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Seit Q3 2021 werden 40 statt 30 Unternehmen an der Börse im sogenannten DAX Index abgebildet. Doch nicht nur dieser Anlass hat uns dazu inspiriert die Webauftritte dieser DAX-Unternehmen zu analysieren; auch Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen führten dazu, dass sich vieles von off- zu online verlagert hat und somit die Relevanz der Websites stark gestiegen ist.
Hypothese:Obwohl diese Unternehmen zu den Top 40 der Unternehmerwelt gehören, zählen sie aus SEO-Sicht meist nicht zu den Spitzenreitern.
Um diese Hypothese zu prüfen, haben wir die Websites der DAX-Unternehmen genau unter die Lupe genommen. Hier geht es zu den Auswertungen der anderen Unternehmen: DAX SEO Analysen
Teil 30 von 40 – sap.com SAP SEO Auswertung
Allgemeines
Sichtbarkeit
Quelle: sistrix.de – Sichtbarkeit Deutschland
Definition Sichtbarkeit
Die sogenannte Sichtbarkeit ist im SEO eine wichtige Kennzahl. Vergleichbar mit dem Chart eines Aktienwerts gibt die Sichtbarkeit Aufschluss über den Erfolg einer SEO-Strategie.
Der Sichtbarkeitswert steht dabei stellvertretend für die Auffindbarkeit einer Domain in den organischen Suchergebnisseiten. Bei der Ermittlung dieser Kennzahl werden Keyword-Rankings abgebildet und nach deren Suchhäufigkeit und der rankenden Position gewichtet. Dabei wird ermittelt, wie viel Traffic über das Keyword zu erwarten ist. Die Sichtbarkeitskennzahl von Sistrix wird anhand von gecrawlten Daten berechnet, für Deutschland sind es derzeit 80 Millionen Keywords.
Da die Sichtbarkeit auf einem – je nach Branche mehr oder weniger – eingeschränkten Keywordpool basiert und nicht alle relevanten (Long-Tail-)Keywords berücksichtigen kann, ist diese Kennzahl vor allem für Trendanalysen und Vergleiche mit der Konkurrenz geeignet.
Sichtbarkeitsanalyse www.sap.com/germany/index.html
SAP weist in Deutschland eine relativ konstante Sichtbarkeit auf. Dennoch ist die Konkurrenz salesforce hier deutlich stärker. Große Konkurrenten wie Oracle und Microsoft wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit ausgespart, da diese im Vergleich deutlich sichtbarer sind und so die Ansicht schwieriger gestalten. Dennoch ist festzuhalten, dass die deutsche Website von SAP hier noch in gezielte Maßnahmen investieren sollte – was anhand des relativ gleichbleibenden Verlaufs bisher wohl noch nicht passiert ist. Der Unterschied zu salesforce zeigt jedoch auf auf, welches Potential vorhanden ist.
Ein weiteres Problem ist hier das Zusammenspiel mit der Domain www.sap.com. Diese weist in Deutschland eine Sichtbarkeit von 6 auf – und deckt damit schon sehr viele Rankings ab, die auf www.sap.com/germany/ entfallen sollten bzw. könnten. Im Punkt hreflang wird hier ein weiterer Aspekt dargelegt, welcher die Sichtbarkeit beeinträchtigt.
Rankings
Keywords – DE
Quelle: sistrix.de
Definition Rankings
Die Anzahl der Keyword-Rankings ist ebenfalls ein Indikator für den Erfolg der SEO-Strategie. Ein Ranking steht hierbei stellvertretend für einen Suchbegriff, über welche die Website theoretisch gefunden werden kann. Theoretisch deshalb, weil ein Position 19 Ranking zu sehr wenig Traffic führen wird, da sich kaum Nutzer zu Seite 2 von Google navigieren. Daher ist neben der reinen Anzahl an Rankings auch die Position relevant, vor allem die Anzahl der Top-10 Rankings.
Rankinganalyse www.sap.com/germany/index.html
Die Keyword-Rankings zeigen, dass SAP weder konstant Top-10 Rankings, noch Top-100 Rankings generieren konnte. 2018 stiegen die Top-100 Rankings zwar einmalig stark an, diese konnten aber nicht nachhaltig gehalten werden. Hier sieht man, dass die Domain auf einem wirklich schwachen Niveau ist und vor allem über die große Unternehmens-Seite sap.com profitiert, da diese im Vergleich in Deutschland deutlich besser performt.
Quelle: sistrix
SEO-Traffic
Quelle: similarweb.com
Datenerhebung
Durch das Tool similarweb.com lassen sich Schätzungen bezüglich des Domain-Traffics ermitteln. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen herangezogen, unter anderem bezieht similarweb Daten von Browser-Extensions. Grundsätzlich sind die Daten natürlich nicht valide, sondern weichen von den tatsächlichen Messungen ab, jedoch ist der Panel-Bias immer gleich ungenau, weshalb solche Daten als Anhaltspunkt herangezogen werden können.
Analyse SAP SEO-Traffic
Mit 45,31 % vom Gesamttraffic ist die Suche eine sehr wichtige Quelle. Der über Suchmaschine generierte Traffic unterteilt sich in rund 99 % organischen und 1 % bezahlten Traffic.
Die Keywords, die hauptsächlich für den Traffic verantwortlich sind, sind dabei aus dem Bereich Brand. Gerade “Support” oder “Careers” fallen hier auf. Dennoch ist dieses Ergebnis gut, berücksichtigt man den Sichtbarkeitsindex der Domain.
Technik
Broken Pages
Quelle: screaming frog
Definition Broken Pages
Broken Pages sind URLs, welche nicht mehr aufrufbar sind. Dabei kann es sich sowohl 404-Fehlerseiten (nicht gefunden), als auch um URLs mit dem Status Code 500 (Serverfehler) handeln. Nicht mehr vorhandene Seiten sind sowohl für die Besucher, als auch die Suchmaschinen suboptimal. Gerade intern sollten solche URLs nicht mehr verlinkt werden, zumal man als Betreiber alle Möglichkeiten hat, hier Anpassungen vorzunehmen. Wenn zu viele nicht mehr existierende URLs verlinkt werden, spricht das nicht für eine gut gepflegte Domain.
Broken Pages bei www.sap.com/germany/index.html
Etwa 50 % aller URLs geben einen Status-Code 200 aus, weitere 20 % der URLs sind Redirects, hier sollten intern direkt die Zielseiten verlinkt werden. Diese Redirects sind teilweise als temporäre Weiterleitungen angelegt, ein Teil ist permanent. Insgesamt geben 1,37 % aller URLs einen Status-Code 404 aus, diese Links sollten entfernt werden. Auch sind viele URLs via robots.txt gesperrt, hierauf wird im entsprechenden Punkt eingegangen.
Ladezeit
Quelle: webpagetest.org – Kategorie https://www.sap.com/de-de/product-categories/human-id-and-forensics/
Definition Metriken
Der Pagespeed von Websites ist nicht nur ein Ranking-Faktor, sondern beeinflusst auch die Kaufwahrscheinlichkeit immens. Lange Ladezeiten führen zu genervten Besuchern, schnelle Ladezeiten hingegen für ein reibungsloses Kauferlebnis. Auch im POS wartet niemand gerne an der Umkleide oder Kasse.
Google selbst hat drei Metriken zur Bewertung von “gesunden” Websites präsentiert:
- Largest Contentful Paint (LCP): Gibt die gefühlte Ladegeschwindigkeit wieder und markiert den Punkt, an dem der Hauptinhalt geladen ist.
- First Input Delay (FID): Misst die Zeit, bis eine Seite interaktiv wird, also auf Benutzereingaben reagiert. Da es sich bei FID nur um eine Feldmetrik handelt (also nur durch echte Nutzerdaten ermittelt werden kann), kann man zur Verbesserung auch die Total Blocking Time (TBT) hernehmen. Denn beide Metriken werden durch dieselben Maßnahmen verbessert.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die Stabilität des Layouts der Seite beim Ladevorgang, bzw. wie stark Inhalte beim Ladevorgang “springen”.
- Time to First Byte (TTFB): Misst, wie lange es dauert, das notwendige HTML zu laden, bis das Rendern beginnen kann.
Pagespeed sap.com
sap.com überschreitet die empfohlenen Werte lediglich bei der Metrik Total Blocking Time und schneidet ansonsten recht gut ab. Folgende Einordnung der Metriken kann beispielsweise auf der Landingpage für Human ID and Forensics vorgenommen werden:
- LCP: Google empfiehlt hier einen Wert von unter 2,5 Sekunden. SAP überschreitet diesen mit 3,404 s deutlich.
- TBT: Bei der TBT empfiehlt Google einen Wert von weniger als 300 ms. SAP hat einen Wert von 1,472 s und liegt damit auch hier über der Empfehlung.
- CLS: Der von Google empfohlene Wert sollte unter 0,1 liegen. Hier wird der Wert mit 0,007 deutlich unterschritten.
- TTFB: Google empfiehlt hier einen Wert von weniger als 200ms. SAP hat hier einen deutlich höheren Wert von 0,716 s.
Insgesamt könnten hier Maßnahmen ergriffen werden, um die bisher ungenutzten Potenziale im Bereich Pagespeed noch voll auszuschöpfen, lediglich die Metrik CLS wird hier eingehalten, was insgesamt kein gutes Ergebnis ist. Das Layout ist zwar somit stabil, die Seite aber nicht schnell.
Mobile Nutzerfreundlichkeit
Quelle: search.google.com/test/mobile-friendly – Kategorie /product-categories/human-id-and-forensics/
Definition
Da Google für die Indexierung ausschließlich die mobile Version der Website hernimmt, ist es unabdingbar, dass diese optimal ausgespielt wird. Zu beachten ist unter anderem:
- genügend Abstand zwischen interaktiven Elementen
- eine optimale Schriftgröße
- die Breite des Inhalts darf nicht größer, als die des Endgeräts sein
Mobile Friendliness www.sap.com/germany/index.html
Die Startseite weist bei der mobilen Nutzbarkeit erhebliche Mängel auf. Dagegen sind die Produkt-URLs mobil einwandfrei nutzbar. SAP sollte prüfen, auf welche Teile der Domain die eingeschränkte Mobile Nutzerfreundlichkeit zutrifft und hier dringend bestehende Probleme beseitigen, da dies für Google ein besonders wichtiger Faktor ist – und auch aus Nutzersicht kein gutes Erlebnis bedeutet.
hreflang Attribut
Quelle: www.sap.com/index.html
Definition
Über das <rel=”alternate” hreflang=”x”> Link-Attribut kann der Suchmaschine mitgeteilt werden, in welchen geographischen Ausrichtungen und Sprachen eine Webseite vorhanden ist. Er kommt also zum Einsatz, wenn von einer Webseite verschiedene Sprachversionen existieren. Somit kann Duplicate Content vermieden werden und internationale User werden direkt auf die Website Version geleitet, die für sie am besten passt. Vor allem für größere und international agierende Unternehmen ist das Hreflang-Attribut eine gute Möglichkeit, potenziellen Kunden die bestmögliche Performance zu bieten. Dabei ist darauf zu achten, dass das Hreflang-Attribut korrekt verwendet wird. Zum einen ist wichtig, dass jede Sprachversion einer Seite mit hreflang-Tag auf alle anderen Versionen verweist. Zusätzlich muss jede Sprachversion selbstreferenzierend sein – d.h., auf sich selbst verweisen.
Es ist außerdem empfehlenswert, das X-Default-Attribut zu setzen. Dieser gibt an, welche Seite ausgespielt werden soll, wenn keine passende Landingpage für das Land oder die Sprache des Nutzers vorhanden ist, meist handelt es sich dabei um die englische Sprachversion.
Verwendung href lang bei sap.com/index.html & sap.com/germany/index.html
SAP setzt aktuell keine hreflang-Attribute ein – weder auf der internationalen bzw. amerikanischen “Haupt-” Domain, noch auf dem deutschen Ableger. Das führt insbesondere auf der deutschen Seite dazu, dass hier eine Kannibalisierung des DACH-Raums und der englischsprachigen Domain stattfindet. Betrachtet man beispielsweise die rankenden Verzeichnisse von sap.com, so fällt auf, dass hier sowohl /germany/ als auch /austria/ Sichtbarkeit generieren:
Diese Sichtbarkeit könnte mit einer besser optimierten Seite aber auch auf sap.com/germany/ entfallen, via hreflang-Attributen könnten die Kannibalisierungen mit deutschsprachigen Nachbarländern behoben werden. SAP zeigt hier deutlich, dass es kein einheitliches und schlüssiges Konzept für den internationalen Webauftritt gibt und damit Potenzial großzügig verschenkt. Denn im Moment kann Google nicht zuordnen, welche URL für welches Zielland ranken sollte.
Robots.txt
Quelle: https://www.sap.com/robots.txt
Problematik robots.txt
Über die robots.txt kann gesteuert werden, ob bestimmte URLs, Verzeichnisse, Domains von den Suchmaschinen gecrawlt werden dürfen. Dies ist hilfreich, da jede Domain nur ein begrenztes Crawl-Budget zur Verfügung hat und so vermieden werden kann, dass unzählige irrelevante URLs gecrawlt werden und so Crawl-Budget verschwendet wird. Allerdings verhindert eine Sperrung via robots.txt nicht, dass URLs indexiert werden. Es wird sogar verhindert, dass das “noindex” im Meta-Robots-Tag ausgelesen werden kann, denn dazu müssten die Suchmaschinen die URLs crawlen können.
Robots.txt von sap.com/index.html & sap.com/germany/index.html
Die robots.txt sperrt viele Verzeichnisse und auch spezifisch für bestimmte Crawler. SAP sollte jedoch prüfen, ob und welche Verzeichnisse vom Crawling ausgeschlossen werden können und dadurch etwas Crawling Budget sparen.
Canonicals
Quelle: screaming frog
Definition
Der Canonical Tag verknüpft mehrere URLs, welche den gleichen Inhalt haben und zeichnet somit die Original-URL aus. Das ist wichtig, um den Suchmaschinen zu sagen, welche URL indexiert werden soll, wenn es mehrere URLs mit demselben Inhalt gibt. So wird Duplicate Content vermieden.
Da es sich bei einem Canonical-Tag um eine Art Empfehlung handelt, müssen sich Suchmaschinen nicht an die Anweisung halten.
Canonical sap.com/index.html & sap.com/germany/index.html
Nur rund 50 % der URLs haben einen selbstreferenzierenden Canonical, sind also indexrelevant. Hier stellt sich jedoch die Frage, warum dann die anderen 50 % der URLs existieren, wenn diese kein Original sind.
Auf einigen URLs, welche via Canonical auf eine andere URL verweisen, gibt es das Problem des “nicht indexierbaren Canonicals”, der Canonical verweist also auf eine URL als Original, welche nicht indexierbar ist. An manchen Stellen wurde gar kein Canonical gepflegt. Hier sollte nochmal geprüft werden, warum nur 50 % der URLs relevant sind und ob diese Probleme nicht anders behoben werden können.
OnPage-Optimierung
Keyword Fokus
Quelle: sap.com/germany/products/hcm.html
Definition Keyword-Fokus
Grundsätzlich kann Google eine Seite nur für einen Suchbegriff des Nutzers ausspielen, wenn dieser im Inhalt einer Seite vorhanden ist. Denn solange der gesuchte Begriff nicht verwendet wird, spielt Google diesen nicht aus. Daher sollten auch Synonyme und sprachliche Abweichungen innerhalb eines Sprachraums im Text berücksichtigt werden.
Auch die Konsistenz des Keyword-Fokus ist wichtig, so sollte das wichtigste Keyword sowohl im Title-Tag, in der Meta-Description, als auch in der H1 verwendet werden.
Keyword-Fokus www.sap.com/germany/index.html
Bei sap.com werden auch Keywords über das Meta-Keywords-Tag gepflegt, dieses wird jedoch von Suchmaschinen ignoriert und hilft höchstens den Mitbewerbern bei der Keyword-Recherche.
Die Keyword-Konsistenz ist hier gewährleistet: die H1-Überschrift sowie der Title Tag enthalten jeweils das Hauptkeyword und auch der Content der Unterseiten ist auf dieses ausgerichtet. Dabei spiegeln sich die Hauptkeywords auch in der Navigation wieder, was ebenfalls vorteilhaft ist.
Allerdings werden die Überschriften der Navigation als H-Überschrift ausgezeichnet. Diese spiegeln nicht den Inhalt der URL wider. H-Überschriften sind kein Styling-Element.
Texte
Quelle: sap.com/germany/products/hcm.html
Grundlagen Texte
“Content is King” – ist einer der bekanntesten SEO-Grundsätze bezüglich der Inhalte. Google ist eine textbasierte Suchmaschine, deshalb sind Texte unabdingbar. Da Google jedoch mit der Zeit immer “schlauer” wird und Inhalte immer besser versteht, geht es schon lange nicht mehr darum, bestimmte Suchbegriffe möglichst häufig in den Texten zu verwenden. Es geht darum, dass die Texte tatsächlich einen Mehrwert haben und den Nutzer zufrieden stellen. Das ist natürlich auch im Interesse von Google, denn sobald eine andere Suchmaschine bessere Ergebnisse liefert, werden die Nutzer wechseln.
Um dem Nutzer möglichst passende Ergebnisse zu liefern unterscheidet Google zwischen verschiedenen Nutzerintentionen:
- Know: Hier geht es darum, dass der Nutzer etwas wissen will, also Informationen zu einem Thema haben möchte. Meist möchte der Nutzer eine möglichst prägnante und kurze Antwort finden. Deshalb werden diese Suchen auch informational genannt.
- Do: Der Nutzer möchte ein Ziel erreichen oder eine Aktivität ausführen, also etwas herunterladen, kaufen oder interagieren. Diese Abfragen werden auch transaktional genannt.
- Website: Der User möchte eine bestimmte Website oder URL finden, daher werden diese Abfragen auch navigational genannt.
- Visit-in-Person: Hier handelt es sich um Suchen nach Cafés, Tankstellen, Restaurants etc., die meist über Smartphones gemacht werden.
Natürlich kann man nicht jeden Suchbegriff immer genau einer Intention zuordnen, daher gibt es auch gemischte Suchergebnisse, bei denen beispielsweise Shops und Informationsseiten angezeigt werden.
Um zu verstehen, welche Intention Google hinter einem Suchbegriff sieht, können die wichtigsten Begriffe in die Suchmaschine eingegeben werden um zu prüfen, welche Ergebnisse ausgespielt werden. Sind das vor allem Shops, so ist die Intention transaktional. Werden vor allem Blogs oder Ratgeber ausgespielt, dann ist die Intention informational. Dies sollte nicht nur bei der Texterstellung, sondern auch beim Aufbau von Landingpages berücksichtigt werden: erfüllt die Landingpage nicht die Intention, wird Google diese auch nicht ausspielen.
Zusätzlich ist auch die Struktur des Textes wichtig, denn reine Textwüsten werden kaum gelesen. Aber auch die Textlänge ist ein wichtiges Kriterium, hier gilt die Devise “so lange wie nötig, so kurz wie möglich”.
Textbewertung www.sap.com/germany/index.html
Am Anfang eines guten Textes steht die Keyword-Recherche, bei der wichtige, zum Thema passende Suchbegriffe identifiziert werden. Anschließend sollte die Suchintention der Keywords festgelegt werden. Doch auch die Recherche von wichtigen Nutzerfragen ist wichtig, denn was hilft dem Nutzer mehr, als die direkte Antwort auf aufkommende Fragen? So fühlt sich der User aufgehoben.
SAP setzt hier auf produktbezogenen Content und liefert kaum holistische Informationen rund um die Thematik. Die Fragen, die auf der Seite ausgezeichnet sind, stellen dabei nicht tatsächlich gestellte Nutzerfragen dar, sondern dienen eher dazu, weitere Informationen rund um das Produkt zu liefern. Relevante Nutzerfragen wie folgende werden dabei ausgelassen:
- Ist HR Personalmanagement?
- Was kann eine HR Software?
- Was gehört alles zum HR?
- Warum HR Software?
Mit solchen Fragen werden nicht nur die Bedürfnisse der Nutzer abgedeckt, sondern man kann auch geschickt Keywords unterbringen, ohne dass der fertige Text unnatürlich wirkt.
Hier besteht also noch enormes Verbesserungspotenzial – gleichzeitig ist sehr gut nachvollziehbar, weshalb die Rankingverteilung so schlecht ausfällt, wenn der dazugehörige Content betrachtet wird.
Snippet
Quelle: www.sap.com/germany/products/hcm.html
Grundlagen Snippet
Das Snippet besteht aus Title-Tag und Meta-Description und wird in den Suchergebnissen von Google angezeigt. Das Snippet ist also der erste Kontaktpunkt des Nutzers mit der Website, dementsprechend wichtig ist die passende Optimierung, da dieses einen direkten Einfluss auf die Klickrate hat.
Jedoch werden nicht immer die hinterlegten Daten übernommen, Google generiert teilweise das Snippet aus den Inhalten der URL. Das kommt vor allem dann vor, wenn kein passendes Snippet hinterlegt wurde. Beim Erstellen des Snippets ist zudem auf die jeweilige Maximallänge zu achten, sodass nichts ausgepunktet wird, wenn diese zu lang sind.
Das Snippet sollte nach dem AIDA-Prinzip gestaltet werden und eine Call-to-Action enthalten. Die Verwendung von Eye-Catchern wie ASCII Sonderzeichen lenken den Blick auf das Snippet und können die CTR steigern.
Snippet www.sap.com/germany/index.html
Der Title sowie die Meta Description sind optimiert und werden auch ausgespielt. Positiv herauszustellen ist die Auszeichnung der FAQ durch strukturierte Daten. Dennoch sollte hier auf die Sinnhaftigkeit der ausgezeichneten Fragen hingewiesen werden: hier könnten auch allgemeinere Nutzerfragen (siehe Punkt Texte) aufgeführt werden, die ggf. eher zum Klick anregen würden als die produktbezogenen Fragen, die hier gewählt wurden.
Interne Verlinkung
Quelle: screaming frog
Grundlagen interne Verlinkung
Die interne Verlinkung stellt nicht nur sicher, dass sich die Crawler der Suchmaschinen durch die Seite navigieren können, sondern auch die Nutzer. Die Seitenstruktur sollte stets logisch, übersichtlich und einfach sein. Dabei gilt die Devise: Je wichtiger die URL, desto häufiger sollte diese auch verlinkt werden. Denn warum sollte man eine wichtige Landingpage nur selten verlinken? Strukturen, bei denen bestimmte Seiten erst mit 5 Klicks von der Startseite aus erreicht werden, sind ebenfalls suboptimal.
Die Linktexte der internen Verlinkung sollten optimalerweise dem Hauptkeyword der URL entsprechen, weil dadurch sowohl den Suchmaschinen als auch den Usern vermittelt werden kann, was auf der Zielseite zu erwarten ist.
Bewertung interne Verlinkung www.sap.com/germany/index.html
Bei der internen Verlinkung fällt auf, dass sehr viele – bzw. sogar ein Großteil – der Inhalte erst ab einer Klicktiefe von 7 und aufwärts erreichbar sind. Hier sollten wichtige Informationen und bedeutender Content jedoch nach wenigen Klicks bereits auffindbar sein.
OffPage-Optimierung
Domain Rating
Quelle: ahrefs.com
Definition Domain Rating
Das Domain Rating ist ein Wert von 0 bis 100 und sagt aus, wie stark das Backlinkprofil einer Website im Vergleich zu anderen Websites ist. Je höher das Domain Rating der Backlinks ist, desto höher wird auch das eigene DR. Grundsätzlich sind Verlinkungen von anderen Websites ein wichtiger Faktor, denn diese werden von Suchmaschinen als Empfehlung angesehen. Würden Backlinks nicht mehr berücksichtigt, blieben nur die manipulierbaren OnPage-Faktoren als Bewertungsgrundlage der Rankings an. Um hier also eine Art Zweitmeinung einzuholen, sind Backlinks wichtig.
Bei Backlinks spielen jedoch auch Faktoren wie Themennähe, Stärke und Qualität der Linkquelle eine entscheidende Rolle.
Domain Rating www.sap.com/germany/index.html
sap.com hat rund 2,78 Mio. Backlinks und ein Domain Rating von 91. Aufgrund des DR kann man sehen, dass sap.com eine sehr starke Seite ist. Insgesamt ist das Backlinkprofil stabil und unterliegt nur geringen Schwankungen, tendenziell steigt jedoch die Anzahl der Backlinks stetig an. Lediglich die Konkurrenten, die bereits im Punkt Sichtbarkeit als weniger relevant eingestuft wurden, schneiden hier noch besser ab: Microsoft besitzt ein minimal höheres DR von 96, Oracle weist hier ein Ergebnis von 93 auf. Demnach liegt SAP hier zwar in der Sichtbarkeit weit zurück, die Stärke der Domain ist jedoch auf einem konkurrenzfähigen Niveau – sogar zu den unerreichbaren Konkurrenten. Microsoft Deutschlands Backlink-Profil ist deutlich größer mit 41 Mio. Backlinks, Oracle Deutschland ist mit 156.000 Backlinks sogar hinter SAP, weshalb auch hier das Ergebnis mehr als zufriedenstellend einzustufen ist.
Deeplinks
Quelle: ahrefs.com
Erklärung Deeplinks
Es wird bei Backlinks zwischen Deep- und Startseitenlinks unterschieden. Bei Startseitenlinks wird, wie der Name schon sagt, auf die Startseite verlinkt. Als Deeplinks werden Verlinkungen auf Unterseiten bezeichnet. Deeplinks stärken demnach spezielle Unterseiten, wie wichtige Kategorien.
Domain Rating sap.com
Lediglich 216 der Backlinks von SAP sind Deeplinks, was sich gemessen an der Anzahl der Backlinks als 0 % widerspiegelt. Es handelt sich hier um eine sehr schlechte Deeplink-Ratio, da der E-Commerce-Durchschnitt knapp unter 50 % liegt.
Hier sollte SAP dringend handeln und auch Backlinks auf tiefer liegende Seiten generieren, um den Schnitt anzuheben. Auffällig ist auch, dass viele der Backlinks via Canonical oder 301-Weiterleitung erst am Linkziel ankommen, was aufgrund der URL-Struktur erklärbar ist: viele Backlinks gehen auf das Ziel www.sap.de, was so in der Form nicht die korrekte URL der Startseite ist.
Anchor Texte
Quelle: ahrefs.com
Problematik Anchortexte
Anchortexte sind ein etwas heikles Thema. Einerseits lassen sich mit Ankertexten Rankingpositionen von Keywords verbessern, auf der anderen Seite kann die zu häufige Keyword-Verlinkung zur Abstrafung führen. Dabei gibt es vier Arten von Linktexten:
- Brand: Hier wird die Domain oder der Brandname verwendet
- Money: Hier wird das (Haupt-)Keyword verwendet
- Compound: Verwendung einer Kombination von (Longtail-)Keyword und Brand
- Sonstige: Die Verwendung anderer Begriffe, wie zum Beispiel “hier”
In homöopathischer Dosis können Keyword-Anchor verwendet werden, jedoch sollte das eher sparsam vorkommen. Ein Großteil der Verlinkungen kommt meist über einen Brand-Linktext.
Bewertung Ankertexte sap.com
Die Linktexte von SAP sehen gut aus. Der Großteil der Backlinks besteht aus Brand-Anchor Texten und neutralen Linktexten wie “click here”. Somit ist das Profil sehr unauffällig und die Gefahr von Abstrafungen aufgrund unnatürlicher Backlink-Anchor ist nicht gegeben.
Schädlichkeit des Backlinkprofils
Quelle: semrush.com
Problematik schädliche Backlinks
Die Qualität der Backlinks ist wichtig, denn diese können eine Website nicht nur stärken, sondern auch schwächen. Gerade Spam-Links von Casinos und Erotikseiten können negative Auswirkungen haben, allerdings sind das nicht die einzigen Sparten. Auch Links von bekannten Link-Netzwerken, zu viele Links mit Money-Anchortexten und Community-Spam sind nicht vorteilhaft.
Es gibt verschiedene Tools um Backlink-Audits zu machen und automatisiert die Qualität von Backlinks einschätzen zu lassen. Eine manuelle Prüfung dieser als schädlich eingestuften Links ist jedoch unabdingbar. Diese verhindert, dass versehentlich nicht schädliche Backlinks abgewertet werden. Auch mit einer unsauberen Abwertung von Backlinks kann die Domain geschwächt werden.
Bei offensichtlichen Spam-Domains wie beispielsweise “theglobe.net” kann davon ausgegangen werden, dass sie Google bekannt sind und daher sehr wahrscheinlich grundsätzlich ignoriert werden. Eine Anpassung des Disavow-Files würde sich hierfür also nicht wirklich lohnen. Sollten allerdings ohnehin Anpassungen vorgenommen werden, können diese Spam-Domains mit berücksichtigt werden.
Bewertung Backlinks sap.com
Insgesamt wird die Schädlichkeit des Backlinkprofils als Mittel eingestuft, hier besteht also teilweise Handlungsbedarf. Wichtig zu erwähnen ist, dass das Backlinkprofil der Domain insgesamt zu groß ist, um sie mit gängigen Tools komplett analysieren zu können – daher dient die Auswertung eher als Richtwert zur Orientierung.
Die 236 toxisch eingestuften Backlinks Domains sowie die 1.700 potenziell toxischen Domains sollten geprüft und ggf. disavowed werden. Darunter sind Backlinks von Spam-Domains wie The Globe, Blogspot oder auch reihenweise russische Domains, die spamy wirken..
Anschließend können schädliche Backlinks via Disavow-File über die Google Search Console abgewertet bzw. als ungültig erklärt werden. Dadurch kann die Qualität des Backlink-Profils verbessert und somit die Domain gestärkt werden.
Fazit - SEO bei SAP
Die Gesamtbewertung, sowie die der einzelnen Bereiche erfolgt nach den Schulnoten 1-6. Je schlechter die Note, desto höher sind auch gleichzeitig die Potentiale zur Verbesserung.
sap.com bekommt in Sachen SEO-Optimierung der Website gerade noch die Note 3-.
➤ Allgemein - Note 3-
sap.com ist im Vergleich zur Konkurrenz gerade noch befriedigend aufgestellt. Zwar ist die Sichtbarkeit nicht vollkommen abgeschlagen, die Rankings zeigen jedoch, dass hier kaum bis kein Aufwand betrieben wird, um besser gefunden zu werden. Hier sollten SEO-Maßnahmen ergriffen werden, um nicht nur aufgrund der Brand-Bekanntheit gefunden zu werden.
➤ Technik - Note 5+
Insgesamt schneidet die technische Basis von sap.com mangelhaft ab. Die Menge der Broken Pages ist sehr hoch, hier sollten die internen Links dringend überarbeitet werden. Bei der Pagespeed Betrachtung weist SAP hier erhebliche Mängel bei wichtigen Metriken auf und auch bezüglich der Mobilen Nutzerfreundlichkeit muss an einigen Stellen nachgebessert werden. Auch die Canonical-Tags bedürfen einer gründlichen Prüfung. Gerade bezüglich der internationalen Ausrichtung muss hier dringend ein Konzept zur schärferen Trennung von Sprachräumen aufgezogen werden, um hier die Sichtbarkeit einzelner Länderverzeichnisse (in diesem Fall /germany/) nicht zu gefährden. Aufgrund dieser einschneidenden Problematik kann hier auch keine bessere Note vergeben werden.
➤ OnPage - Note 3
sap.com hat eine durchschnittliche OnPage-Optimierung. Der Keyword Fokus wird hier gewährleistet, auch die Snippets sind weitestgehend optimiert und sogar mit strukturierten Daten versehen. Die Content-Lage könnte allerdings noch deutlich optimierter sein: Nutzerfragen sowie holistische Inhalte müssten hier noch besser abgedeckt werden, um dann auch besser ranken zu können. Auch die Linktiefe könnte hier noch optimiert werden und wichtige Seiten häufiger verlinkt und schneller auffindbar gemacht werden.
➤ OffPage - Note 3-
Das Linkprofil schneidet gerade noch durchschnittlich ab. SAP weist unauffällige Anker-Texte auf, ein großes Backlink-Profil, jedoch hat hier die Konkurrenz die Nase vorne. Trotz verhältnismäßig geringer Toxizität sollten hier dringend die bestehenden Backlinks geprüft werden. Die Deeplink-Ratio ist verbesserungswürdig. Wenn die Schwächen im Backlinkprofil noch ausgemerzt werden, wäre die Leistung von SAP auf einem guten Niveau.
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