Was sind strukturierte Daten?

Strukturierte Daten (auch structured data markup genannt) sind heutzutage aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung nicht mehr wegzudenken. Da sich die Art und Weise, wie Nutzer nach Informationen suchen, ständig ändert, fügen Suchmaschinen wie Google ständig neue Funktionen zu den Suchergebnisseiten (SERP) hinzu, um den Erwartungen der Nutzer gerecht zu werden. Jedoch nutzen immer noch sehr viele Webmaster keine strukturierten Daten, obwohl diese großes Potenzial besitzen und einen Vorteil gegenüber der Mitbewerber schaffen können.

Doch was sind strukturierte Daten? Strukturierte Daten sind ein standardisiertes Format von Codes, welche einer Website hinzugefügt werden. Suchmaschinen erhalten dadurch wichtige Informationen und Details, welche dabei helfen, Inhalte einer Webseite besser zu verstehen und einzuordnen. Dadurch können Web-Crawler die Inhalte besser interpretieren und die ausgezeichneten Elemente visuell hervorgehoben in den Suchergebnisseiten darstellen. Somit ermöglichen strukturierte Daten ausgezeichnete Inhalte als Rich Snippets in den Suchergebnissen abzubilden.

Die Erstellung und Implementierung von strukturierten Daten

Wie bereits erwähnt basieren strukturierte Daten auf einem einheitlichen Format. Um diesen gemeinsamen Standard zu schaffen, schlossen sich die Suchmaschinen Google, Bing, Yandex und Yahoo zusammen und das Ergebnis ist die Initiative Schema.org, welche für einheitliche Web-Standards in Bezug auf strukturierte Daten sorgt und browserübergreifend funktioniert.

Im Klartext: Unter Anwendung der Schema.org-Terminolgie funktionieren strukturierte Daten auf allen gängigen Browsern.

Beispiel-Strukturierte Daten

1. Die Erstellung von strukturierten Daten

Die Inhalte auf einer Webseite können in den verschiedensten Formen mit strukturierten Daten ausgezeichnet werden, zum Beispiel Sitelinks, FAQ´s oder als Knowledge-Graph.

Bei der Strukturierung der Daten gibt es drei unterschiedliche Ansätze, welche sich auf die Auszeichnungsform nach Schema.org beziehen:

JSON-LD

JSON-LD steht für “JavaScript Object Notation for Linked Data” und ist ein JavaScript-Code, welcher auf einfache Weise im <head> oder im <body> – Bereich einer Webseite eingebunden werden kann. Zudem ist JSON-LD das von Google bevorzugte Auszeichnungsformat.

Mikrodaten

Mikrodaten sind die älteste Form von strukturierten Daten. Die Auszeichnung von Inhalten erfolgt direkt im HTML-Code unter Berücksichtigung der Schema.org-Vokabeln. Dieses Auszeichnungsformat wird heutzutage kaum noch verwendet, da die im Quelltext vorgenommenen Änderungen den Code unnötig vergrößern und im schlimmsten Fall die Ladezeit der Webseite erhöhen.

RDFa

RDFa steht für “Resource Description Framework in Attributes” und ist eine HTML5 Erweiterung. Hierbei können SVG- und XML-Dateien ausgezeichnet werden, wodurch sich diese Form von den Mikrodaten unterscheidet. Zudem ist es bei dieser Variante möglich, Vokabeln unterschiedlichen Typs zu kombinieren. Allerdings ist RDFa nicht gleichzusetzen mit JSON-LD, denn RDFa ist zwar mächtiger als Mikrodaten, jedoch nicht stärker als JSON-LD.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit allen drei Varianten eine Auszeichnung von strukturierten Daten möglich ist. Es sollte jedoch stets die Syntax der jeweiligen Variante beachtet und eingehalten werden. Mittlerweile gibt es auch einige Tools, die bei der Erstellung von strukturierten Daten helfen.

2. Die Implementierung von strukturierten Daten

Um die Auszeichnung von Seitenelementen zu integrieren, können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen:

Manuelles Einfügen

Der geschriebene oder generierte Code wird bei dieser Methode direkt in die Seite verbaut, allerdings sind hier HTML und/oder PHP Kenntnisse dringend empfehlenswert. Der Vorteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass der Code ohne Hilfe von Plugins oder Tools direkt im Quelltext verbaut wird.

Mit Hilfe von Plugins

Diese Methode ist die einfachste Form zur Implementierung von strukturierten Daten, denn Plugins erstellen und integrieren den erstellten Code. Zudem gibt es eine Vielzahl an Plugins, welche auf allen gängigen Content Management System (CMS) funktionieren. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass Plugins stets aktuell gehalten werden müssen und zusätzlich die Ladegeschwindigkeit der Webseite erhöhen können, da zusätzliche Ressourcen geladen werden müssen.

Mit Hilfe des Google Tag Managers

Strukturierte Daten lassen sich auch über den Google Tag Manager setzen. Es ist somit nicht nötig, aktiv in den Quellcode einzugreifen und die Daten lassen sich zentral verwalten. 

Allerdings setzt diese Variante Wissen im Umgang mit dem Google Tag Manager voraus und ist mittlerweile nicht mehr empfehlenswert, da sich die Frage stellt, ob der Googlebot die Daten auswerten kann.

Mit Hilfe der Google Search Console

Nutzern der Google Search Console ist es möglich, mit Hilfe des Google Tools Data Highlighter Seitenelemente auf Webseiten auszuzeichnen, ohne aktiv in den Quellcode einzugreifen. Somit lassen sich Elemente ohne HTML- oder sonstige Programmierkenntnisse auszeichnen. Hierbei wird die sogenannte Point-and-Click-Lösung angewendet, bei der der Nutzer den vorgegeben Schritten des Data Highlighter folgt und am Ende die Daten an Google übermittelt.

3. Die Kontrolle der erstellten strukturierten Daten

Um zu prüfen, ob die erstellten strukturierten Daten funktionieren und fehlerfrei sind, kann man diese mit Hilfe einiger Tools testen:

Das Testen mit dem Google Testtool für strukturierte Daten

Das von Google entwickelte Testtool untersucht strukturierte Daten auf Seiten und zeigt nach kurzer Prüfung Fehler, Warnungen und sonstige Meldungen an. Es besteht die Möglichkeit eine URL oder den Code einzutragen und auf Fehler prüfen zu lassen. Nach einer kurzen Analyse wird dann ein fehlerfreies Ergebnis oder der Hinweis auf Fehler im Code ausgegeben.

Das Testen mit der Google Search Console

Strukturierte Daten können auch direkt in der Google Search Console auf Fehler geprüft werden. Hierbei lassen sich unter dem Punkt “Verbesserungen” eingebundene Daten einsehen und Fehler und Warnungen werden ausgegeben. Fehler müssen behoben werden, während Warnungen nur behoben werden sollten.

Das Testen mit Screaming Frog SEO Spider

Das Tool “Screaming Frog SEO Spider” bietet die Möglichkeit, Seiten auf strukturierte Daten zu untersuchen. Somit ist es möglich, alle Seiten, bei denen strukturierte Daten eingesetzt werden, gleichzeitig zu testen und schafft somit eine erhebliche Erleichterung im Vergleich zum Google Testtool, da dort jede URL einzeln geprüft werden muss.

Vorteile von strukturierten Daten

Die Bedeutung für SEO

Strukturierte Daten sind ein wichtiges Instrument für die Suchmaschinenoptimierung, welches nicht außer Acht gelassen werden sollte. Sie sind zwar kein Rankingfaktor, jedoch helfen sie der Suchmaschine, Inhalte besser zu verstehen und genauer einzuordnen. Die Suchmaschine kann durch die zusätzlichen Informationen Suchergebnisse visuell hervorgehoben ausspielen, welches die CTR steigern und zu einer Rankingverbesserung führen kann. Allerdings gibt es keine Garantie, dass ausgezeichnete Inhalte von der Suchmaschine tatsächlich ausgespielt werden. Dennoch ist die Auszeichnung von strukturierten Daten absolut empfehlenswert, denn das Potenzial, welches sich dahinter verbirgt, sollte unbedingt genutzt werden.

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