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Seit Q3 2021 werden 40 statt 30 Unternehmen an der Börse im sogenannten DAX Index abgebildet. Doch nicht nur dieser Anlass hat uns dazu inspiriert die Webauftritte dieser DAX-Unternehmen zu analysieren, denn auch Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen führten dazu, dass sich vieles von off- zu online verlagert hat und somit die Relevanz der Websites stark gestiegen ist.
Hypothese: Obwohl diese Unternehmen zu den Top 40 der Unternehmerwelt gelten, gehören sie aus SEO-Sicht meist nicht zu den Spitzenreitern.
Um diese Hypothese zu prüfen, haben wir die Websites der DAX-Unternehmen genau unter die Lupe genommen.
Teil 8 von 40 – https://www.daimler.com/de/
Allgemeines
Sichtbarkeit
Quelle: sistrix.de
Definition Sichtbarkeit
Die sogenannte Sichtbarkeit ist im SEO eine wichtige Kennzahl. Vergleichbar mit dem Chart eines Aktienwerts gibt die Sichtbarkeit Aufschluss über den Erfolg einer SEO-Strategie.
Der Sichtbarkeitswert steht dabei stellvertretend für die Auffindbarkeit einer Domain in den organischen Suchergebnisseiten. Bei der Ermittlung dieser Kennzahl werden Keyword-Rankings abgebildet und nach deren Suchhäufigkeit und der rankenden Position gewichtet. Um zu berücksichtigen, wie viel Traffic über das Keyword zu erwarten ist. Die Sichtbarkeitskennzahl von Sistrix wird anhand von gecrawlten Daten berechnet, für Deutschland sind das derzeit 80 Millionen Keywords.
Da die Sichtbarkeit auf einem – je nach Branche mehr oder weniger – eingeschränkten Keywordpool basiert und nicht alle relevanten (Long-Tail-)Keywords berücksichtigen kann, ist diese Kennzahl vor allem für Trendanalysen und Vergleiche mit der Konkurrenz geeignet.
Sichtbarkeitsanalyse daimler.com
Die Sichtbarkeit von daimler.com ist im betrachteten Zeitraum stark schwankend, und ist aktuell (12.2021) in etwa wieder auf dem Stand von Anfang 2017 . So betrug der Index zu Beginn des analysierten Zeitraums den Wert 4,8 und Stand Dezember 2021 liegt er bei 4,9. Dennoch hat Daimler mehr Sichtbarkeit als die Hauptkonkurrenten Audi und BMW zusammen.
Das stärkste Verzeichnis ist die Subdomain media.daimler.com. Auf dieser finden sich vor allem Pressemitteilungen zum Unternehmen, aber auch zu einzelnen Produkten.
Etwa Dreiviertel der Top-URLs sind aus den übergeordneten Verzeichnissen /karriere/. Diese URLs liegen aber nicht mehr im passenden Sprach-Unterverzeichnis sondern unter daimler.com/karriere/.
Rankings
Quelle: sistrix.de
Definition Rankings
Die Anzahl der Keyword-Rankings ist ebenfalls ein Indikator für den Erfolg der SEO-Strategie. Ein Ranking steht hierbei stellvertretend für einen Suchbegriff, über welche die Website theoretisch gefunden werden kann. Theoretisch deshalb, weil ein Position 19 Ranking zu sehr wenig Traffic führen wird, weil sich kaum ein Nutzer zu Seite 2 von Google navigiert. Daher ist neben der reinen Anzahl an Rankings auch die Position relevant, vor allem die Anzahl der Top-10 Rankings.
Rankinganalyse daimler.com
In der Grafik ist es nicht sehr deutlich sichtbar, aber die Anzahl der Top-10 KW-Rankings stieg bis Februar 2021 kontinuierlich sehr leicht an. Zum 01. Februar 2021 war die Zahl mit 1120 am höchsten. Seitdem gibt es einen leichten Rückgang. Zum 20. Dezember 2021 sind es 925 Keywords für die Daimler.com auf Seite 1 von Google ranken.
Die Differenz zu den Top-100 KW-Rankings beträgt etwa das Zehnfache. Die Anzahl der Low-hanging-fruits auf Google Seite 2 und 3 (Positionen 11-30) beträgt insgesamt etwa 1200. Von daher kann man mit überschaubarem Aufwand die Top-10 Keywords etwas mehr als verdoppeln. Beispiele sind “autonomes fahren” (Platz 13) oder “aerodynamik” (Platz 16).
SEO-Traffic
Quelle: similarweb.com
Datenerhebung
Durch das Tool similarweb.com lassen sich Schätzungen bezüglich des Domain-Traffics ermitteln. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen bezogen, unter anderem bezieht similarweb Daten von Browser-Extensions. Grundsätzlich sind die Daten natürlich nicht valide, sondern weichen von den tatsächlichen Messungen ab, jedoch ist der Panel-Bias immer gleich ungenau und daher können solche Daten als Anhaltspunkt herangezogen werden.
Analyse SEO-Traffic
16,76% des gesamten Traffics wird über Suchmaschinen generiert. Der Traffic von Suchmaschinen unterteilt sich wiederum in 97% organisch und 2% durch bezahlte Anzeigen. Der übrige Prozentpunkt kommt von Social Media.
Brand searches wie “daimler” oder “daimler ag” bringen den größten Traffic. Auch als potentieller Arbeitgeber ist Daimler sehr beliebt. Das Keywords “xentry-portal” ist für bereits festangestellte Mitarbeiter. Allerdings sollten auch generische Suchanfragen Traffic erzeugen. Hier sollte gezielt optimiert werden.
Technik
Broken Pages
Quelle: screaming frog
Definition Broken Pages
Broken Pages sind URLs, welche nicht mehr aufrufbar sind. Dabei kann es sich sowohl 404-Fehlerseiten (nicht gefunden), als auch um URLs mit dem Status Code 500 (Serverfehler) handeln. Nicht mehr vorhandene Seiten sind sowohl für die Besucher, als auch die Suchmaschinen suboptimal. Gerade intern sollten solche URLs nicht mehr verlinkt werden, da man als Betreiber ja alle Möglichkeiten hat, hier Anpassungen vorzunehmen und es nicht für eine gut gepflegte Domain spricht, wenn zu viele nicht mehr existierende URLs verlinkt werden.
Broken Pages bei daimler.com
Fast 98% aller URLs auf daimler.com geben den Status 200 aus, während knapp 2% umgeleitet werden. Nur 0,05% der URL’s bestehen aus dem Statuscode 4xx (Client Fehler). Etwa doppelt so viele, also 0,10% wurden von der robots.txt fürs crawlen gesperrt. Bei der Größe der Website von Daimler sind das insgesamt sehr gute Werte. Die internen Links auf 404-Fehlerseiten sollten entfernt und weitergeleitete URLs sollten auf die Zielseite angepasst werden.
Ladezeit
Quelle: webpagetest.org – Kategorie /produkte/pkw/mercedes-benz/s-klasse-weltpremiere-2020.html
Definition Metriken
Der Pagespeed von Websites ist nicht nur ein Ranking-Faktor, sondern beeinflusst auch stark die Kaufwahrscheinlichkeit. Lange Ladezeiten führen zu genervten Besuchern, schnelle Ladezeiten jedoch für ein reibungsloses Kauferlebnis. Auch im POS wartet niemand gerne an der Umkleide oder Kasse.
Google selbst hat mehrere Metriken zur Bewertung von “gesunden” Websites präsentiert:
- Largest Contentful Paint (LCP): Gibt die gefühlte Ladegeschwindigkeit wider und markiert den Punkt, an dem der Hauptinhalt geladen ist.
- First Input Delay (FID): Misst die Zeit, bis eine Seite interaktiv wird, also auf Benutzereingaben reagiert. Da es sich bei FID nur um eine Feldmetrik handelt (also nur durch echte Nutzerdaten ermittelt werden kann), kann man zur Verbesserung auch die Total Blocking Time (TBT) hernehmen. Denn beide Metriken werden durch dieselben Maßnahmen verbessert.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die Stabilität des Layouts der Seite beim Ladevorgang, bzw. wie stark Inhalte beim Ladevorgang “springen”.
- Time to First Byte (TTFB): Misst, wie lange es dauert, das notwendige HTML zu laden, bis das Rendern beginnen kann.
Pagespeed daimler.com
- LCP: Google empfiehlt hier einen Wert von unter 2,5 Sekunden. daimler.com überschreitet diesen mit 4,752s stark.
- TBT: Bei der TBT empfiehlt Google einen Wert von weniger als 300 ms. daimler.com hat einen Wert von 0,587s und hat damit fast eine doppelt so hohe Zeit wie empfohlen wird.
- CLS: Der von Google empfohlene Wert sollte unter 0,1 liegen. Diesen unterschreitet Daimler, somit ist das Layout sehr stabil.
- TTFB: Google empfiehlt hier einen Wert von weniger als 200ms. Daimler hat hier einen deutlich höheren Wert von 0,722s.
Insgesamt gibt es bei den PageSpeed-Metriken von Daimler.com noch einiges an Verbesserungspotenzial. Es ist allerdings fraglich, wie stark damit die Conversion-Rate tatsächlich beeinflusst werden kann, da auf den Webpages von Daimler kein direkter Kauf möglich ist. Hier findet man lediglich umfassende Beschreibungen zu den einzelnen Fahrzeugen.
Robots.txt
Quelle: screaming frog
Problematik robots.txt
Über die robots.txt kann gesteuert werden, ob bestimmte URLs, Verzeichnisse, Domains von den Suchmaschinen gecrawlt werden dürfen. Dies ist hilfreich, da jede Domain nur ein begrenztes Crawl-Budget zur Verfügung hat und so vermieden werden kann, dass unzählige irrelevante URLs gecrawlt werden und so Crawl-Budget verschwendet wird. Allerdings verhindert eine Sperrung via robots.txt nicht, dass URLs indexiert werden. Es wird sogar verhindert, dass das “noindex” im Meta-Robots-Tag ausgelesen werden kann, denn dazu müssten die Suchmaschinen die URLs crawlen können.
Gesperrte URLs von daimler.com
Wie bereits unter dem Abschnitt “Broken Pages” erläutert, gibt es bei Daimler nur sehr wenige URL’s, welche via robots.txt gesperrt worden sind, insgesamt sind es 14 Stück. Dabei handelt es sich ausschließlich um Kalenderdateien. Das bedeutet, dass diese bewusst aus dem Crawl ausgeschlossen werden, damit Ressourcen beim crawlen gespart werden können. Dies verhindert jedoch nicht die Indexierung und es sind insgesamt 34-Kalender-URLs im Google-Index. Hier wäre es besser die Sperrung aus der robots.txt zu entfernen und die URLs auf noindex zu setzen, so dass diese nicht indexiert werden.
Mobile Nutzerfreundlichkeit
Quelle: search.google.com/test/mobile-friendly – Kategorie //produkte/pkw/mercedes-benz/s-klasse-weltpremiere-2020.html
Definition
Da Google für die Indexierung ausschließlich die mobile Version der Website hernimmt, ist es unabdingbar, dass diese optimal ausgespielt wird. Zu beachten ist unter anderem:
- genügend Abstand zwischen interaktiven Elementen
- eine optimale Schriftgröße
- die Breite des Inhalts darf nicht größer, als die des Endgeräts sein
Mobile Friendliness daimler.com
Bei daimler.com sind sowohl Start-, als auch Kategorieseiten auf mobile Endgeräte optimiert, so dass hier kein Handlungsbedarf besteht. Dabei wird sogar sichergestellt, dass die wichtigen Inhaltselemente Above-the-Fold sichtbar sind.
Nutzen des hreflang-Attributs
Über das <rel=”alternate” hreflang=”x”> Link-Attribut kann der Suchmaschine mitgeteilt werden, in welchen geographischen Ausrichtungen und Sprachen eine Webseite vorhanden ist. Er kommt also zum Einsatz, wenn von einer Webseite verschiedene Sprachversionen existieren. Somit kann Duplicate Content vermieden werden und internationale User werden direkt auf die Website Version geleitet, die für sie am besten passt. Vor allem für größere und international agierende Unternehmen ist das hreflang-Attribut eine gute Möglichkeit, potenziellen Kunden die bestmögliche Performance zu bieten. Dabei ist darauf zu achten, dass das hreflang-Attribut korrekt verwendet wird. Zum einen ist wichtig, dass jede Sprachversion einer Seite mit hreflang-Tag auf alle anderen Versionen verweist. Zusätzlich muss jede Sprachversion selbstreferenzierend sein – d.h., auf sich selbst verweisen.
Es ist außerdem empfehlenswert das X-Default Attribut zu setzen. Dieser gibt an welche Seite ausgespielt werden soll, wenn es keine passende Landingpage für das Land oder die Sprache des Nutzers vorhanden ist, meist handelt es sich dabei um die englische Sprachversion.
Einsatz des hreflang-Attributs bei daimler.com
Bei daimler.com gibt es bei dem Attribut wenig Auffälligkeit. Insgesamt 3571 hreflang-Tags wurden gesetzt und bei 106 fehlt der Rückverweis. Das X-Default Attribut hingegen ist überall vorhanden.
Die 106 fehlenden Rückverweise sind ausschließlich die Seiten der Autoren vom Daimler-Magazin. Es darf angenommen werden, dass diese insgesamt weniger relevant sind. Der Korrekturaufwand dürfte jedoch auch überschaubar sein.
OnPage-Optimierung
Keyword Fokus
Quelle: daimler.com/nachhaltigkeit
Definition Keyword-Fokus
Grundsätzlich kann Google eine Seite nur für einen Suchbegriff des Nutzers ausspielen, wenn dieser im Inhalt einer Seite vorhanden ist. Denn solange der gesuchte Begriff nicht verwendet wird, spielt Google diesen nicht aus. Daher sollten auch Synonyme und sprachliche Abweichungen innerhalb eines Sprachraums im Text berücksichtigt werden.
Auch die Konsistenz des Keyword-Fokus ist wichtig, so sollte das wichtigste Keyword sowohl im Title-Tag, in der Meta-Description, als auch in der H1 verwendet werden.
Keyword-Fokus daimler.com
Die Keyword-Konsistenz ist grundsätzlich gegeben, wenngleich sich die Hauptkeywords in Title, Meta und H1 nicht immer zu 100% decken. Im vorliegenden Beispiel (siehe Screenshots oben) sieht man, dass zum Beispiel die H1 Überschrift “Nachhaltigkeit bei Daimler” lauten sollte, damit ein noch besserer Fokus entsteht.
Texte
Grundlagen Texte
“Content is King” – ist einer der bekanntesten Phrasen bezüglich der Inhalte. Da Google eine textbasierte Suchmaschine ist, sind Texte daher unabdingbar. Da Google jedoch mit der Zeit immer “schlauer” wird und Inhalte immer besser versteht, geht es schon lange nicht mehr darum, bestimmte Suchbegriffe möglichst häufig in den Texten zu verwenden. Es geht darum, dass die Texte tatsächlich einen Mehrwert haben und den Nutzer zufrieden stellen. Das ist natürlich auch im Interesse von Google, denn sobald eine andere Suchmaschine bessere Ergebnisse liefert, werden die Nutzer wechseln.
Um dem Nutzer möglichst passende Ergebnisse zu liefern unterscheidet Google zwischen verschiedenen Nutzerintentionen:
- Know: Hier geht es darum, dass der Nutzer etwas Wissen will, also Informationen zu einem Thema haben möchte. Meist möchte der Nutzer eine kurze Antwort zu dem Thema. Deshalb werden diese Suchen auch informational genannt.
- Do: Der Nutzer möchte ein Ziel erreichen, oder eine Aktivität ausführen, also etwas herunterladen, kaufen oder interagieren, diese Abfragen werden auch transaktional genannt.
- Website: Der User möchte eine bestimmte Website oder URL finden, daher werden diese Abfragen auch navigational genannt.
- Visit-in-Person: Hier handelt es sich um Suchen nach Cafés, Tankstellen, Restaurants etc., die meist über Smartphones gemacht werden.
Natürlich kann man nicht jeden Suchbegriff immer genau einer Intention zuordnen, daher gibt es auch gemischte Suchergebnisse, bei denen beispielsweise Shops und Informationsseiten angezeigt werden.
Um zu verstehen, welche Intention Google hinter einem Suchbegriff sieht, können die wichtigsten Begriffe in die Suchmaschine eingegeben und gesehen werden, welche Ergebnisse ausgespielt werden. Sind das vor allem Shops, so ist die Intention transaktional. Werden vor allem Blogs oder Ratgeber ausgespielt, dann ist die Intention informational. Dies sollte nicht nur bei der Texterstellung, sondern auch beim Landingpageaufbau berücksichtigt werden, denn erfüllt die Landingpage nicht die Intention, wird Google diese auch nicht ausspielen.
Zusätzlich ist auch die Struktur des Textes wichtig, denn reine Textwüsten werden kaum gelesen. Aber auch die Textlänge ist ein wichtiges Kriterium, hier gilt die Devise “so lange wie nötig, so kurz wie möglich”.
Textbewertung daimler.com
Am Anfang eines guten Textes steht die Keyword-Recherche, bei der wichtige Suchbegriffe, passend zum Thema, identifiziert werden. Anschließend sollte die Suchintention der Keywords festgelegt werden. Doch auch die Recherche von wichtigen Nutzer-Fragen ist wichtig, denn was hilft dem Nutzer mehr, als wenn aufkommende Fragen gleich beantwortet und der User sich aufgehoben fühlt?
Die Menge an Information, die der Nutzer durch die Texte von Daimler.com bekommt, variieren stark. Um beim Beispiel-KW “Nachhaltigkeit Daimler” zu bleiben: Hier bekommen Nutzer auf der Landingpage www.daimler.com/nachhaltigkeit/ nur sehr grundlegende Informationen und nichts spezifisches wie Informationen direkt aus dem Nachhaltigkeitsbericht.
Zu diesem, wie zu weiteren Themen wird allerdings auf der Landingpage weiter verlinkt und die Texte und Informationen werden mit zunehmender Klicktiefe auch spezifischer.
Eine Empfehlung ist somit, die Landingpage /nachhaltigkeit/ verstärkt als Portal für weiterführende Links zu nutzen und weniger auf allgemeine Texte zu setzen. Man scrollt zum Beispiel relativ lange, um zu spezifischen Informationen wie “Klimaschutz & Luftreinhaltung” oder “Ressourcenschonung” zu kommen. Insgesamt sollten hier die Landingpages so aufgebaut werden, dass der Nutzer intuitiv die richtige weiterführende URL findet. Die Weichenseite jedoch so aufgebaut ist, dass diese in den Suchmaschinen rankt, Stichwort: Keyword-Optimierung. Denn diese sorgt nicht nur dafür, dass die Landingpages ranken, sondern bildet auch das Suchverhalten der Nutzer ab.
Snippet
Grundlagen Snippet
Das Snippet besteht aus Title-Tag und Meta-Description und wird in den Suchergebnissen von Google angezeigt. Das Snippet ist also der erste Kontaktpunkt des Nutzers mit der Website, dementsprechend wichtig ist die passende Optimierung, da dieses einen direkten Einfluss auf die Klickrate hat.
Jedoch werden nicht immer die hinterlegten Daten übernommen, Google generiert sich teilweise das Snippet aus den Inhalten der URL. Das kommt vor allem dann vor, wenn kein passendes Snippet hinterlegt wurde. Beim erstellen des Snippets ist zudem auf die jeweiligen Maximallängen zu achten, so dass nichts ausgepunktet wird, wenn diese zu Lange sind.
Das Snippet sollte nach dem AIDA-Prinzip gestaltet werden und eine Call-to-Action enthalten. Die Verwendung von Eye-Catchern wie ASCII Sonderzeichen lenken den Blick auf das Snippet und können die CTR steigern.
Snippet daimler.com
Das Snippet von daimler mit dem beispielhaften Keyword “s klasse” ist verbesserungswürdig. Der Title ist in Ordnung. Man könnte noch die Jahreszahl hinzufügen, um noch stärker zu signalisieren, dass es sich um die neueste S-Klasse handelt.
Die Meta-Description muss allerdings überarbeitet werden, da sie zum einen zu lang ist und ausgepunktet wird, zum anderen viel zu allgemein gehalten ist. Die wichtigsten Informationen zum neuen Modell, wie beispielsweise die neuesten Features, fehlen. Auch eine Call-to-Action fehlt. Das Snippet erregt wenig Aufmerksamkeit, weil nur ein reiner Text ohne Eye-Catcher präsentiert wird. Zudem hat dieses ein Datum, die Frage ist, ob die Landingpage für die Mercedes S-Klasse nicht ein Evergreen Content ohne Ablaufdatum ist, dann sollte diese nämlich entfernt werden, da Google veraltete Inhalte überhaupt nicht schätzt.
Ein optimiertes Snippet für das Keyword “s klasse” könnte beispielsweise so aussehen:
Interne Verlinkung
Grundlagen interne Verlinkung
Die interne Verlinkung stellt nicht nur sicher, dass sich die Crawler der Suchmaschinen durch die Seite navigieren können, sondern auch die Nutzer. Die Seitenstruktur sollte stets logisch, übersichtlich und einfach sein. Dabei gilt die Devise: Je wichtiger die URL, desto häufiger sollte diese auch verlinkt werden. Denn warum sollte man eine wichtige Landingpage nur selten verlinken? Strukturen, bei denen manche Seiten erst mit 5 Klicks von der Startseite aus erreicht werden können sind ebenfalls suboptimal.
Die Linktexte der internen Verlinkung sollten optimalerweise dem Hauptkeyword der URL entsprechen, weil dadurch sowohl den Suchmaschinen, als auch den Usern vermittelt werden kann, was auf der Zielseite zu erwarten ist.
Bewertung interne Verlinkung daimler.com
Der größte Teil der URL’s von daimler.com lassen sich durch 3 bis 4 Klicks von der Startseite aus erreichen. Das sind grundsätzlich gute Werte und es ist anzunehmen, dass User die gewünschten Informationen relativ einfach finden.
Die Navigation ist übersichtlich und bringt User zu allen relevanten Kategorieseiten. Daneben gibt es ein Drop-Down Menü, welches zusätzlich die wichtigsten Unterkategorien enthält. Insgesamt könnte die Navigationsansicht auffälliger gestaltet werden. Scrollt man auf der Homepage nach unten, gelangt man auch direkt zu den wichtigsten Webpages von Daimler. Dies erleichtert die Navigation und reduziert die Klicktiefe.
Innerhalb der einzelnen Webpages sind relativ wenige interne Links vorhanden, manchmal auch gar keine. Die Ankertexte sind passend gewählt, der User weiß genau, wo er hinkommt. Insgesamt könnte daimler hier aber vor allem bei der Quantität noch nachbessern und die interne Verlinkung ausbauen, denn das ist ein wichtiger Faktor, sowohl für Nutzer, als auch für Suchmaschinen.
OffPage-Optimierung
Domain Rating
Definition Domain Rating
Das Domain Rating ist ein Wert von 0 bis 100 und sagt aus, wie stark das Backlinkprofil einer Website, im Vergleich mit anderen Websites, ist. Je höher das Domain Rating der Backlinks ist, desto höher wird auch der eigene DR. Grundsätzlich sind Verlinkungen von anderen Websites noch ein wichtiger Faktor, der von Suchmaschinen als Empfehlung verstanden wird. Würden Backlinks nicht mehr berücksichtigt, käme es nur noch auf die manipulierbaren OnPage-Faktoren als Grundlage der Rankings an. Um hier eine gewisse Zweitmeinung einzuholen sind Backlinks wichtig.
Bei den Backlinks spielen jedoch auch Faktoren wie Themennähe, Stärke und Qualität der Linkquelle eine große Rolle.
Domain Rating daimler.com
daimler.com hat rund 5,8 Millionen Backlinks und ein Domain Rating von 83. Aufgrund des DR kann man sehen, dass daimler.com eine sehr starke Seite ist. Die Anzahl der verweisenden Seiten stieg in den letzten Jahren stetig an. Vor allem im Jahr 2021 war der Anstieg exponentiell.
Die Domains von in dieser Analyse betrachteten Mitbewerber Audi und BMW haben ein ähnliches Domain-Rating, jedoch insgesamt ein schwächeres Backlinkprofil. Dies ist durch den schlechteren “Ahrefs-Rank” sichtbar.
Deeplinks
Erklärung Deeplinks
Es wird bei Backlinks zwischen Deep- und Startseitenlinks unterschieden, Bei Startseitenlinks wird, wie der Name schon sagt, auf die Startseite verlinkt. Als Deeplinks werden Verlinkungen auf Unterseiten bezeichnet. Deeplinks stärken also spezielle Unterseiten, wie wichtige Kategorien.
Deeplinks daimler.com
Das Verhältnis von Deeplinks zu Startseitenlinks ist bei daimler.com in etwa ausgeglichen. Es sind etwas mehr Links zur Startseite als zu weiterführenden Inhalten vorhanden. Das liegt im absolut gesunden Durchschnitt, besser wäre es allerdings, wenn mehr Deeplinks vorhanden wären, da diese zu relevanten Inhalten führen und Nutzer somit schneller die gesuchten Inhalte finden.
Auffällig ist, dass etwa ein Drittel aller Backlinks von der Website von Mercedes-Benz kommt. Da dies eine Marke von Daimler ist und damit zum Konzern gehört, erscheint es logisch, dass sich die Websites des Konzern untereinander verlinken.
Außerdem fällt auf, dass sich die meisten Deeplinks rund um das Thema Job & Karriere bei Daimler drehen, entweder zur Subdomain jobs.daimler.com oder zur Kategorie /career. Daneben werden noch die digitalen Betriebsanleitungen für die Fahrzeuge häufig verlinkt.
Auf der anderen Seite werden wichtige Kategorien, wie Produkte, Innovationen oder Nachhaltigkeit kaum bis gar nicht verlinkt. Gerade hier sollte nachgebessert werden.
Anchor Texte
Problematik Anchortexte
Anchortexte sind ein etwas heikles Thema. Einerseits lassen sich mit Ankertexten Rankingpositionen von Keywords verbessern, auf der anderen Seite kann die zu häufige Keyword-Verlinkung zur Abstrafung führen. Dabei gibt es vier Arten von Linktexten:
- Brand: Hier wird die Domain oder der Brandname verwendet
- Money: Hier wird das (Haupt-)Keyword verwendet
- Compound: Verwendung einer Kombination von (Longtail-)Keyword und Brand
- Sonstige: Die Verwendung anderer Begriffe, wie zum Beispiel “hier”
In homöopathischer Dosis können Keyword-Anchor verwendet werden, jedoch sollte das eher seltener vorkommen. Ein Großteil der Verlinkungen kommen meist über einen Brand-Linktext.
Bewertung Ankertexte daimler.com
Bei den Ankertexten ist durch die oben im Screenshot gezeigten “Link 1”, “Link 2” und “Link 3” Ankern die Gefahr von Abstrafungen gegeben, da dies Backlinks von unseriöse Seiten sind. Hier sollte Daimler aktiv werden und die Betreiber der entsprechenden Seiten bitten, die Links zu entfernen , oder diese via Disavow-File zu entwerten.
Unter dem Ankertext “Leerer Anker” fallen alle Verlinkungen aus Bildern. Bei genauerer Prüfung ergibt sich, dass diese von seriösen Seiten stammen und somit in Ordnung sind.
Der Rest der Top-Anker sind meistens die üblichen Brand-Keywords und damit eher unauffällig.
Schädlichkeit des Backlinkprofils
Problematik schädliche Backlinks
Die Qualität der Backlinks ist wichtig, denn diese können eine Website nicht nur stärken, sondern auch schwächen. Gerade Spam-Links von Casinos und Erotikseiten können negative Auswirkungen haben, allerdings sind das nicht die einzigen Sparten, auch Links von bekannten Link-Netzwerken, zu viele Links mit Money-Anchortexten und Community-Spam sind nicht vorteilhaft.
Es gibt verschiedene Tools um Backlink-Audits zu machen und automatisiert die Qualität von Backlinks einschätzen zu lassen. Eine manuelle Prüfung dieser, als schädlich eingestuften Links, ist jedoch unabdingbar. Dies verhindert, dass versehentlich nicht schädliche Backlinks abgewertet werden, denn mit einer unsauberen Abwertung von Backlinks, kann die Domain auch geschwächt werden.
Allerdings sind offensichtliche Spam-Domains wie beispielsweise “theglobe.net”, Google sicherlich bekannt und werden wahrscheinlich grundsätzlich ignoriert. Hierfür würde sich eine Anpassung des Disavow-Files nicht rentieren. Wenn jedoch sowieso Anpassungen vorgenommen werden, können diese mit berücksichtigt werden.
Bewertung Backlinks daimler.com
Insgesamt wird die Schädlichkeit des Backlinkprofils als Niedrig eingestuft, hier besteht also kaum Handlungsbedarf bzw. kann hier eine geringere Priorität angesetzt werden. Bei grober Prüfung der insgesamt 29 toxischen Domains und 325 potenziell toxischen Domains fällt auf, dass sich darunter nicht ausschließlich toxische Domains befinden. So kann um Beispiel dieWebsite einer Schule durchaus als seriös eingestuft werden.
Die 29 toxischen Backlinks sollten jedoch manuell geprüft werden. Anschließend können schädliche Backlinks via Disavow-File über die Google Search Console abgewertet, bzw. als ungültig erklärt werden. Dadurch kann die Qualität des Backlink-Profils verbessert und somit die Domain gestärkt werden.
Fazit
Die Gesamtbewertung, sowie die der einzelnen Bereiche erfolgt nach den Schulnoten 1-6. Je schlechter die Note, desto höher sind auch gleichzeitig die Potentiale zur Verbesserung.
➤ Allgemein - Note 2+
daimler.com ist im Vergleich zur Konkurrenz gut aufgestellt, belegt jedoch bei generischen Keywords keine Top-Positionen, hier ist noch etwas Luft nach oben. Dennoch hat daimler im Mitbewerbervergleich die höchste Sichtbarkeit und dies soll natürlich gehalten werden. Bei den Rankings besteht noch einiges an Potenzial, denn hier bleiben vor allem die Top-10 Keywords hinter der Konkurrenz zurück.
➤ Technik - Note 2-
Zwar schneidet daimler.com technisch gesehen in den meisten Aspekten gut ab, allerdings besteht beim wichtigsten Faktor, nämlich der PageSpeed, großer Nachholbedarf. Deswegen erreicht daimler.com hier gerade noch so eine 2.
Es gibt nur 14 Broken Pages und die Mobile Usability ist top. Auch die robots.txt verhindert lediglich das Auslesen von 14 Webpages. Die beschriebenen Faktoren können allerdings noch so gut sein, wenn die Ladezeit der Website zu lange braucht, verlassen User die Seite schnell wieder und informieren sich woanders über neue Automobile. LCP, TBT und TTFB liegen in der Zeit teilweise mehr als doppelt so hoch wie von Google empfohlen. Lediglich die CLS hat einen Spitzenwert.
➤ OnPage - Note 4+
daimler.com hat eine etwas mangelhafte OnPage-Optimierung. Der Keyword-Fokus ist etwas schwammig und nicht 100 %ig konsistent im Title, in der Description und der H1. Zum einen muss an dieser Stelle optimiertwerden, zum anderen muss vor allem bei den Snippets nachgebessert werden. Da diese oft der erste Kontaktpunkt in der organischen Suche sind, braucht daimler.com hier ordentliche Descriptions. Hier fehlt es an fast allen Grundlagen. Zudem enthalten überraschend viele URLs ein Datum, das ist bei Content ohne Ablaufdatum, bzw. temporärer Aktualität keinesfalls sinnvoll.
Die Informationen, die User aus Texten bekommen, variieren stark. Die Produktbeschreibungen sind gut und es werden viele wichtige Fragen beantwortet, bei anderen Themen, wie beispielsweise Nachhaltigkeit, sucht man schon etwas länger nach Informationen. Das ist suboptimal, gerade mit dem Hintergrund, dass dieses Thema immer mehr an Relevanz gewinnt.
Zwar ist die Klicktiefe bei der internen Verlinkung oft in einem niedrigen Bereich, allerdings muss Daimler dringend mehr interne Links zu relevanten Themen setzen. Die vorhandenen Links sind jedoch zielführend und stimmig.
➤ OffPage - Note 2-
Das Linkprofil ist insgesamt noch gut. Es gibt nur wenige toxische oder potentiell toxische Links, was ein sehr gutes und eines der wichtigsten SEO-Signale ist. Allerdings gibt es ein Problem mit den Ankertexten, da einige unseriöse Seiten auf daimler.com verlinken. Hier besteht Handlungsbedarf.
Die Deeplinks könnten dazu noch einen stärkeren Fokus auf wichtige Kategorien wie Produkte oder Innovationen aufweisen und die meisten kommen von einer Marke des Konzern mit eigener Website. Das Domain Rating ist im Vergleich zur Konkurrenz sehr gut.
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