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Seit Q3 2021 werden 40 statt 30 Unternehmen an der Börse im sogenannten DAX Index abgebildet. Doch nicht nur dieser Anlass hat uns dazu inspiriert die Webauftritte dieser DAX-Unternehmen zu analysieren, denn auch Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen führten dazu, dass sich vieles von off- zu online verlagert hat und somit die Relevanz der Websites stark gestiegen ist.
Hypothese: Obwohl diese Unternehmen zu den Top 40 der Unternehmerwelt gelten, gehören sie aus SEO-Sicht meist nicht zu den Spitzenreitern.
Um diese Hypothese zu prüfen, haben wir die Websites der DAX-Unternehmen genau unter die Lupe genommen.
Teil 1 von 40 – adidas-group.de
Allgemeines
Sichtbarkeit
Definition Sichtbarkeit
Die sogenannte Sichtbarkeit ist im SEO eine wichtige Kennzahl. Vergleichbar mit dem Chart eines Aktienwerts gibt die Sichtbarkeit Aufschluss über den Erfolg einer SEO-Strategie.
Der Sichtbarkeitswert steht dabei stellvertretend für die Auffindbarkeit einer Domain in den organischen Suchergebnisseiten. Bei der Ermittlung dieser Kennzahl werden Keyword-Rankings abgebildet und nach deren Suchhäufigkeit und der rankenden Position gewichtet. Um zu berücksichtigen, wie viel Traffic über das Keyword zu erwarten ist. Die Sichtbarkeitskennzahl von Sistrix wird anhand von gecrawlten Daten berechnet, für Deutschland sind das derzeit 80 Millionen Keywords.
Da die Sichtbarkeit auf einem – je nach Branche mehr oder weniger – eingeschränkten Keywordpool basiert und nicht alle relevanten (Long-Tail-)Keywords berücksichtigen kann, ist diese Kennzahl vor allem für Trendanalysen und Vergleiche mit der Konkurrenz geeignet.
Sichtbarkeitsanalyse adidas.de
Die Sichtbarkeit von adidas.de steigt im Trend kontinuierlich an und übertrifft die der direkten Konkurrenz. Stärkstes Verzeichnis von Adidas ist das hilfe-Verzeichnis. Die Kategorien sind starke URLs (aufgrund der fehlenden Trailing Slashes werden diese nicht als Verzeichnis gewertet) allen voran die URLs /kinder-schuhe, /yeezy und /maenner-schuhe.
Auch wenn adidas in Sachen Sichtbarkeit ungeschlagener Platzhirsch ist, kann sich nike.com in letzter Zeit immer mehr der Sichtbarkeit von adidas.de annähern. Die Entwicklung sollte daher im Auge behalten werden, nicht das Nike adidas noch überholt und zukünftig mehr Sichtbarkeit hat.
Rankings
Definition Rankings
Die Anzahl der Keyword-Rankings ist ebenfalls ein Indikator für den Erfolg der SEO-Strategie. Ein Ranking steht hierbei stellvertretend für einen Suchbegriff, über welche die Website theoretisch gefunden werden kann. Theoretisch deshalb, weil ein Position 19 Ranking zu sehr wenig Traffic führen wird, weil sich kaum ein Nutzer zu Seite 2 von Google navigiert. Daher ist neben der reinen Anzahl an Rankings auch die Position relevant, vor allem die Anzahl der Top-10 Rankings.
Rankinganalyse adidas.de
adidas-group.de hatte noch nie mehr Top-10 KW-Rankings, wie zum aktuellen Zeitpunkt. Jedoch ist die Differenz zwischen Top-100 und Top-10 Rankings sehr hoch, insgesamt 19.894 Keywords ranken auf auf Seite 2 von Google (Positionen zwischen 11 und 20) und können als Low-hanging-Fruits bezeichnet werden. Das heißt mit geringem Aufwand könnte man die Rankings auf Seite 1 von Google verbessern. Darunter fallen auch relevante Keywords wie “Jogginghose Herren” (Position 20) oder “Laufjacke Damen” (Position 13).
SEO-Traffic
Datenerhebung
Durch das Tool similarweb.com lassen sich Schätzungen bezüglich des Domain-Traffics ermitteln. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen bezogen, unter anderem bezieht similarweb Daten von Browser-Extensions. Grundsätzlich sind die Daten natürlich nicht valide, sondern weichen von den tatsächlichen Messungen ab, jedoch ist der Panel-Bias immer gleich ungenau und daher können solche Daten als Anhaltspunkt herangezogen werden.
Analyse SEO-Traffic
39,75 % des gesamten Traffics wird über Suchmaschinen generiert. Der Suchmaschinen-Traffic wiederum unterteilt sich in Rund 72 % organischen und 28 % bezahlten Traffic.
Der größte Anteil des Traffics kommt über Brand-Searches wie “Adidas”, “Adidas Schuhe” oder Markenbrands wie “Yeezy”. Dies ist bei einer bekannten Marke wie adidas nicht verwunderlich, jedoch sollten auch generische Keywords Traffic bringen.
Technik
Broken Links
Definition Broken Pages
Broken Pages sind URLs, welche nicht mehr aufrufbar sind. Dabei kann es sich sowohl 404-Fehlerseiten (nicht gefunden), als auch um URLs mit dem Status Code 500 (Serverfehler) handelt. Nicht mehr vorhandene Seiten sind sowohl für die Besucher, als auch die Suchmaschinen optimal. Gerade intern sollten solche URLs nicht mehr verlinkt werden, da man als Betreiber ja alle Möglichkeiten hat, hier Anpassungen vorzunehmen und es nicht für eine gut gepflegte Domain spricht, wenn zu viele nicht mehr existierende URLs verlinkt werden.
Broken Pages bei adidas.de
Ein Drittel der URLs ist via robots.txt gesperrt, gut ein Viertel der Seiten gibt den Status Code 200 aus. adidas.de hat relativ wenige intern verlinkte 404-Fehlerseiten und sehr wenig intern Verlinkte 301-Weiterleitungen. Das ist vor allem deshalb beeindruckend, weil dies bei so einer Masse an URLs kaum zu verhindern ist und dafür die Anzahl an Broken Pages sehr gering ist. Dennoch sollten die internen Links auf 404-Fehlerseiten und auf Weiterleitungs-URLs intern angepasst oder entfernt werden.
Ladezeit
Definition Metriken
Der Pagespeed von Websites ist nicht nur ein Ranking-Faktor, sondern beeinflusst auch stark die Kaufwahrscheinlichkeit. Lange Ladezeiten führen zu genervten Besuchern, schnelle Ladezeiten jedoch für ein reibungsloses Kauferlebnis. Auch im POS wartet niemand gerne an der Umkleide oder Kasse.
Google selbst hat drei Metriken zur Bewertung von “gesunden” Websites präsentiert:
- Largest Contentful Paint (LCP): Gibt die gefühlte Ladegeschwindigkeit wider und markiert den Punkt, an dem der Hauptinhalt geladen ist.
- First Input Delay (FID): Misst die Zeit, bis eine Seite interaktiv wird, also auf Benutzereingaben reagiert. Da es sich bei FID nur um eine Feldmetrik handelt (also nur durch echte Nutzerdaten ermittelt werden kann), kann man zur Verbesserung auch die Total Blocking Time (TBT) hernehmen. Denn beide Metriken werden durch dieselben Maßnahmen verbessert.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die Stabilität des Layouts der Seite beim Ladevorgang, bzw. wie stark Inhalte beim Ladevorgang “springen”.
- Time to First Byte (TTFB): Misst, wie lange es dauert, das notwendige HTML zu laden, bis das Rendern beginnen kann.
Pagespeed adidas.de
adidas.de überschreitet die empfohlenen Werte durch die Bank weg und verbrennt so bares Geld. Folgende Einordnung der Metriken kann beispielsweise auf der Landingpage für Damen Sneaker vorgenommen werden.:
- LCP: Google empfiehlt hier einen Wert von unter 2,5 Sekunden. adidas.de überschreitet diesen mit 3,641s stark.
- TBT: Bei der TBT empfiehlt Google einen Wert von weniger als 300 ms. adidas hat einen Wert von 2,619s und liegt stark über der Empfehlung.
- CLS: Der von Google empfohlene Wert sollte unter 0,1 liegen. Auch hier wird der Wert mit 0,472 stark von adidas überschritten.
- TTFB: Google empfiehlt hier einen Wert von weniger als 200ms. adidas hat hier einen deutlich höheren Wert von 0,773s.
Insgesamt sollte adidas Maßnahmen, welche die Pagespeed-Metriken verbessern umsetzen, damit das Nutzererlebnis positiver ausfällt und sogar die Conversion-Rate gesteigert werden kann.
Robots. txt
Problematik robots.txt
Über die robots.txt kann gesteuert werden, ob bestimmte URLs, Verzeichnisse, Domains von den Suchmaschinen gecrawlt werden dürfen. Dies ist hilfreich, da jede Domain nur ein begrenztes Crawl-Budget zur Verfügung hat und so vermieden werden kann, dass unzählige irrelevante URLs gecrawlt werden und so Crawl-Budget verschwendet wird. Allerdings verhindert eine Sperrung via robots.txt nicht, dass URLs indexiert werden. Es wird sogar verhindert, dass das “noindex” im Meta-Robots-Tag ausgelesen werden kann, denn dazu müssten die Suchmaschinen die URLs crawlen können.
Gesperrte URLs von adidas.de
Bei adidas.de gibt es unzählige Filter-URLs, welche via robots.txt gesperrt sind. Diese wurden teils auch indexiert (z. B. URLs mit dem Parameter ?v_size_de_de), obwohl diese URLs auf “noindex” gesetzt wurden, denn das Tag darf ja nicht ausgelesen werden.
Es gibt ebenfalls eine große Anzahl an URLs mit verschiedenen Kategorien wie Füßlinge und Schwimmbrillen (https://www.adidas.de/fusslinge_sneaker_socken|schwimmbrillen) oder schwarzer Pullover und Schwimmbrillen (https://www.adidas.de/schwarz-pullover|schwimmbrillen). Diese scheinen durch ein Script generiert zu werden. Die Anzahl der durch robots.txt gesperrten URLs überschreitet sogar die Anzahl aller anderen URLs. Es sollte daher verhindert werden, dass solche URLs generiert werden.
Mobile Nutzerfreundlichkeit
Definition
Da Google für die Indexierung ausschließlich die mobile Version der Website hernimmt, ist es unabdingbar, dass diese optimal ausgespielt wird. Zu beachten ist unter anderem:
- genügend Abstand zwischen interaktiven Elementen
- eine optimale Schriftgröße
- die Breite des Inhalts darf nicht größer, als die des Endgeräts sein
Mobile Friendliness adidas.de
Bei adidas.de sind sowohl die Startseite, als auch die Kategorien und die Produktdetailseiten, auf mobile Endgeräte optimiert, so dass hier kein Handlungsbedarf besteht. Dabei wird sogar sichergestellt, dass die wichtigen Inhaltselemente Above-the-Fold sichtbar sind.
OnPage-Optimierung
Keyword-Fokus
Definition Keyword-Fokus
Grundsätzlich kann Google eine Seite nur für einen Suchbegriff des Nutzers ausspielen, wenn dieser im Inhalt einer Seite vorhanden ist. Denn solange der gesuchte Begriff nicht verwendet wird, spielt Google diesen nicht aus. Daher sollten auch Synonyme und sprachliche Abweichungen innerhalb eines Sprachraums im Text berücksichtigt werden.
Auch die Konsistenz des Keyword-Fokus ist wichtig, so sollte das wichtigste Keyword sowohl im Title-Tag, in der Meta-Description, als auch in der H1 verwendet werden.
Keyword-Fokus adidas.de
Bei adidas. de werden auch Keywords über das Meta-Keywords-Tag gepflegt, dieses wird jedoch von Suchmaschinen ignoriert und hilft höchstens den Mitbewerbern bei der Keyword-Recherche.
Die Keyword-Konsistenz ist gegeben obwohl es eine kleine Abweichung in Title und Description gibt. Das genutzte Keyword ist “Sneakers für Damen” (Suchvolumen 590), welches sowohl in der H1-Überschrift, als auch im Title verwendet wird.
Jedoch ist das gewählte Keyword nicht optimal, da die Keywords “adidas sneaker damen” (Suchvolumen 33.100) und “sneaker damen” (Suchvolumen 135.000) ein deutlich höheres Suchvolumen haben und eigentlich auf diese optimiert werden sollte. Hier sollte ein Content-Audit gemacht werden, um Potentiale aufzudecken und Optimierungsmaßnahmen abzuleiten.
Texte
Grundlagen Texte
“Content is King” – ist einer der bekanntesten Phrasen bezüglich der Inhalte. Da Google eine textbasierte Suchmaschine ist, sind Texte daher unabdingbar. Da Google jedoch mit der Zeit immer “schlauer” wird und Inhalte immer besser versteht, geht es schon lange nicht mehr darum, bestimmte Suchbegriffe möglichst häufig in den Texten zu verwenden. Es geht darum, dass die Texte tatsächlich einen Mehrwert haben und den Nutzer zufrieden stellen. Das ist natürlich auch im Interesse von Google, denn sobald eine ander Suchmaschine bessere Ergebnisse liefert, werden die Nutzer wechseln.
Um dem Nutzer möglichst passende Ergebnisse zu liefern unterscheidet Google zwischen verschiedenen Nutzerintentionen:
- Know: Hier geht es darum, dass der Nutzer etwas Wissen will, also Informationen zu einem Thema haben möchte. Meist möchte der Nutzer eine kurze Antwort zu dem Thema. Deshalb werden diese Suchen auch informational genannt.
- Do: Der Nutzer möchte ein Ziel erreichen, oder eine Aktivität ausführen, also etwas herunterladen, kaufen oder interagieren, diese Abfragen werden auch transaktional genannt.
- Website: Der User möchte eine bestimmte Website oder URL finden, daher werden diese Abfragen auch navigational genannt.
- Visit-in-Person: Hier handelt es sich um Suchen nach Cafés, Tankstellen, Restaurants etc., die meist über Smartphones gemacht werden.
Natürlich kann man nicht jeden Suchbegriff immer genau einer Intention zuordnen, daher gibt es auch gemischte Suchergebnisse, bei denen beispielsweise Shops und Informationsseiten angezeigt werden.
Um zu verstehen, welche Intention Google hinter einem Suchbegriff sieht, können die wichtigsten Begriffe in die Suchmaschine eingegeben und gesehen werden, welche Ergebnisse ausgespielt werden. Sind das vor allem Shops, so ist die Intention transaktional. Werden vor allem Blogs oder Ratgeber ausgespielt, dann ist die Intention informational. Dies sollte nicht nur bei der Texterstellung, sondern auch beim Landingpageaufbau berücksichtigt werden, denn erfüllt die Landingpage nicht die Intention, wird Google diese auch nicht ausspielen.
Zusätzlich ist auch die Struktur des Textes wichtig, denn reine Textwüsten werden kaum gelesen. Aber auch die Textlänge ist ein wichtiges Kriterium, hier gilt die Devise “so lange wie nötig, so kurz wie möglich”.
Textbewertung adidas.de
Am Anfang eines guten Textes steht die Keyword-Recherche, bei der wichtige Suchbegriffe, passend zum Thema, identifiziert werden. Anschließend sollte die Suchintention der Keywords festgelegt werden. Doch auch die Recherche von wichtigen Nutzer-Fragen ist wichtig, denn was hilft dem Nutzer mehr, als wenn aufkommende Fragen gleich beantwortet und der User sich aufgehoben fühlt?
Wie im Abschnitt Keyword-Fokus beschrieben, wurde nicht das optimale Hauptkeyword gewählt. Zudem bietet der Text keinerlei Mehrwert für die User und wirkt eher wie ein SEO 1.0 Text. Wichtige Fragen wie zum Beispiel:
- Wie bekomme ich weiße Sneaker wieder sauber?
- Wie kann ich meine Sneaker kombinieren, ohne gleich zu sportlich zu wirken?
- Was sind die aktuellen Trends bei Sneakern für Damen?
- Können kleine Frauen auch Sneaker tragen?
werden nicht aufgegriffen, obwohl man hiermit zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Man geht nicht nur auf die Sorgen/Nöte/Fragen der Nutzer ein, sondern kann auch geschickt Keywords unterbringen, ohne dass es sich unnatürlich liest.
Das Potential, welche die Texte haben, sollte von adidas genutzt werden, auch wenn es bei einem so großen Brand weniger bedeutend ist, wie bei einem kleinen Händler.
Snippet
Grundlagen Snippet
Das Snippet besteht aus Title-Tag und Meta-Description und wird in den Suchergebnissen von Google angezeigt. Das Snippet ist also der erste Kontaktpunkt des Nutzers mit der Website, dementsprechend wichtig ist die passende Optimierung, da dieses einen direkten Einfluss auf die Klickrate hat.
Jedoch werden nicht immer die hinterlegten Daten übernommen, Google generiert sich teilweise das Snippet aus den Inhalten der URL. Das kommt vor allem dann vor, wenn kein passendes Snippet hinterlegt wurde. Beim erstellen des Snippets ist zudem auf die jeweiligen Maximallängen zu achten, so dass nichts ausgepunktet wird, wenn diese zu Lange sind.
Das Snippet sollte nach dem AIDA-Prinzip gestaltet werden und eine Call-to-Action enthalten. Die Verwendung von Eye-Catchern wie ASCII Sonderzeichen lenken den Blick auf das Snippet und können die CTR steigern.
Snippet adidas.de
Sowohl Title, als auch Description sind nicht optimal. Der Title enthält den Einschub “Frauen” welcher keinerlei Mehrwert für den Nutzer hat. Die Description ist zu lange und wird ausgepunktet und enthält Informationen, welche für diese Landingpage, nicht sehr relevant sind. Es werden keine ASCII-Zeichen verwendet und zudem ist keine Call-to-Action enthalten. Grundsätzlich wirkt das Snippet, als würde es automatisiert erstellt werden, was bei weniger wichtigen Landingpage durchaus Sinn macht, jedoch bei einer wichtigen Kategorie wie “Damen Sneaker” nicht optimal ist.
Die Klickrate könnte durch ein optimiertes Snippet deutlich gesteigert werden. Indem man kurz und knapp den Inhalt der Landingpage, sowie die Vorteile der Website zusammenfasst:
Interne Verlinkung
Grundlagen interne Verlinkung
Die interne Verlinkung stellt nicht nur sicher, dass sich die Crawler der Suchmaschinen durch die Seite navigieren können, sondern auch die Nutzer. Die Seitenstruktur sollte stets logisch, übersichtlich und einfach sein. Dabei gilt die Devise: Je wichtiger die URL, desto häufiger sollte diese auch verlinkt werden. Denn warum sollte man eine wichtige Landingpage nur selten verlinken? Strukturen, bei denen manche Seiten erst mit 5 Klicks von der Startseite aus erreicht werden können sind ebenfalls suboptimal.
Die Linktexte der internen Verlinkung sollten optimalerweise dem Hauptkeyword der URL entsprechen, weil dadurch sowohl den Suchmaschinen, als auch den Usern vermittelt werden kann, was auf der Zielseite zu erwarten ist.
Bewertung interne Verlinkung adidas.de
Adidas steht mit mehr als 5 Millionen URLs permanent vor einer großen Herausforderung bei der internen Verlinkung. Vor allem die Masse an URLs, die via robots.txt gesperrt sind, vergrößern das Problem, denn es handelt sich um Rund ein Drittel aller URLs.
Auch wenn die Klicktiefe teils 4 Klicks von der Startseite aus liegt, sind die meisten URLs recht gut zu erreichen. Dies wird durch eine facettierte Navigation und ein umfangreiches Mega Dropdown in der Hauptnavigation erreicht. Ein großer Teil der 5 Millionen Seiten wird automatisiert durch die facettierte Navigation erzeugt.
Dabei sind die meisten URLs aus Ebene 3 und 4 nicht indexierbar und wurden entweder auf noindex gesetzt, oder via Canonical gehandhabt. Allerdings verwendet adidas.de teils Canonical und noindex, davon wird jedoch abgeraten, weil das noindex auf die kanonische URL vererbt werden kann. Das betrifft auch einige URLs aus Ebene 2.
Es wäre zu Empfehlen, dass die Anzahl an via robots.txt gesperrten URLs verringert wird. Auch in sogenanntes Filterindexierungskonzept, bei dem geprüft wird, welche der Filter einen Mehrwert für die Nutzer haben, wäre sinnvoll.
OffPage-Optimierung
Domain Rating
Definition Domain Rating
Das Domain Rating ist ein Wert von 0 bis 100 und sagt aus, wie stark das Backlinkprofil einer Website, im Vergleich mit anderen Websites, ist. Je höher das Domain Rating der Backlinks ist, desto höher wird auch der eigene DR. Grundsätzlich sind Verlinkungen von anderen Websites noch ein wichtiger Faktor, der von Suchmaschinen als Empfehlung verstanden wird. Würden Backlinks nicht mehr berücksichtigt, käme es nur noch auf die manipulierbaren OnPage-Faktoren als Grundlage der Rankings an. Um hier eine gewisse Zweitmeinung einzuholen sind Backlinks wichtig.
Bei den Backlinks spielen jedoch auch Faktoren wie Themennähe, Stärke und Qualität der Linkquelle eine große Rolle.
Domain Rating adidas.de
adidas.de hat rund 7,79K Backlinks und ein Domain Rating von 75. Aufgrund des DR kann man sehen, dass adidas.de eine sehr starke Seite ist. Insgesamt ist das Backlinkprofil stabil und unterliegt nur geringen Schwankungen, jedoch steigt tendenziell die Anzahl der Backlinks stetig an. Da die Mitbewerber weniger Domain Rating haben, ist adidas sehr gut aufgestellt.
Deeplink
Erklärung Deeplinks
Es wird bei Backlinks zwischen Deep- und Startseitenlinks unterschieden, Bei Startseitenlinks wird, wie der Name schon sagt, auf die Startseite verlinkt. Als Deeplinks werden Verlinkungen auf Unterseiten bezeichnet. Deeplinks stärken also spezielle Unterseiten, wie wichtige Kategorien.
Domain Rating adidas.de
49,5 % der Backlinks von adidas.de (ohne Subdomains) sind Deeplinks. Es handelt sich um eine sehr gesunde Deeplink-Ratio, da der E-Commerce-Durchschnitt knapp unter 50 % ist.
Bei genauerer Betrachtung werden jedoch wichtige Kategorien kaum verlinkt. Die am häufigsten verlinkte URL, nach der Startseite, ist die https://www.adidas.de/fussball, mit 23 Backlinks. Das liegt an den Vereinsseiten, welche auf adidas.de verlinken. Danach folgt die URL https://www.adidas.de/originals mit 12 Links. Wichtige Landingpages wurden jedoch kaum verlinkt.
Anchor Texte
Problematik Anchortexte
Anchortexte sind ein etwas heikles Thema. Einerseits lassen sich mit Ankertexten Rankingpositionen von Keywords verbessern, auf der anderen Seite kann die zu häufige Keyword-Verlinkung zur Abstrafung führen. Dabei gibt es vier Arten von Linktexten:
- Brand: Hier wird die Domain oder der Brandname verwendet
- Money: Hier wird das (Haupt-)Keyword verwendet
- Compound: Verwendung einer Kombination von (Longtail-)Keyword und Brand
- Sonstige: Die Verwendung anderer Begriffe, wie zum Beispiel “hier”
In homöopathischer Dosis können Keyword-Anchor verwendet werden, jedoch sollte das eher seltener vorkommen. Ein Großteil der Verlinkungen kommen meist über einen Brand-Linktext.
Bewertung Ankertexte adidas.de
Die Linktexte von adidas sehen sehr gut aus. Der Großteil der Backlinks besteht aus Brand-Anchor Texten und neutrale Linktexte wie “hier”. Somit ist das Profil sehr unauffällig und die Gefahr von Abstrafungen aufgrund unnatürlicher Backlink-Anchor ist nicht gegeben. Das hängt auch damit zusammen, dass ein Großteil der Links direkt auf die Startseite gehen.
Schädlichkeit des Backlinkprofils
Problematik schädliche Backlinks
Die Qualität der Backlinks ist wichtig, denn diese können eine Website nicht nur stärken, sondern auch schwächen. Gerade Spam-Links von Casinos und Erotikseiten können negative Auswirkungen haben, allerdings sind das nicht die einzigen Sparten, auch Links von bekannten Link-Netzwerken, zu viele Links mit Money-Anchortexten und Community-Spam sind nicht vorteilhaft.
Es gibt verschiedene Tools um Backlink-Audits zu machen und automatisiert die Qualität von Backlinks einschätzen zu lassen. Eine manuelle Prüfung dieser, als schädlich eingestuften Links, ist jedoch unabdingbar. Dies verhindert, dass versehentlich nicht schädliche Backlinks abgewertet werden, denn mit einer unsauberen Abwertung von Backlinks, kann die Domain auch geschwächt werden.
Allerdings sind offensichtliche Spam-Domains wie beispielsweise “theglobe.net”, Google sicherlich bekannt und werden wahrscheinlich grundsätzlich ignoriert. Hierfür würde sich eine Anpassung des Disavow-Files nicht rentieren. Wenn jedoch sowieso Anpassungen vorgenommen werden, können diese mit berücksichtigt werden.
Bewertung Backlinks adidas.de
Insgesamt wird die Schädlichkeit des Backlinkprofils als Hoch eingestuft, hier besteht also Handlungsbedarf. Es sollten 660 Domains geprüft, die als toxisch und 680 Domains, welche als potentiell schädlich eingeordnet werden. Darunter sind Backlinks von Spam-Domains wie online-poker-room.net-search.org.
Anschließend können schädliche Backlinks via Disavow-File über die Google Search Console abgewertet, bzw. als ungültig erklärt werden. Dadurch kann die Qualität des Backlink-Profils verbessert und somit die Domain gestärkt werden.
Fazit
Die Gesamtbewertung, sowie die der einzelnen Bereiche erfolgt nach den Schulnoten 1-6. Je schlechter die Note, desto höher sind auch gleichzeitig die Potentiale zur Verbesserung.
adidas.de bekommt in Sachen SEO-Optimierung der Website die Note 3.
➤ Allgemein - Note 2
adidas.de ist im Vergleich zur Konkurrenz gut aufgestellt, belegt jedoch bei generischen Keywords keine Top-Positionen, hier ist noch etwas Luft nach oben. Dennoch hat adidas im Mitbewerbervergleich die höchste Sichtbarkeit, allerdings muss darauf geachtet werden, dass nike.com nicht noch stärker wird, denn dieser Konkurrent nähert sich immer weiter an. Noch nie hat adidas für mehr Keywords in den Top-10 gerankt, es sollten aber Seite 2 rankings verbessert werden, das würde auch den generischen SEO-Traffic erhöhen.
➤ Technik - Note 4-
Insgesamt schneidet die technische Basis von adidas.de ausreichend ab. Denn gerade bei den Pagespeed-Metriken schneidet adidas nicht gut ab, hier sollten Optimierungen vorgenommen werden, die den LCP, CLS, TBT und die TTFB verbessern. Zudem werden unzählige Filter-URLs und URLs mit mehreren Kategorien generiert, welche über die Robots.txt gesperrt sind. Hier sollte bereits die Entstehung dieser URLs verhindert werden. Die Nutzerfreundlichkeit ist jedoch einwandfrei.
Was jedoch die Broken Pages betrifft, steht adidas.de sehr gut da, dennoch sollten Links auf 404-Fehlerseiten und 301-Weiterleitungs-URLs angepasst oder entfernt werden.
➤ OnPage - Note 3
adidas.de hat eine ausreichende OnPage-Optimierung. Es wirkt ein wenig, als wären hier länger keine Optimierungen mehr umgesetzt worden. Die Keyword-Konsistenz ist zwar gegeben, aber teilweise ist das gewählte Haupt-Keyword nicht optimal, dies kann auch mit einem veränderten Suchverhalten über die Zeit erklärt werden, dennoch sollten die Fokus-Keywords der wichtigsten Kategorien einer Überprüfung und ggf. Anpassung unterzogen werden. Auch die Texte wirken nicht mehr aktuell und sollten überarbeitet werden, so dass diese einen Mehrwert für die Nutzer haben. Dabei sollte auch nochmal das Snippet angepasst werden, so dass dieses etwas mehr ins Auge sticht und die CTR gesteigert wird.
Die interne Verlinkung ist nicht optimal, was bei über 5 Millionen URLs nicht weiter verwundert, jedoch sollte die Anzahl an via robots.txt gesperrten Seiten verringert und zudem geprüft werden, welche Filter tatsächlich indexrelevant sind.
➤ OffPage - Note 3
Das Linkprofil ist insgesamt befriedigend. Obwohl die Ankertexte sehr gut gewählt sind und hier kein Handlungsbedarf besteht. Auch die Deeplink-Ratio ist nicht auffällig, wichtige Kategorien sollten jedoch häufiger verlinkt werden. Der Punkt Schädlichkeit des Backlinkprofils ist jedoch so wichtig, dass keine bessere Note vergeben werden kann. Die Backlinks sollten unbedingt geprüft werden.
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