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Seit Q3 2021 werden 40 statt 30 Unternehmen an der Börse im sogenannten DAX Index abgebildet. Doch nicht nur dieser Anlass hat uns dazu inspiriert die Webauftritte dieser DAX-Unternehmen zu analysieren, denn auch Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen führten dazu, dass sich vieles von off- zu online verlagert hat und somit die Relevanz der Websites stark gestiegen ist.
Hypothese: Obwohl diese Unternehmen zu den Top 40 der Unternehmerwelt gelten, gehören sie aus SEO-Sicht meist nicht zu den Spitzenreitern.
Um diese Hypothese zu prüfen, haben wir die Websites der DAX-Unternehmen genau unter die Lupe genommen.
Teil 38 von 40 – volkswagenag.com
Allgemeines
Sichtbarkeit
Quelle: sistrix.de
Definition Sichtbarkeit
Die sogenannte Sichtbarkeit ist im SEO eine wichtige Kennzahl. Vergleichbar mit dem Chart eines Aktienwerts gibt die Sichtbarkeit Aufschluss über den Erfolg einer SEO-Strategie.
Der Sichtbarkeitswert steht dabei stellvertretend für die Auffindbarkeit einer Domain in den organischen Suchergebnisseiten. Bei der Ermittlung dieser Kennzahl werden Keyword-Rankings abgebildet und nach deren Suchhäufigkeit und der rankenden Position gewichtet. Um zu berücksichtigen, wie viel Traffic über das Keyword zu erwarten ist. Die Sichtbarkeitskennzahl von Sistrix wird anhand von gecrawlten Daten berechnet, für Deutschland sind das derzeit 80 Millionen Keywords.
Da die Sichtbarkeit auf einem – je nach Branche mehr oder weniger – eingeschränkten Keywordpool basiert und nicht alle relevanten (Long-Tail-)Keywords berücksichtigen kann, ist diese Kennzahl vor allem für Trendanalysen und Vergleiche mit der Konkurrenz geeignet.
Sichtbarkeitsanalyse volkswagenag.com
Die Sichtbarkeit der Volkswagen AG befindet sich seit 2018 auf einem einigermaßen gleichbleibenden Niveau. Wie jeder Sichtbarkeitsindex unterliegt auch der Index der VW AG permanenten Schwankungen, allerdings liegen diese immer nah um einen Sichtbarkeitswert von 2,0. Die Konkurrenz-Domains audi.com und bmw.com bewegen sich auf einem sehr ähnlichen Niveau. Unangefochtener Spitzenreiter in Sachen Sichtbarkeit ist die Domain von Mercedes-Benz. Diese übersteigt die Konkurrenz mit einem Sichtbarkeitswert von ca. 8,5 deutlich. Auffällig ist ein rasanter Anstieg seit Jahresbeginn 2022. Möglicherweise hat Mercedes-Benz ab diesem Zeitpunkt deutlich in die Optimierung seiner Domain investiert. Für die Volkswagen AG bietet sich definitiv das Potenzial, sich mit geeigneten Maßnahmen sichtbarer als die direkten Konkurrenten Audi und BMW zu machen.
Ein Blick auf die Verteilung der Sichtbarkeit über die verschiedenen Verzeichnisse zeigt, dass ein Großteil der Sichtbarkeit über die verschiedenen Länderdomains generiert wird, beispielsweise “volkswagenag.com/de/” oder ”volkswagenag.com/en/”. Auffällig ist, dass keine der URLs wirklich aufrufbar ist. Eine Abfrage im Browser führt zu einer 301-Weiterleitung auf die Homepage “cw.volkswagenag.com/”.
Volkswagen sollte sich mit der Verbesserung der Domain-Sichtbarkeit beschäftigen, da hier Potenzial besteht, ähnlich sichtbare Konkurrenten hinter sich zu lassen und bestenfalls die Lücke zum Top-Performer Mercedes-Benz zu verkleinern.
Rankings
Quelle: sistrix.de
Definition Rankings
Die Anzahl der Keyword-Rankings ist ebenfalls ein Indikator für den Erfolg der SEO-Strategie. Ein Ranking steht hierbei stellvertretend für einen Suchbegriff, über welche die Website theoretisch gefunden werden kann. Theoretisch deshalb, weil ein Position 19 Ranking zu sehr wenig Traffic führen wird, weil sich kaum ein Nutzer zu Seite 2 von Google navigiert. Daher ist neben der reinen Anzahl an Rankings auch die Position relevant, vor allem die Anzahl der Top-10 Rankings.
Rankinganalyse volkswagenag.com
Volkswagen konnte die Top-100-Rankings seit 2018 deutlich verbessern, wenngleich seit Ende 2021 wieder ein leichter Abschwung erkennbar ist. Auch die Zahl der Top-10-Keywords konnte auf mehr als das doppelte verbessert werden. Dennoch besteht nach wie vor eine große Diskrepanz zwischen der Zahl der Top-10 und der Top-100-Platzierungen. Hier bietet sich vor allem die Möglichkeit, Keywords zu optimieren, die auf einer der vorderen Positionen der zweiten SERP ranken. Beispiele hierfür wären ein Brand-Keyword wie “VW Nutzfahrzeuge” oder ein generisches Keyword wie „E-Mobilität“. Für beide Keywords rankt Volkswagen aktuell auf Position 11, also der ersten Position der zweiten SERP. Mit vergleichsweise überschaubarem Optimierungs-Aufwand könnten diese Keywords auf Seite 1 verbessert werden, was auch der allgemeinen Sichtbarkeit von Volkswagen dienlich wäre.
SEO-Traffic
Quelle: similarweb.com
Datenerhebung
Durch das Tool similarweb.com lassen sich Schätzungen bezüglich des Domain-Traffics ermitteln. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen bezogen, unter anderem bezieht similarweb Daten von Browser-Extensions. Grundsätzlich sind die Daten natürlich nicht valide, sondern weichen von den tatsächlichen Messungen ab, jedoch ist der Panel-Bias immer gleich ungenau und daher können solche Daten als Anhaltspunkt herangezogen werden.
Analyse SEO-Traffic
Die Domain volkswagen.com bezieht knapp 0,01 % seines Gesamttraffics über die Suche. Innerhalb der Suche wird 100 % über organischen Traffic generiert, es werden also keine Anzeigen in der Suche geschaltet. Dies ist nicht verwunderlich, da ein weltweit bekannter Konzern wie Volkswagen keine Notwendigkeit spürt, bezahlte Anzeigen zu schalten, um so sichtbarer in den SERPs aufzutreten. Weiterhin zielt die Konzerndomain von Volkswagen auch nicht auf Conversions ab – ein weiterer Grund, keine Anzeigen zu schalten.
Die Top-Keywords hinter dem organischen Traffic sind teilweise Brand-Keywords wie “volkswagen group”, teilweise aber auch generische Begriffe wie “hydrogen fuel cell”. Es ist immer wünschenswert, wenn eine Domain neben offensichtlichen Brand Rankings auch generische Rankings erzielt. Dies ist laut similarweb für die Top Keywords der Fall. Hier sind zwei der Top 5 Keywords generisch, die restlichen drei Keywords können der Marken-Kategorie zugeordnet werden.
Technik
Broken Pages
Quelle: screaming frog
Definition Broken Pages
Broken Pages sind URLs, welche nicht mehr aufrufbar sind. Dabei kann es sich sowohl 404-Fehlerseiten (nicht gefunden), als auch um URLs mit dem Status Code 500 (Serverfehler) handelt. Nicht mehr vorhandene Seiten sind sowohl für die Besucher, als auch die Suchmaschinen nicht optimal. Gerade intern sollten solche URLs nicht mehr verlinkt werden, da man als Betreiber ja alle Möglichkeiten hat, hier Anpassungen vorzunehmen und es nicht für eine gut gepflegte Domain spricht, wenn zu viele nicht mehr existierende URLs verlinkt werden.
Broken Pages bei volkswagenag.com
Laut Crawl geben 201 URLs einen 404 Statuscode aus. Dies ist nicht optimal, da Client Error Codes sowohl für den Nutzer, als auch für den Crawler problematisch sind. Nutzer landen auf Seiten, die nicht erreichbar sind und werden so in ihrer Navigation durch die Domain behindert. Für Crawler sind 404-Codes auch ein Zeichen mangelnder Website-Qualität, was sich negativ auf die Bewertung und somit das Ranking der Domain auswirkt. Ein Großteil der 404-Fehler bezieht sich auf URLs aus dem “news”-Segment. Hierbei handelt es sich vermutlich um veraltete Pressemitteilungen, welche nun nicht mehr abrufbar sind. Hier sollte Volkswagen handeln, um keine unnötigen Ranking-Abstrafungen zu riskieren und die internen Links entfernen. 48 URLs weisen aktuell einen Redirect auf (Statuscode 3xx). Mittelfristig sollten auch diese internen Links auf die Zielseiten angepasst werden. Aktuell stellen diese jedoch, auch aufgrund der geringen Anzahl, kein akutes Problem dar.
Gut 94 % der URLs sind erreichbar (Statuscode 200). In Bezug auf Broken Pages ist volkswagen.com also durchaus ordentlich aufgestellt. Dennoch sollten die 404 Statuscodes behoben werden.
Ladezeit
Quelle: webpagetest.org – “https://volkswagen.com”
Definition Metriken
Der Pagespeed von Websites ist nicht nur ein Ranking-Faktor, sondern beeinflusst auch stark die Kaufwahrscheinlichkeit. Lange Ladezeiten führen zu genervten Besuchern, schnelle Ladezeiten jedoch für ein reibungsloses Kauferlebnis. Auch im POS wartet niemand gerne an der Umkleide oder Kasse.
Google selbst hat vier Metriken zur Bewertung von “gesunden” Websites präsentiert:
- Largest Contentful Paint (LCP): Gibt die gefühlte Ladegeschwindigkeit wider und markiert den Punkt, an dem der Hauptinhalt geladen ist.
- First Input Delay (FID): Misst die Zeit, bis eine Seite interaktiv wird, also auf Benutzereingaben reagiert. Da es sich bei FID nur um eine Feldmetrik handelt (also nur durch echte Nutzerdaten ermittelt werden kann), kann man zur Verbesserung auch die Total Blocking Time (TBT) hernehmen. Denn beide Metriken werden durch dieselben Maßnahmen verbessert.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die Stabilität des Layouts der Seite beim Ladevorgang, bzw. wie stark Inhalte beim Ladevorgang “springen”.
- Time to First Byte (TTFB): Misst, wie lange es dauert, das notwendige HTML zu laden, bis das Rendern beginnen kann.
Pagespeed volkswagenag.com
Für diese Analyse wurde die Homepage von Volkswagen getestet (“volkswagen.com”). Insgesamt performt Volkswagen nur für die CLS-Metrik akzeptabel. Folgende Einordnung der Metriken kann anhand der Ergebnisse von webpagetest vorgenommen werden:
- LCP: Google empfiehlt hier einen Wert von unter 2,5 Sekunden. volkswagen.com überschreitet diesen mit einem Wert von 4,422s stark.
- TBT: Bei der TBT empfiehlt Google einen Wert von weniger als 300ms. Im Fall von Volkswagen liegt dieser Wert bei 1.185ms und liegt damit deutlich über der kritischen Grenze.
- CLS: Der von Google empfohlene Wert sollte unter 0,1 liegen. Volkswagen.com weist einen CLS-Wert von 0,03 auf – ein gutes Ergebnis.
- TTFB: Google empfiehlt hier einen Wert von weniger als 200ms. Volkswagen weist einen Wert von 2.652ms auf, was den von Google empfohlenen Wert massiv übersteigt.
Volkswagen sollte dringend Maßnahmen ergreifen, welche die Pagespeed-Metriken verbessern. Pagespeed ist ein wichtiger Rankingfaktor und beeinflusst das Nutzererlebnis einer Website maßgeblich. Schnell ladende Webseiten sorgen dafür, dass die User ein positives Nutzungserlebnis erfahren und im Idealfall bestimmte Aktionen ausführen, welche dem Unternehmen nutzen (z.B. Conversions, Kontaktaufnahme, Empfehlungen, etc.). Die Domain performt also sehr langsam, jedoch ist das Layout stabil.
Robots.txt
Problematik robots.txt
Über die robots.txt kann gesteuert werden, ob bestimmte URLs, Verzeichnisse und Domains von den Suchmaschinen gecrawlt werden dürfen. Dies ist hilfreich, da jede Domain nur ein begrenztes Crawl-Budget zur Verfügung hat und so vermieden werden kann, dass unzählige irrelevante URLs gecrawlt werden und so Crawl-Budget verschwendet wird. Allerdings verhindert eine Sperrung via robots.txt nicht, dass URLs indexiert werden. Es wird sogar verhindert, dass das “noindex” im Meta-Robots-Tag ausgelesen werden kann, denn dazu müssten die Suchmaschinen die URLs crawlen können.
Fehlende robots.txt und Meta Tags bei volkswagenag.com
Bei volkswagen.com existiert keine robots.txt. Dass diese nicht hinterlegt ist, ist in der Suchmaschinenoptimierung grob fahrlässig. Hintergrund ist, dass die fehlende robots.txt dazu führen kann, dass alle Inhalte von Google als gesperrt angesehen werden könnten.
Quelle: Twitter
Weiterhin werden keine Meta Tags gesetzt – eine Strategie zur Indexsteuerung sollte allerdings elementarer Bestandteil einer Website sein. Da nicht indexierbare URLs langfristig auch kaum mehr gecrawlt werden kann so nämlich das Crawlbudget für die Seiten gespart werden, die auch wirklich indexiert werden sollen.
Quelle: Screaming Frog
Mobile Nutzerfreundlichkeit
Quelle: search.google.com/test/mobile-friendly – “cw.volkswagen.com”
Definition
Da Google für die Indexierung ausschließlich die mobile Version der Website hernimmt, ist es unabdingbar, dass diese optimal ausgespielt wird. Zu beachten ist unter anderem:
- genügend Abstand zwischen interaktiven Elementen
- eine optimale Schriftgröße
- die Breite des Inhalts darf nicht größer, als die des Endgeräts sein
Mobile Friendliness volkswagenag.com
Da die Root Domain “volkswagen.com” direkt auf “cw.volkswagen.com” weitergeleitet wird, wurde die mobile Nutzerfreundlichkeit für letztere URL überprüft. Bei volkswagen.com sind die Startseite und auch relevante Kategorien und Unterseiten auf mobile Endgeräte optimiert. Ein Drop-Down Menü im Header der mobilen Seiten erleichtert die Navigation durch die Domain. Die Inhalte erscheinen direkt “above the fold” – Nutzer können also auf Informations-Landingpages direkt mit dem Lesen der Inhalte beginnen, ohne dafür zunächst Scrollen oder Klicken zu müssen. Hinsichtlich mobiler Nutzerfreundlichkeit lässt sich aktuell kein Mangel bei volkswagenag.com feststellen.
OnPage-Optimierung
Keyword Fokus
Definition Keyword-Fokus
Grundsätzlich kann Google eine Seite nur für einen Suchbegriff des Nutzers ausspielen, wenn dieser im Inhalt einer Seite vorhanden ist. Denn solange der gesuchte Begriff nicht verwendet wird, spielt Google diesen nicht aus. Daher sollten auch Synonyme und sprachliche Abweichungen innerhalb eines Sprachraums im Text berücksichtigt werden.
Auch die Konsistenz des Keyword-Fokus ist wichtig, so sollte das wichtigste Keyword sowohl im Title-Tag, in der Meta-Description, als auch in der H1 verwendet werden.
Keyword-Fokus volkswagenag.com
Die Page Titles beinhalten auf vielen Landingpages lediglich ein Wort oder sind extrem kurz gehalten. Hier besteht definitiv Optimierungspotenzial, da zu kurze oder irrelevante Page Titles keinen Mehrwert bieten und schlimmstenfalls von Suchmaschinen als schlechte Website-Qualität interpretiert werden. Gute Titles beinhalten vor allem Haupt- und/oder Nebenkeywords, die Relevanz zum Seiteninhalt herstellen.
Meta Descriptions sollten ebenfalls relevante Keywords enthalten. Im zweiten Screenshot wird deutlich, dass Volkswagen für einige Landingpages überhaupt keine Beschreibung eingepflegt hat. Das ist suboptimal, da Suchmaschinen so nicht eindeutig identifizieren können, welche Inhalte die entsprechende Seite für einen Nutzer bietet. Dies wirkt sich logischerweise negativ auf das Ranking aus.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass Volkswagen keinen guten Keyword-Fokus besitzt. Page Titles und Meta Descriptions sollten geprüft und mit entsprechenden, optimierten Inhalten ergänzt werden. So können nicht nur Rankings und SERP-Einträge verbessert werden, Nutzer werden auch schneller und eindeutiger relevante Inhalte identifizieren können.
Texte
Quelle: https://cw.volkswagenag.com/de/strategy/software.html
Grundlagen Texte
“Content is King” – ist einer der bekanntesten Phrasen bezüglich der Inhalte. Da Google eine textbasierte Suchmaschine ist, sind Texte daher unabdingbar. Da Google jedoch mit der Zeit immer “schlauer” wird und Inhalte immer besser versteht, geht es schon lange nicht mehr darum, bestimmte Suchbegriffe möglichst häufig in den Texten zu verwenden. Es geht darum, dass die Texte tatsächlich einen Mehrwert haben und den Nutzer zufrieden stellen. Das ist natürlich auch im Interesse von Google, denn sobald eine ander Suchmaschine bessere Ergebnisse liefert, werden die Nutzer wechseln.
Um dem Nutzer möglichst passende Ergebnisse zu liefern unterscheidet Google zwischen verschiedenen Nutzerintentionen:
- Know: Hier geht es darum, dass der Nutzer etwas Wissen will, also Informationen zu einem Thema haben möchte. Meist möchte der Nutzer eine kurze Antwort zu dem Thema. Deshalb werden diese Suchen auch informational genannt.
- Do: Der Nutzer möchte ein Ziel erreichen, oder eine Aktivität ausführen, also etwas herunterladen, kaufen oder interagieren, diese Abfragen werden auch transaktional genannt.
- Website: Der User möchte eine bestimmte Website oder URL finden, daher werden diese Abfragen auch navigational genannt.
- Visit-in-Person: Hier handelt es sich um Suchen nach Cafés, Tankstellen, Restaurants etc., die meist über Smartphones gemacht werden.
Natürlich kann man nicht jeden Suchbegriff immer genau einer Intention zuordnen, daher gibt es auch gemischte Suchergebnisse, bei denen beispielsweise Shops und Informationsseiten angezeigt werden.
Um zu verstehen, welche Intention Google hinter einem Suchbegriff sieht, können die wichtigsten Begriffe in die Suchmaschine eingegeben und gesehen werden, welche Ergebnisse ausgespielt werden. Sind das vor allem Shops, so ist die Intention transaktional. Werden vor allem Blogs oder Ratgeber ausgespielt, dann ist die Intention informational. Dies sollte nicht nur bei der Texterstellung, sondern auch beim Landingpageaufbau berücksichtigt werden, denn erfüllt die Landingpage nicht die Intention, wird Google diese auch nicht ausspielen.
Zusätzlich ist auch die Struktur des Textes wichtig, denn reine Textwüsten werden kaum gelesen. Aber auch die Textlänge ist ein wichtiges Kriterium, hier gilt die Devise “so lange wie nötig, so kurz wie möglich”.
Textbewertung volkswagenag.com
Volkswagen kann in Bezug auf Informationsgehalt und Design der bereitgestellten Texte durchaus überzeugen. Geeignete Überschriften regen zum Lesen der Texte an und holen die Nutzer direkt ab. Relevante Informationen werden kompakt, aber dennoch detailliert in mehrere Textbausteine verpackt. Um reiner “Text-Monotonie” entgegenzuwirken, platziert Volkswagen informative Grafiken oder Modellbilder zwischen den Fließtext-Passagen. Dies bietet zum Einen eine visuelle Aufbereitung der Inhalte, zum Anderen sorgt es dafür, dass die Landingpages optisch ansprechend wirken.
Über die Navigation von volkswagen.com können Nutzer direkt zu den Inhalten navigieren, die sie interessieren. Um nicht sämtliche Unterkategorien sofort auf einer Landingpage abbilden zu müssen, und so die User eventuell zu überfordern, verlinkt Volkswagen über ansprechend designte Banner auf weitere Landingpages. So können Nutzer selbst entscheiden, welche Inhalte sie aufrufen wollen.
Insgesamt kann Volkswagen in Sachen Texte / Content durchaus überzeugen. Relevante Informationen sind schnell abrufbar, werden in ansprechender Form bereitgestellt und liefern einen echten Mehrwert für die User.
Snippet
Quelle: https://www.volkswagenag.com/de/sustainability.html
Grundlagen Snippet
Das Snippet besteht aus Title-Tag und Meta-Description und wird in den Suchergebnissen von Google angezeigt. Das Snippet ist also der erste Kontaktpunkt des Nutzers mit der Website, dementsprechend wichtig ist die passende Optimierung, da dieses einen direkten Einfluss auf die Klickrate hat.
Jedoch werden nicht immer die hinterlegten Daten übernommen, Google generiert sich teilweise das Snippet aus den Inhalten der URL. Das kommt vor allem dann vor, wenn kein passendes Snippet hinterlegt wurde. Beim erstellen des Snippets ist zudem auf die jeweiligen Maximallängen zu achten, so dass nichts ausgepunktet wird, wenn diese zu Lange sind.
Das Snippet sollte nach dem AIDA-Prinzip gestaltet werden und eine Call-to-Action enthalten. Die Verwendung von Eye-Catchern wie ASCII Sonderzeichen lenken den Blick auf das Snippet und können die CTR steigern.
Snippet volkswagenag.com
Im Screenshot oberhalb haben wir Ihnen exemplarisch das Snippet der Landingpage zum Thema Nachhaltigkeit der Volkswagen AG eingefügt. Title und Description entsprechen den allgemeinen Vorgaben hinsichtlich der Zeichenlänge, bzw. Pixelanzahl. Das ist positiv zu bewerten, da eine zu kurze oder zu lange Beschreibung von Google unter Umständen ignoriert wird. Das hat zur Folge, dass Titel und Beschreibung automatisch von Google generiert werden. Solche automatisierten Elemente sind jedoch nicht wünschenswert, da sie dem Nutzer oft keine eindeutigen Informationen über die Inhalte der zugehörigen Landingpage liefern und nicht dem AIDA-Prinzip folgen.
Optimierungspotenzial besteht für die Volkswagen AG hinsichtlich ASCII Sonderzeichen und Call-to-Action. Diese Elemente finden sich aktuell nicht in den Titles & Descriptions. Allerdings sei an dieser Stelle angemerkt, dass ASCII Zeichen für einen seriösen, traditionellen Konzern wie Volkswagen auch eher unpassend erscheinen könnten.
Quelle: https://www.volkswagenag.com/de/group/digitalization.html
Ein Beispiel für einen nicht optimal ausgespielten SERP-Eintrag stellt die Landingpage zum Thema Digitalisierung dar. Hier wird direkt anhand der “…” in der Beschreibung deutlich, dass die eingepflegte Description zu lang ist. Die Folge: Google schneidet den Eintrag nach Erreichen der maximalen Zeichenlänge einfach ab. Das ist suboptimal, da der Nutzer somit mit einer unvollständigen Beschreibung konfrontiert wird und im Worst Case nicht identifizieren kann, welche Inhalte ihm die angezeigte URL wirklich bietet. Dies verdeutlicht, wie wichtig die Einhaltung der Zeichenlänge beim Einpflegen von Titles & Descriptions ist.
Interne Verlinkung
Quelle: screaming frog
Grundlagen interne Verlinkung
Die interne Verlinkung stellt nicht nur sicher, dass sich die Crawler der Suchmaschinen durch die Seite navigieren können, sondern auch die Nutzer. Die Seitenstruktur sollte stets logisch, übersichtlich und einfach sein. Dabei gilt die Devise: Je wichtiger die URL, desto häufiger sollte diese auch verlinkt werden. Denn warum sollte man eine wichtige Landingpage nur selten verlinken? Strukturen, bei denen manche Seiten erst mit 5 Klicks von der Startseite aus erreicht werden können sind ebenfalls suboptimal.
Die Linktexte der internen Verlinkung sollten optimalerweise dem Hauptkeyword der URL entsprechen, weil dadurch sowohl den Suchmaschinen, als auch den Usern vermittelt werden kann, was auf der Zielseite zu erwarten ist.
Bewertung interne Verlinkung volkswagenag.com
Die meisten URLs von volkswagenag.com sind auf Ebene 3-5 zu finden. Diese Klickzahl ist für die meisten User noch im akzeptablen Bereich. Wichtig ist bei höherer Klickzahl vor allem die Geschwindigkeit der Domain – an dieser Stelle möchten wir nochmals auf unsere Optimierungspotenziale aus dem Kapitel Ladezeit verweisen. Inhalte auf Ebene 6 oder höher sind dagegen nicht optimal – hier wird zum Einen der Nutzer abgeschreckt, da er viel zu umständlich durch die Domain-Struktur navigieren muss. Zum Anderen leidet auch das Crawling-Budget, da der Crawler sich durch viele Ebenen und interne Verlinkungen arbeiten muss, bis er die Ziel-URL erreicht. Hier sollte Volkswagen prüfen, ob die Seitenstruktur entsprechend optimiert werden könnte.
OffPage-Optimierung
Domain Rating
Quelle: ahrefs.com
Definition Domain Rating
Das Domain Rating ist ein Wert von 0 bis 100 und sagt aus, wie stark das Backlinkprofil einer Website, im Vergleich mit anderen Websites, ist. Je höher das Domain Rating der Backlinks ist, desto höher wird auch der eigene DR. Grundsätzlich sind Verlinkungen von anderen Websites noch ein wichtiger Faktor, der von Suchmaschinen als Empfehlung verstanden wird. Würden Backlinks nicht mehr berücksichtigt, käme es nur noch auf die manipulierbaren OnPage-Faktoren als Grundlage der Rankings an. Um hier eine gewisse Zweitmeinung einzuholen sind Backlinks wichtig.
Bei den Backlinks spielen jedoch auch Faktoren wie Themennähe, Stärke und Qualität der Linkquelle eine große Rolle.
Domain Rating volkswagenag.com
Volkswagenag.com hat ca. 700 Tausend Backlinks und ein Domain Rating von 82. Daran lässt sich ablesen, dass volkswagenag.com eine vergleichsweise hohe Domain-Autorität besitzt. Auffällig ist, dass die Anzahl Backlinks seit Mitte 2018 massiv gesunken ist, während die Anzahl verweisender Domains angestiegen ist. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass Volkswagen ab diesem Zeitpunkt systematisch schädliche Backlinks disavowt hat. Die Überprüfung der Ursache des URL-Rückgangs würde jedoch den Rahmen dieser Analyse sprengen. Im Kapitel Schädlichkeit des Backlinkprofils wird sich jedoch zeigen, dass die Vermutung der disavowten schädlichen URLs durchaus plausibel ist.
Deeplinks
Quelle: ahrefs.com
Erklärung Deeplinks
Es wird bei Backlinks zwischen Deep- und Startseitenlinks unterschieden, Bei Startseitenlinks wird, wie der Name schon sagt, auf die Startseite verlinkt. Als Deeplinks werden Verlinkungen auf Unterseiten bezeichnet. Deeplinks stärken also spezielle Unterseiten, wie wichtige Kategorien.
Deeplinks volkswagenag.com
Die Backlinks von Volkswagen bestehen zu ziemlich genau ⅔ aus Deeplinks und zu ⅓ aus Startseitenlinks. Ein hoher Anteil Deeplinks ist insofern wünschenswert, als dass Nutzer über diese Links auf Landingpages geleitet werden, die einen bestimmten Mehrwert bieten. Besonders für E-Commerce-Unternehmen sind solche Deeplinks wünschenswert, da so beispielsweise direkt auf Produktdetailseiten verlinkt wird und der Kunde quasi nur noch “kaufen” muss. In unserem Fall analysieren wir die Konzern-Homepage der Volkswagen AG. Auch hier sind Deeplinks wünschenswert, da in den Unterkategorien viele nützliche Informationen enthalten sind, die User dazu bewegen können, mit Volkswagen in Kontakt zu treten oder zukünftig positive Emotionen mit Volkswagen zu assoziieren. Insgesamt ist das Deeplink-Profil von volkswagenag.com unauffällig, hier besteht kein akuter Handlungsbedarf.
Anchor Texte
Quelle: ahrefs.com
Problematik Anchortexte
Anchortexte sind ein etwas heikles Thema. Einerseits lassen sich mit Ankertexten Rankingpositionen von Keywords verbessern, auf der anderen Seite kann die zu häufige Keyword-Verlinkung zur Abstrafung führen. Dabei gibt es vier Arten von Linktexten:
- Brand: Hier wird die Domain oder der Brandname verwendet
- Money: Hier wird das (Haupt-)Keyword verwendet
- Compound: Verwendung einer Kombination von (Longtail-)Keyword und Brand
- Sonstige: Die Verwendung anderer Begriffe, wie zum Beispiel “hier”
In homöopathischer Dosis können Keyword-Anchor verwendet werden, jedoch sollte das eher seltener vorkommen. Ein Großteil der Verlinkungen kommen meist über einen Brand-Linktext.
Bewertung Ankertexte volkswagenag.com
Die Anchor von volkswagenag.com sind zum Großteil Brand-Keywords (“Volkswagen”, “Volkswagen Group”) oder es existieren erst gar keine Ankertexte (“Leerer Anker”). Vereinzelt tauchen generische Anker auf (“hier”, “announced”) und nur ein Anker könnte möglicherweise der Money-Kategorie zugeordnet werden (“Bestellservice”). Insgesamt sind die Ankertexte von Volkswagen unauffällig, da keine übermäßige Nutzung von Money-Keywords feststellbar ist. Aufgrund der Prominenz von Volkswagen ist es natürlich, dass sehr viele Brand-Anchor existieren – dies stellt jedoch kein Problem dar.
Schädlichkeit des Backlinkprofils
Quelle: semrush.com
Problematik schädliche Backlinks
Die Qualität der Backlinks ist wichtig, denn diese können eine Website nicht nur stärken, sondern auch schwächen. Gerade Spam-Links von Casinos und Erotikseiten können negative Auswirkungen haben, allerdings sind das nicht die einzigen Sparten, auch Links von bekannten Link-Netzwerken, zu viele Links mit Money-Anchortexten und Community-Spam sind nicht vorteilhaft.
Es gibt verschiedene Tools um Backlink-Audits zu machen und automatisiert die Qualität von Backlinks einschätzen zu lassen. Eine manuelle Prüfung dieser, als schädlich eingestuften Links, ist jedoch unabdingbar. Dies verhindert, dass versehentlich nicht schädliche Backlinks abgewertet werden, denn mit einer unsauberen Abwertung von Backlinks, kann die Domain auch geschwächt werden.
Allerdings sind offensichtliche Spam-Domains wie beispielsweise “theglobe.net”, Google sicherlich bekannt und werden wahrscheinlich grundsätzlich ignoriert. Hierfür würde sich eine Anpassung des Disavow-Files nicht rentieren. Wenn jedoch sowieso Anpassungen vorgenommen werden, können diese mit berücksichtigt werden.
Bewertung volkswagenag.com
Insgesamt wird die Schädlichkeit des Backlinkprofils der Volkswagen AG als Niedrig eingestuft. Damit bildet Volkswagen eher die Ausnahme der von uns im Rahmen der DAX-Analysen getesteten Konzerne, denn viele Backlinkprofile erwiesen sich als hoch toxisch. An dieser Stelle bestätigt sich die Vermutung, dass Volkswagen zumindest in gewisser Weise das eigene Backlinkprofil analysiert und gesäubert hat. Nichtsdestotrotz exisiteren noch ca. 600 toxische Backlinks. Diese kommen von Spam-Domains wie “firebaseapp.com” und sollten bei Gelegenheit disavowt werden. Da das Profil insgesamt aber nicht toxisch ist, stellt dies keine absolute Priorität dar. Schädliche Backlinks werden via Disavow-File über die Google Search Console abgewertet, bzw. für ungültig erklärt. Dadurch kann die Qualität des Backlink-Profils verbessert und somit die Domain gestärkt werden.
Fazit
Die Gesamtbewertung, sowie die der einzelnen Bereiche erfolgt nach den Schulnoten 1-6. Je schlechter die Note, desto höher sind auch gleichzeitig die Potentiale zur Verbesserung.
volkswagenag.com bekommt in Sachen SEO-Optimierung der Website die Note 3-.
➤ Allgemein - Note 4+
volkswagenag.com hat in dieser Kategorie Potential nach oben. Die Sichtbarkeit der Domain hat sich über die vergangenen Jahre bis zum heutigen Zeitpunkt zwar verbessert, trotzdem liegt Volkswagen aktuell weit hinter dem Konkurrenten Mercedes-Benz. Auch zu anderen Konkurrenten wie Audi oder BMW besteht kein eindeutiger Abstand. Hier sollte Volkswagen Optimierungspotenziale erschließen, um langfristig sichtbarer zu werden. Weiterhin lohnt sich ein Blick auf Keywords, für welche Volkswagen auf Seite 2 der SERPs ausgespielt wird. Auf diese Keywords sollte Volkswagen vorrangig optimieren, um auf Seite 1 der SERPs zu gelangen, was wiederum einen deutlichen Aufschwung in Sachen Sichtbarkeit mit sich bringen kann. Auch rankten teils Brand-Keywords auf Seite 2 von Google (Position 11-20), das sollte so nicht sein.
➤ Technik - Note 5-
Insgesamt schneidet die technische Basis von volkswagenag.com mangelhaft ab.
In Sachen Statuscodes liefert volkswagenag.com ein durchschnittliches Ergebnis. Einige 404-Fehlerseiten und einige 30x-Weiterleitungen sollten angepasst oder entfernt werden. Die Pagespeed-Metriken sollten definitiv verbessert werden, hier schnitt volkswageang.com bei nahezu allen relevanten Kennzahlen sehr schlecht ab. Die Domain ist insgesamt mobile friendly aufgebaut, wichtige Inhalte sind auch mobil sofort ersichtlich. Ein großes Problem stellt die fehlende robots.txt dar. Laut John Müller kann eine nicht erreichbare robots.txt dazu führen, dass dies so interpretiert wird, dass das Crawlen der gesamten Domain blockiert wird. Auch der Verzicht auf Meta Tags zur Indexierung von Seiten ist nicht optimal. Daher kann diese Entscheidung als grob fahrlässig eingestuft werden. Auch der hreflang-Tag wird nicht eingesetzt – was für eine international ausgerichtete Seite nicht zu empfehlen ist. Aus diesen Gründen kann hier keine bessere Note vergeben werden.
➤ OnPage - Note 3-
Die OnPage-Optimierung von Volkswagen ist nicht ideal. Problematisch sind vor allem der mangelnde Keyword-Fokus, nicht optimierte Snippets und fehlende Titles, Descriptions und H1-Überschriften. Hier verschenkt Volkswagen viel Potenzial für gute Rankings, da schlichtweg Metadaten nicht suchmaschinenoptimiert sind. Die Texte und Inhalte sind dagegen ansprechend formuliert und gestaltet. Stellenweise bietet die interne Linkstruktur noch Optimierungspotenzial, damit Inhalte für User und Crawler schneller erreichbar sind.
➤ OffPage - Note 2
In Sachen OffPage-Optimierung kann Volkswagen punkten. Volkswagen besitzt ein vergleichsweise hohes Domain Rating. Das Backlinkprofil ist laut dem Tool Semrush nicht auffällig. Deeplink-Verhältnis und Ankertexte weisen ebenfalls keine Auffälligkeiten auf. Langfristig sollte Volkswagen dennoch die toxischen Backlinks prüfen und bestenfalls disavowen.
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