche man ranken möchte. Rund um diese Keywords wird später der Content erstellt, also sollten diese auch erstrebenswert hohes Suchvolumen haben. Um das Suchvolumen von interessanten Keywords zu überprüfen, eignet sich der Google Keyword Planner. Früher konnte man durch ein hohes Vorkommen des Keywords im Text ein besseres Ranking erreichen, heutzutage ist die Keyword-Dichte im Content jedoch weniger relevant. Durch eine zu hohe Keyword-Dichte wirkt der Text unnatürlich, als wäre er nur zu Ranking-Zwecken verfasst worden. Dies kann womöglich zu einer Abstrafung gegen die Google Richtlinien führen. Der Fokus liegt mittlerweile auf dem bereits erwähnten Mehrwert für den Nutzer. Wo sich die gezielte Platzierung des Keywords jedoch immer noch lohnt, erfahren Sie im nächsten Kapitel.

2. Seitenstruktur

Google hat einige Vorgaben zur Seitenstruktur, welche sich positiv auf das Ranking auswirken. Beispielsweise sollte man ordentlich strukturierte HTML-Dokumente verwenden, welche mit Hilfe von „h1“ bis „h6“ – Überschriften gegliedert sind und für Aufzählungen die „ol“ und „ul“ – Tags verwenden. Hierbei ist es wichtig, nur eine „h1“ – Überschrift zu benutzen, und danach für absteigend wichtige Überschriften in der richtigen Reihenfolge „h2“, „h3“, und so weiter. Eine „h3“ Überschrift sollte nie verwendet werden, solange es noch keine „h2“ als vorherige Überschrift in dem Text gibt. Im Contao-Backend erreichen Sie den Punkt zum Texte bearbeiten im Administrationsbereich unter Inhalte > Artikel > Artikel bearbeiten / neu anlegen .

Im Zusammenhang mit der HTML-Struktur ist es empfehlenswert, das Keyword am Anfang der „h1“ unterzubringen. Weiterhin sollte man das Keyword im Title Tag und in der Meta Description der Seite unterbringen. Der Title Tag ist einer der Rankingfaktoren, weshalb dort das Hauptkeyword am besten an erster Stelle verwendet werden sollte. 

Bei der Erstellung der Meta Daten sollte auch berücksichtigt werden, dass potentielle Nutzer diese Textzeilen auf der SERP sehen. Daher sollte man sich an gewisse Richtlinien halten, um einen professionellen und vertraulichen Eindruck zu machen.

  • Title Tag:
    Wie bereits erwähnt, sollte zu Beginn des Title Tag das Keyword eingebracht werden. Außerdem sollte man innerhalb der Begrenzung der zur Verfügung stehenden Zeichen noch, je nach Zielseite, gewisse transaktionale (kaufen, bestellen) oder informationale (funktionsweise) Begriffe verwenden. Abgeschlossen werden kann der Meta-Title mit dem Erwähnen der eigenen Marke/Firma zwecks Branding.
  • Meta Description:
    Empfehlenswert ist es, die Meta Description nach dem AIDA-Prinzip zu gestalten. AIDA steht für „Attention / Interest / Desire / Action” und ist ein um 1900 entwickeltes Konzept aus der Werbepsychologie. Um einen Nutzer zum Kauf, oder in diesem Fall zum Klick zu bewegen, sollte nach diesem Prinzip wie folgt vorgegangen werden:
    1. Man zieht die Aufmerksamkeit des Nutzers auf sich, z.B. durch das Verwenden von Sonderzeichen (z.B. )
    2. Das Interesse des Nutzers wird geweckt, indem weiter auf das Angebot eingegangen wird („riesen Sortiment“, „top Qualität“)
    3. Im dritten Schritt soll dem Nutzer, beispielsweise durch ein praktisches Alleinstellungsmerkmal, bewusst gemacht werden, warum er dieses Produkt braucht / warum er klicken soll.
    4. Zuletzt wird der Nutzer noch zu einer Aktion, in diesem Fall zum Klick auf das Suchergebnis aufgerufen („Jetzt entdecken!“).

Da Google nur eine gewisse Menge an Zeichen zur Verfügung stellt, sollte man seine erstellten Meta-Angaben erst in einen sogenannten SERP-Snippet Generator eingeben. Hier werden Hinweise gegeben, falls die eingegebenen Texte über der Obergrenze ( 60 Zeichen im Title / 155 Zeichen in der Description) liegen, und wie die Texte später einmal auf der Google SERP aussehen.

Hier ein Beispiel, wie ein optimierter Title und eine nach dem AIDA-Prinzip erstellte Description in einem SERP-Snippet Generator aussehen könnte.

In Contao lassen sich die Meta-Angaben über die Menüpunkte Layout > Seitenstruktur > Seiten bearbeiten / neu anlegen bearbeiten.

3. Nutzerfreundliche URLs

Ein weiteres wichtiges Kriterium für gute Rankings sind nutzerfreundliche URLs. Hierunter wird verstanden, dass URLs in ihrem Aufbau die Struktur der Seite widerspiegeln und für den Nutzer leicht nachzuvollziehen sind.

 

Negativ Beispiel (eine automatisch generierte URL):

https://negativbeispiel.de/$39!=)}13%%EDITORCONTENT%%amp;

 

Positiv Beispiel:

https://positivbeispiel.de/artikel/contao-seo

 

Wie man sieht, ist das negative Beispiel für Nutzer nichtssagend, während das positive Beispiel genau beschreibt, wo sich der Nutzer auf der Website befindet. Außerdem kann hier wieder das Keyword untergebracht werden, was für SEO – Zwecke förderlich ist.

Bevor im Contao Backend die URL-Struktur angepasst werden kann, muss man im Stammverzeichnis die Datei .htaccess.default in .htaccess umbenennen. Durch diesen Schritt wird MOD Rewrite aktiviert, wodurch das Umschreiben der URLs überhaupt möglich wird. 

 

Nun kann im Backend unter System > Einstellungen > Frontend-Einstellungen der Punkt „URLs umschreiben“ angekreuzt werden. Dies entfernt das störende /index.php-Suffix. 

 

Auch ist es ratsam, den Punkt „Ordner URLs verwenden“ anzuhaken, da man hierdurch Unterordner in den URLs verwenden kann. Dies macht es möglich, dem Seitennamen im Feld „Seitenalias“ einen Pfad voranzustellen, beispielsweise „Produkte/Schuhe“. 

 

Empfehlenswert ist es, als Seitenalias relevante Keywords zu verwenden, und falls mehrere Keywords verwendet werden, diese mit Bindestrichen zu trennen.

Der Seitenalias kann unter Layout > Seitenstruktur > Seite erstellen / bearbeiten > Seitenalias angepasst werden.

4. XML-Sitemaps

Bei einer XML-Sitemap handelt es sich um ein Verzeichnis der Struktur der eigenen Website im XML-Format. Eine gepflegte Sitemap dient dazu, Suchmaschinen die relevanten Seiten der Website aufzuzeigen, und begünstigt die Indexierung von Unterseiten. Ohne eine Sitemap kann es länger dauern, bis die Google Crawler auf neue Unterseiten stoßen, und die Indexierung wird in die Länge gezogen.
Über den Menüpunkt Seitenstruktur > Startpunkt der Website > XML-Sitemap kann die Erstellung der Sitemap in Contao aktiviert werden. Einmal erstellt, findet man die XML-Sitemap im Unterorder /share der Contao-Installation. Nun muss diese nur noch in der Google Search Console hochgeladen werden.

5. Interne Verlinkung und Indexierung

Zur internen Verlinkung lässt sich sagen, dass Nutzer im Optimalfall nie mehr als zwei bis drei Klicks benötigen sollten, um zu ihrer Zielseite zu gelangen. Eine solche „flache“ Seitenstruktur ist besonders nutzerfreundlich und wird daher von Google als positiver Rankingfaktor betrachtet. Auch bei sehr großen Seiten sollte nach diesem Prinzip vorgegangen werden. Selbst wenn ab und zu mehr als drei Klicks nötig sind, sollte dennoch auf eine minimale Klicktiefe Wert gelegt werden.

Die Linktexte bei internen Verlinkungen sollten möglichst aussagekräftig sein. Vermieden werden sollten Linktexte wie „mehr“ oder „weiter“. Besser sind Linktexte wie „Unsere Auswahl an Schuhen“.
Zusätzlich zur XML-Sitemap sollte der Robots Tag auf Index/Follow stehen, damit der Indexierung der Seite durch Suchmaschinen nichts im Weg steht. Gefunden werden kann der Robots Tag im Contao-Backend direkt neben dem Seitentitel-Feld unter Layout > Seitenstruktur > Seiten bearbeiten / neu anlegen.

6. Bildoptimierung

Um in der Bildersuche hoch zu ranken, müssen die Title- und Alt-Tags optimiert werden. Die Alt-Tags sollen beschreiben, was auf dem Bild zu erkennen ist und auch das Hauptkeyword enthalten. Dies hat den Grund, dass in der Google Bildersuche ausschließlich Bilder passend zum eingegebenen Keyword in der Suchmaske angezeigt werden. Mit nur zwei Klicks auf das Bild, das den Suchenden visuell anspricht, gelangt dieser auf die Website. 

Wenn die Suchmaschine die Suchintention einer Suchanfrage als visuelle Anfrage erkennt, wird eine Bilderbox im oberen Drittel der SERP ausgespielt. Bei transaktionsorientierten Suchanfragen sollte das Ziel sein, bei diesen Bilderboxen ausgespielt zu werden. Spricht Ihr Bild den potentiellen Kunden an, wird er vielleicht Ihre Website besuchen.

 

Außerdem können durch den Alt-Tag sehbehinderte Menschen erfahren, was das Bild enthält. Falls ein Bild nicht geladen werden kann, wird der Alt-Tag anstelle des Bildes gezeigt.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass der Anbieter alle Mittel zur Verfügung stellt, um erfolgreich Contao SEO zu betreiben. Meta Daten können bequem im Backend eingetragen werden, und das Erstellen von XML-Sitemaps ist selbst für Laien möglich. 

Wird der Content nach SEO-Richtlinien gegliedert und bietet einen Mehrwert für den Nutzer, so kann mit dem SEO-Guide ein besseres Ranking erreicht werden.

Eine in SEO-Hinsicht gut gepflegte Seite bedeutet jedoch auch sehr viel Arbeit. Möchte man sich eher auf das Erstellen von Content fokussieren, sollte in Betracht gezogen werden, eine SEO Agentur zu beauftragen. Eine Betreuung durch Profis stellt sicher, dass das Maximum aus einer Website im Zusammenhang mit SEO herausgeholt wird. Auch bieten solche Agenturen Pläne zur Off-Page Optimierung an.

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