Shopware vs. Shopify

Shopware oder Shopify, beide Systeme gehören zu den bekanntesten Lösungen im E-Commerce, aber sie folgen ziemlich unterschiedlichen Ansätzen. Genau deshalb fühlt sich die Entscheidung oft größer an, als sie auf den ersten Blick wirkt. In diesem Artikel geht es nicht um Marketingversprechen, sondern um die Unterschiede, die wirklich zählen. Vom Budget über Technik bis hin zu Wachstum und B2B, erläutern wir die wichtigsten Unterschiede der beiden Systeme. Wenn du gerade planst, einen neuen Shop aufzusetzen oder ein bestehendes System zu hinterfragen, bekommst du hier eine klare Orientierung.

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Was ist Shopware?

Shopware ist ein Shopsystem aus Deutschland, entwickelt von der Firma Shopware aus Schöppingen. Es liefert die technische Grundlage, um einen Online Shop aufzubauen, Produkte zu verkaufen und den Shop individuell anzupassen. Typisch für Shopware ist der starke Fokus auf Flexibilität und darauf, dass Shops je nach Geschäftsmodell erweitert werden können.

Was ist Shopify?

Shopify ist eine Onlineshop-Plattform aus Kanada, entwickelt von Shopify Inc. Sie bietet einen fertigen Cloud-Dienst, mit dem man ohne eigenes Hosting einen Shop erstellen, Produkte verwalten und direkt online verkaufen kann. Shopify steht vor allem für schnellen Einstieg, einfache Bedienung und einen klaren, standardisierten Aufbau.

Welche Unterschiede bestehen zwischen Shopware und Shopify?

1. Die Einstiegskosten und laufende Gebühren im Vergleich

Wie viel kostet Shopware?

Bei Shopware ist wichtig zu verstehen, dass es zwei Einstiegswege gibt. Entweder nutzt man die kostenlose Open Source Variante und organisiert den Betrieb selbst, oder man bucht einen der kommerziellen Pläne, bei denen viele Leistungen schon enthalten sind. Dadurch entstehen sehr unterschiedliche Kostenbilder.

Wenn man mit der Shopware Community Edition startet, fallen keine Lizenzgebühren an. Es gibt also keine verpflichtenden Startkosten für die Software und auch keine monatliche Lizenz. Trotzdem ist der Shop nicht automatisch „kostenfrei“, weil der technische Betrieb bezahlt werden muss.

Typische Kostenblöcke sind hier:

  • Hosting oder Serverbetrieb, je nach Größe und Anspruch günstiger Einstieg bis professionelles Setup
  • Plugins, wenn Zusatzfunktionen gebraucht werden
  • Aufwand für Updates, Sicherheit und Performance, entweder selbst erledigt oder als Dienstleistung eingekauft

Viele starten damit, weil die Fixkosten am Anfang niedrig bleiben und man sehr frei ist, was Anpassungen angeht.

Wer stattdessen einen kommerziellen Shopware-Plan nutzt, zahlt ein monatliches Abo. Die offiziellen Einstiegspreise liegen aktuell bei:

  • Rise ab 600 Euro pro Monat
  • Evolve ab 2.400 Euro pro Monat
  • Beyond ab 6.500 Euro pro Monat

Diese Pläne gibt es als Cloud-Lösung oder als kommerzielle Lizenz für Self-Hosted-Setups. Rise ist meistens der Einstieg für kleinere und mittlere Shops. Evolve und Beyond zielen eher auf größere Projekte, zum Beispiel mit mehreren Ländern, Marken, sehr vielen Produkten oder komplexen B2B-Anforderungen. Wichtig: Die Preise sind Einstiegswerte. Je nach Umsatzgröße, Funktionsumfang und Support Level kann der finale Preis steigen.

Zu den laufenden Kosten kommen bei Shopware zusätzlich ein paar Punkte, egal ob Community oder Cloud. In der Praxis sind es vor allem:

  1. Plugins
    Plugins erweitern Shopware um Funktionen wie Filter, Marketing-Automationen, Zahlungsarten oder B2B-Features. Manche Plugins kauft man einmalig, viele laufen aber als Abo. Dadurch entstehen monatliche Zusatzkosten.
  2. Zahlungsanbieter Gebühren
    Shopware selbst erhebt keine zusätzlichen Transaktionsgebühren. Gezahlt wird nur an Anbieter wie PayPal, Stripe, Klarna und Co. Das ist bei höheren Umsätzen ein klarer Pluspunkt.
  3. Betriebskosten bei Self-Hosted
    Wer self-hosted arbeitet, braucht Hosting, Wartung und technische Betreuung. Wenn das nicht intern gemacht wird, kommen meist Kosten für ein Wartungspaket oder einen Dienstleister ins Spiel.

Warum variieren Shopware Budgets oft stark? Hauptgrund ist die hohe Flexibilität. Je mehr Sonderlogik, individuelle B2B-Preise, Freigabeprozesse oder Schnittstellen nötig sind, desto mehr Entwicklung steckt drin. Auch die Plugin Auswahl hat Einfluss: viele kleine Erweiterungen bedeuten nicht nur mehr laufende Gebühren, sondern oft auch mehr Aufwand bei Updates.

Was kostet Shopify?

Shopify funktioniert anders. Es ist immer ein SaaS-Abo, Hosting, Updates und Sicherheit sind automatisch inklusive. Man muss sich also nicht um Server oder Technik kümmern, was es gerade für Einsteiger sehr leicht macht.

Die monatlichen Planpreise in Europa liegen 2025 ungefähr bei:

  • Basic 33 Euro pro Monat
  • Grow 88 Euro pro Monat
  • Advanced 384 Euro pro Monat

Dazu gibt es Shopify Plus für größere Unternehmen. Der Preis ist individuell, startet aber grob in einem niedrigen bis mittleren vierstelligen Euro Bereich pro Monat, je nach Vertrag und Wechselkurs.

Startkosten sind bei Shopify meist überschaubar. Viele Shops starten mit einem kostenlosen Theme. Premium-Themes kosten einmalig typischerweise einen mittleren dreistelligen Betrag. Eine Domain liegt pro Jahr in einem kleinen zweistelligen Bereich. Größere Einmalkosten entstehen erst dann, wenn eine Agentur für Design, Migration oder Sonderfunktionen beauftragt wird.

Bei den laufenden Kosten sollten vor allem zwei Dinge eingeplant werden:

  • Apps
    Shopify hat einen riesigen App Store. Viele Funktionen, die später gebraucht werden, kommen nicht aus dem Kernsystem, sondern über Apps, zum Beispiel Filter, Abo-Modelle, B2B-Preislogiken, Rechnungslogik oder erweiterte SEO-Tools. Diese Apps kosten fast immer monatlich. Bei einfachen Shops landet man oft bei 50 bis 150 Euro im Monat extra. Bei komplexeren Setups kann es deutlich mehr werden.
  • Transaktionsgebühren bei externen Zahlungen
    Wenn Shopify-Payments genutzt wird, fallen nur die normalen Zahlungsanbieter Gebühren an. Wird ein externer Anbieter genutzt, erhebt Shopify zusätzlich eine Plattformgebühr pro Verkauf. Je nach Plan liegt sie ungefähr zwischen 0,6 und 2 Prozent. Mit wachsendem Umsatz werden die Kosten deutlich spürbar.

Kurz gesagt: Shopify ist beim Grundpreis sehr transparent, aber die echten Monatskosten wachsen oft über Apps und mögliche Transaktionsgebühren.

Kostenblock

Shopware

Shopify

Lizenz Einstieg

Community Edition 0 Euro

kein Free Plan, Basic ca. 33 Euro mtl.

Mittlerer Plan

Rise ab 600 Euro mtl.

Grow ca. 88 Euro mtl.

Höhere Pläne

Evolve ab 2.400 Euro mtl., Beyond ab 6.500 Euro mtl.

Advanced ca. 384 Euro mtl., Plus individuell ab ca. vierstellig mtl.

Hosting

Cloud inklusive oder Self-Hosted extra

immer inklusive

Plattform Transaktionsgebühren

keine

ca. 0,6 bis 2 Prozent bei externen Payments

Erweiterungen

Plugins optional, teils einmalig, teils Abo

Apps häufig nötig, meist Abo

Typische Kostentreiber

Entwicklung, Hosting Skalierung, Enterprise Lizenz

App Stack und Transaktionsgebühren

2. Das Hosting

Wie wird Shopware gehostet?

Shopware bietet zwei Hosting Wege. Erstens kann Shopware self-hosted betrieben werden. Dann läuft der Shop auf einem eigenen Server oder bei einem frei gewählten Hosting-Anbieter. Man kümmert sich also selbst um Infrastruktur, Updates, Sicherheit und Performance oder gibt das an eine Agentur beziehungsweise ein Managed Hosting ab. Das Modell wird oft genutzt, wenn maximale Kontrolle über Daten, Technik und Anpassungen wichtig ist.

Zweitens gibt es Shopware Cloud. Hier wird der Shop direkt in der Shopware Cloud betrieben, Hosting und technische Basis sind inklusive. Shopware übernimmt den Betrieb, Updates, Skalierung und Sicherheit, während man sich vor allem um Inhalte, Produkte und Marketing kümmert. Das ist der einfachere Weg für alle, die wenig Technikaufwand wollen, aber trotzdem Shopware nutzen möchten.

 

Wie wird Shopify gehostet?

Shopify ist immer vollständig cloudbasiert als SaaS gehostet. Das heißt, der Shop läuft automatisch auf der Infrastruktur von Shopify, ohne dass man eigenes Hosting kaufen oder Server konfigurieren muss. Hosting, Updates, Sicherheit, Backups, SSL und ein globales CDN sind Bestandteil jedes Plans. Technisch liegt alles in der Shopify Cloud, die auf großen Cloud Anbietern basiert und automatisch skaliert, wenn mehr Traffic kommt.

3. Die Transaktionsgebühren

Welche Transaktionsgebühren erhebt Shopware?

 

Shopware erhebt keine eigenen Plattform Transaktionsgebühren. Egal ob Community Edition oder Cloud Plan, Shopware nimmt keinen zusätzlichen Prozentanteil pro Bestellung. 

Trotzdem fallen natürlich Kosten beim Bezahlen an, weil immer ein Zahlungsdienstleister beteiligt ist. Das sind dann nur die Gebühren des jeweiligen Anbieters. Ein einfaches Beispiel:

Wenn im Shop PayPal genutzt wird und ein Kunde für 100 Euro einkauft, zieht PayPal seine übliche Gebühr ab (je nach Vertrag typischerweise ein Prozentwert plus Fixbetrag). Shopware selbst kostet bei dieser Transaktion nichts extra.

Kurz gesagt: Bei Shopware kommen Transaktionskosten ausschließlich vom Payment Provider, nicht von der Plattform.

 

Welche Transaktionsgebühren erhebt Shopify?

 

Bei Shopify muss man zwei Arten von Gebühren auseinanderhalten.

 

1. Gebühren über Shopify Payments

 

Shopify Payments ist der integrierte Zahlungsdienst von Shopify. Nutzt man ihn, berechnet Shopify keine zusätzlichen Drittanbieter-Transaktionsgebühren. 

Es bleiben aber die normalen Kartenzahlungsgebühren von Shopify Payments. Diese variieren je nach Plan und sind in höheren Plänen günstiger. In Europa folgt das typischerweise dieser Logik:

  • Basic hat die höchsten Kartengebühren
  • Grow etwas niedriger
  • Advanced nochmals niedriger
2. Gebühren bei anderen Zahlungsdienstleistern

 

Wenn statt Shopify Payments ein externer Anbieter genutzt wird, zum Beispiel PayPal oder Stripe als separates Gateway, kommt zusätzlich zu deren Gebühren eine Shopify eigene Drittanbieter-Transaktionsgebühr dazu. 

Diese Shopify Gebühr ist planabhängig:

  • Basic: ca. 2 Prozent
  • Grow: ca. 1 Prozent
  • Advanced: ca. 0,6 Prozent
  • Plus: ca. 0,2 Prozent

Ein kleines Beispiel zur Einordnung:
Ein Verkauf über 100 Euro mit PayPal auf dem Basic Plan bedeutet:

  1. PayPal zieht seine normale Gebühr ab.
  2. Shopify berechnet zusätzlich 2 Euro als Drittanbieter Transaktionsgebühr.

Wichtig ist auch der Hinweis von Shopify selbst, dass seit Mai 2025 bei neu erstellten Shops Drittanbieter-Transaktionsgebühren auch auf den Teil einer Bestellung anfallen können, der mit Store Credit oder Gutscheinen bezahlt wird, wenn dafür ein externer Zahlungsweg genutzt wird.

4. Die Realisierung des Online Shop Projektes

Den Onlineshop selber erstellen

Wenn man den Shop selbst aufbauen will, geht es vor allem um zwei Fragen: Wie schnell kommt man ohne technisches Wissen zu einem sauberen Ergebnis und wo stößt man an Grenzen? Genau da unterscheiden sich Shopware und Shopify ziemlich deutlich.

DIY mit Shopify ist für die meisten Einsteiger der leichtere Weg. Shopify ist komplett cloudbasiert, deshalb muss man sich nicht um Hosting, Updates oder Sicherheit kümmern. Der typische Ablauf ist eher wie ein Baukastensystem: Theme auswählen, Inhalte einpflegen, Produkte anlegen, Zahlarten aktivieren, Versand einstellen, fertig. Das klappt gut, wenn der Shop relativ nah am Standard ist.

Was man dafür können sollte:

  • sauberes Produkt- und Kategorien-Setup
  • grundlegendes Verständnis für Checkout, Versand, Steuern
  • Designgefühl für Theme-Anpassungen
  • Bereitschaft, Apps sinnvoll auszuwählen und zu testen

Wo es schwierig wird:

  • sobald man spezielle Preislogiken oder B2B Regeln braucht
  • wenn man den Checkout sehr individuell umbauen will
  • wenn viele Apps nötig werden und sie sich gegenseitig beeinflussen
  • wenn man technische SEO-Sonderfälle umsetzen will

Kurz gesagt: Shopify DIY funktioniert super für Standard-Shops, wird aber unübersichtlich, wenn das Geschäftsmodell stark von der Norm abweicht.

DIY mit Shopware hängt stark davon ab, welche Variante man nutzt. Mit Shopware Cloud kann man ebenfalls relativ schnell starten, aber das System fühlt sich technischer an und verlangt etwas mehr Einarbeitung. Mit der Community Edition oder Self-Hosted Variante ist DIY deutlich anspruchsvoller, weil man zusätzlich Hosting und Technik im Griff haben muss.

Was man dafür können sollte:

  • Grundverständnis für Shop-Logik und Backend-Einstellungen
  • bei Self Hosted: Hosting-Grundlagen, Updates, Backups
  • Plugin-Auswahl und saubere Konfiguration
  • etwas mehr Geduld für Setup und Struktur

Wo es schwierig wird:

  • bei Self-Hosted, wenn man keine Erfahrung mit Servern und Updates hat
  • sobald mehrere Plugins zusammenspielen müssen
  • wenn Theme-Anpassungen oder individuelle Features nötig werden
  • wenn Performance oder Skalierung aktiv optimiert werden muss

Kurz gesagt: Shopware DIY ist machbar, aber eher für Leute geeignet, die technischer unterwegs sind oder bewusst lernen wollen. Dafür ist das System später wesentlich freier erweiterbar.

Den Onlineshop mit einer Agentur erstellen

Eine Agentur nimmt vor allem Planung, Design, technische Umsetzung und Qualitätssicherung ab. Der Unterschied zwischen den Plattformen zeigt sich dann weniger im “ob es geht”, sondern eher im “wie tief kann man gehen und wie aufwändig ist es”.

Shopify mit Agentur ist in vielen Projekten schneller und klarer kalkulierbar. Agenturen arbeiten oft mit bewährten Themes, einem festen App Stack und standardisierten Prozessen. Das passt gut, wenn das Ziel ein schneller Go Live ist und der Shop sich an Best Practices orientiert.

Typische Agentur Aufgaben bei Shopify:

  • UX-Konzept, Theme-Auswahl oder Custom-Theme
  • App Setup und saubere Integration
  • Tracking, Analytics, Feed-Management
  • Migration von Produkten, Kunden, Bestellungen
  • Optimierung für Conversion und Performance

Shopware mit Agentur ist meistens ein Stück “ingenieuriger”. Agenturen nutzen hier oft die Freiheit des Systems, um Geschäftsmodelle richtig tief abzubilden. Das führt dazu, dass Projekte komplexer sein können, aber auch passgenauer.

Typische Agentur Aufgaben bei Shopware:

  • technische Architektur, Hosting Setup (bei Self-Hosted)
  • individuelle Plugins, Checkout oder Preislogiken
  • B2B-Workflows, -Rollen, -Freigaben, kundenspezifische Kataloge
  • Schnittstellen zu ERP, PIM, CRM
  • Performance und Skalierungs Setup
  • optional Headless oder eigenes Frontend

5. Wie gut funktioniert SEO mit den beiden Shopsystemen?

Shopware SEO

Shopware bringt viele SEO Funktionen schon im System mit und lässt dir an zentralen Stellen sehr viel Kontrolle. Besonders stark ist es dort, wo man tiefer in die Technik eingreifen oder Shopstrukturen flexibel gestalten will.

Wichtige Funktionen und warum sie relevant sind:

  • SEO URL Templates
    In Shopware 6 können Sie für Produkte und Kategorien eigene URL-Vorlagen definieren, also zum Beispiel festlegen, ob Marke, Kategorie oder eine Produktnummer in der URL vorkommt. Das geht sogar pro Sales Channel unterschiedlich. Dadurch lassen sich sehr saubere, keywordnahe URLs bauen, was für Rankings und Klickrate hilfreich ist.
  • Title Tag und Meta Description je Seite
    Diese lassen sich im Backend für Kategorien, Produkte und CMS Seiten direkt pflegen und sauber steuern. Das ist wichtig, um Google klar zu sagen, worum es auf der Seite geht.
  • Canonical Tags und Varianten Handling
    Shopware erlaubt es, Canonicals für Produktvarianten sinnvoll zu setzen. Damit vermeidet man Duplicate Content, also doppelte Inhalte, die Google verwirren. können.
  • Sitemap und Indexierungssteuerung
    Shopware erzeugt automatisch XML Sitemaps. Welche Bereiche indexiert werden sollen, lässt sich über Einstellungen und bei Bedarf über robots.txt beeinflussen. Das hilft, Crawl-Budget zu sparen, also Google auf die wichtigen Seiten zu lenken.
  • Weiterleitungen und Relaunch Kontrolle
    Bei Strukturänderungen können Sie 301 Redirects sauber verwalten, entweder im System oder über Plugins beziehungsweise Servereinstellungen. Das ist extrem wichtig, damit Rankings nach einem Umbau nicht verloren gehen.

Einfach gesagt: Shopware ist SEO technisch sehr offen. Das ist super, wenn du eine klare Strategie hast oder mit einer Agentur tiefer optimieren willst. Gleichzeitig hängt die tatsächliche SEO Qualität stärker von Theme, Hosting und sauberer Umsetzung ab, weil du eben so viel selbst bestimmen kannst.

Shopify SEO

Shopify ist SEO-freundlich im Standard und nimmt dir viel Technikarbeit ab. Dafür ist das System an ein paar Stellen weniger flexibel als Shopware. Für viele Shops reicht der Standard aber völlig aus.

Wichtige Funktionen und typische Grenzen:

  • Gute SEO Basis out of the box
    Shopify liefert SSL, performantes Hosting, mobile-freundliche Themes und automatische Sitemaps. Das sorgt dafür, dass Google den Shop meist schnell und sauber crawlen kann.
  • Meta Daten und Alt Texte
    Titel, Beschreibungen und Bild-Alt-Texte lassen sich leicht im Backend pflegen. Das ist ein klarer Pluspunkt für Einsteiger, weil man keine umfassenden Technikkenntnisse braucht, um die Basics richtig zu machen.
  • Robots.txt anpassbar, aber innerhalb eines Rahmens
    Shopify hat eine Standard robots.txt, die gut funktioniert. Bei Bedarf kann man sie über robots.txt.liquid anpassen, zum Beispiel um Filterseiten auszuschließen. Man hat aber nicht die gleiche Freiheit wie bei einem selbst gehosteten System.
  • URL Struktur ist relativ starr
    Shopify erlaubt nur die Anpassung des letzten URL-Teils, also des Slugs. Verzeichnisse wie /products/ oder /collections/ sind fest vorgegeben. Man kann das SEO technisch gut abfangen, aber wer komplett freie URL Logiken will, stößt hier an Grenzen.
  • Duplicate Content entsteht schneller durch Tags und Filter
    Shopify erzeugt je nach Theme und App viele URL-Varianten über Tags, Filter oder Produktvarianten. Canonicals sind vorhanden, aber manchmal braucht es Apps oder Theme Anpassungen, um alles wirklich sauber zu halten.

     

Unterm Strich ist Shopify SEO-freundlich, weil es die Technik vereinfacht und Standards gut löst. Wenn du aber sehr spezielle technische SEO Anforderungen hast, etwa komplett eigene URL Strukturen oder extrem feines Index Management, bietet Shopware mehr Spielraum.

6. Skalierung und Erweiterbarkeit

Skalierung von Shopware

 

Shopware kann gut mitwachsen, aber wie das in der Praxis aussieht, hängt davon ab, ob der Shop in der Cloud läuft oder self-hosted ist. Grundsätzlich ist Shopware technisch offen gebaut, also API first und headless fähig. Das macht es leichter, später neue Kanäle, Frontends oder Systeme anzubinden.

 

Wenn Shopware in der Cloud genutzt wird, übernimmt Shopware den technischen Betrieb. Das bedeutet: Hosting, Updates, Sicherheit und auch das automatische Hochskalieren bei mehr Traffic liegen bei Shopware. Wenn Kampagnen oder saisonale Peaks kommen, muss man nicht erst Server nachrüsten, sondern der Shop skaliert innerhalb der Cloud Infrastruktur mit.

 

Wenn Shopware self-hosted betrieben wird, liegt Skalierung stärker in der eigenen Hand. Man kann die Infrastruktur komplett frei wählen und sehr leistungsfähig aufbauen, muss aber auch selbst dafür sorgen, dass Server, Caching, Datenbank und Deployment sauber mitwachsen. Das lohnt sich vor allem, wenn maximale Kontrolle wichtig ist oder wenn sehr spezielle Setups gebraucht werden.

Für die Erweiterbarkeit ist Shopware besonders stark bei:

 

  • Multi-Store und Internationalisierung: mehrere Shops, Länder oder Marken lassen sich in einer Installation steuern.
  • Individuelle Features: Funktionen können als Plugins oder eigene Entwicklungen sehr tief im System umgesetzt werden.
  • Headless und Omnichannel: eigener Webshop, App, Marktplätze oder POS können über dieselbe Backend-Logik laufen.

Kurz gesagt: Shopware skaliert in der Cloud sehr bequem automatisch. Self-hosted ist noch flexibler, erfordert aber mehr technisches Setup. Dafür ist Shopware beim weiteren Ausbau extrem frei.

 

Skalierung von Shopify

 

Shopify ist von Grund auf so gebaut, dass ein Shop auch dann stabil läuft, wenn er stark wächst. Da Shopify immer als Cloud-Plattform betrieben wird, liegt die gesamte Infrastruktur bei Shopify. Das heißt: Wenn der Shop mehr Besucher bekommt, mehr Bestellungen reinkommen oder es kurzfristige Traffic-Spitzen gibt, muss man keine Server nachrüsten oder Technik umstellen. Shopify verteilt die Last automatisch über seine Infrastruktur, nutzt ein globales CDN und sorgt dafür, dass Seiten, Bilder und der Checkout auch bei hohem Andrang erreichbar bleiben.

In der Praxis bedeutet Wachstum bei Shopify vor allem drei Dinge:

  1. Technische Last wird automatisch abgefangen
    Ob Black Friday, TV-Spot oder ein viraler Social Post: Der Shop skaliert im Hintergrund mit. Man merkt davon idealerweise nichts, außer dass der Shop weiter schnell bleibt. Eigene Performancearbeit ist nur selten nötig, solange Theme und Inhalte sauber sind.
  2. Mehr Umsatz kann ein Plan Upgrade sinnvoll machen
    Wenn der Shop größer wird, wechseln viele von Basic auf Grow oder Advanced. Nicht, weil sonst die Technik schlapp macht, sondern weil höhere Pläne mehr Funktionen und meist günstigere Zahlungskonditionen bieten. Für sehr große Shops gibt es Shopify Plus, das auf hohe Bestellmengen und komplexere Setups ausgelegt ist.
  3. Fokus auf Qualität im Shop bleibt wichtig
    Auch wenn Shopify die Infrastruktur übernimmt, sollte man bei starkem Wachstum trotzdem auf ein paar Dinge achten, die die Performance beeinflussen können: schlanke Themes, optimierte Bilder, nicht zu viele unnötige Skripte und saubere Tracking-Einbindungen. Das ist weniger Server Technik als vielmehr Shop Hygiene, damit die Ladezeiten bei viel Traffic stabil bleiben.

Kurz gesagt: Wenn ein Shopify Shop wächst, übernimmt Shopify die technische Skalierung automatisch. Wachstum bedeutet hier eher organisatorische und wirtschaftliche Entscheidungen, also Plan wählen, Prozesse anpassen, Inhalte und Performance sauber halten, nicht aber Server- oder Hosting-Umbauten.

7. Welches der beiden Shopsysteme ist besser für einen B2B Shop?

Für einen B2B Shop gibt es kein pauschales „besser“, aber es gibt ein sehr klares Muster: Shopware ist meist die stärkere Wahl für komplexe B2B-Anforderungen, während Shopify vor allem dann gut passt, wenn B2B eher schlank ist oder wenn Shopify Plus genutzt wird. Hier ist der Vergleich entlang der typischen B2B-Needs.

 

Warum Shopware für B2B oft vorne liegt

Shopware ist historisch stark im Mittelstand- und B2B-Umfeld verankert. Viele B2B Funktionen sind entweder nativ vorhanden oder als offizielle Commercial Features für Evolve und Beyond verfügbar.

Typische B2B-Stärken bei Shopware:

 

  • Kundenspezifische Preise und Sortimente
    Unterschiedliche Preislisten je Kunde oder Kundengruppe, individuelle Kataloge und Rechte lassen sich sehr tief abbilden. Das ist ein Klassiker im B2B und in Shopware recht „natürlich“ lösbar.
  • Unternehmensstrukturen und Rollenmodelle
    Shopware-B2B-Components bzw. die frühere B2B-Suite unterstützen Rollen, Budgets, Bestelllisten, Schnellbestellungen und Freigaben. Damit kann ein Kunde z. B. mehrere Einkäufer haben, mit Limits und Genehmigungen.
  • Komplexe Prozesse und Sonderlogik
    Wenn es um Angebotsprozesse, kundenspezifische Workflows, Staffelpreise, Mindestmengen, individuelle Checkout-Regeln oder spezielle ERP-Abläufe geht, ist Shopware sehr flexibel, weil man tief in die Logik eingreifen kann.
  • Integration in ERP, PIM, CRM
    B2B-Shops hängen fast immer an Warenwirtschaft und Produktdaten. Shopware ist hier stark, weil es offen ist und Integrationen sehr individuell gebaut werden können.
  • DACH und EU Anforderungen
    Rechtsthemen, Steuerlogik und typische B2B-Standards im deutschsprachigen Raum sind bei Shopware oft näher am „Default“.

Wo Shopify im B2B Bereich stark ist

Shopify war lange B2C-getrieben, hat aber 2024 und 2025 massiv an B2B-Features zugelegt. Richtig gut wird Shopify im B2B vor allem auf Shopify Plus, weil dort die nativen B2B Module sitzen.

Typische B2B Stärken bei Shopify:

 

  • Schneller Start und geringer Technikaufwand
    Gerade wenn B2B eher „light“ ist, also ein Login Bereich mit anderen Preisen und vielleicht Nettopreisen vorhanden ist, ist Shopify sehr schnell live. Hosting und Skalierung sind  dann weniger relevant.
  • Native B2B Features auf Plus
    Shopify Plus bringt Companies, Company Locations, kundenspezifische Preislogik, Kataloge und Automatisierungen mit. Damit lassen sich viele Standard-B2B-Abläufe ordentlich abdecken.
  • Internationaler Rollout
    Wenn B2B-Kunden weltweit sitzen und Multi-Country, Währungen und Payments eine große Rolle spielen, ist Shopify in der Praxis sehr bequem.

Grenze von Shopify im B2B-Kontext ist meist nicht die Technik, sondern der Freiheitsgrad: Sehr spezielle B2B-Prozesse müssen stärker im Shopify Rahmen gelöst werden und sind dann häufiger Kompromiss oder Plus-Only Thema.

Welche Plattform ist wann die bessere Wahl?

Shopify ist die bessere Wahl, wenn ein Shop schnell und ohne technischen Aufwand starten soll, das Geschäftsmodell nah am Standard ist und Hosting plus Skalierung einfach „mitlaufen“ sollen. Shopware ist die bessere Wahl, wenn mehr Individualisierung, komplexe B2B-Anforderungen, tiefe Systemintegrationen oder volle Kontrolle über Technik und Prozesse wichtig sind. Je stärker der Shop ein strategischer Kern mit Sonderlogik ist, desto eher spricht das für Shopware. Je mehr es um Tempo, Einfachheit und ein standardnahes Setup geht, desto eher für Shopify.

Entscheidungskriterium

Shopware besser, wenn…

Shopify besser, wenn…

Geschäftsmodell

viele Sonderlogiken, individuelle Prozesse, starkes B2B

standardnahes B2C oder „light“ B2B

Start und Bedienung

mehr Zeit für Setup oder technisches Know-how vorhanden

schneller Go Live ohne Technik im Fokus

Hosting und Betrieb

Self-Hosted mit voller Kontrolle gewünscht oder Cloud-Plan passend

Hosting komplett auslagern, keine Server Themen

Kostenlogik

lieber geringere Plattformkosten pro Transaktion, mehr Initialaufwand ok

planbare Abos, dafür evtl. höhere laufende Gebühren

Erweiterbarkeit

tiefe Eingriffe in Logik, Checkout, Schnittstellen nötig

Ausbau vor allem innerhalb des Shopify Rahmens

Integrationen

komplexe ERP, PIM, CRM Anbindungen als Kernanforderung

Integrationen eher standardisiert

Skalierung bei Wachstum

Cloud skaliert automatisch, Self-Hosted mit eigenem Setup

Skalierung automatisch in der Shopify Cloud

Internationalisierung

möglich, aber oft mehr Projektarbeit

sehr bequem für Multi-Country, Payments, Währungen

Typische Projektsituation

langfristig „maßgeschneidertes“ System

schnell, sauber, standardisiert live gehen

FAQ - Shopware vs. Shopify

Kann man Shopware und Shopify leicht an ein ERP- oder Warenwirtschaftssystem anbinden?

 

Ja, beide Systeme lassen sich anbinden. Bei Shopware ist das oft sehr flexibel, weil man tief in Prozesse und Datenflüsse eingreifen kann. Bei Shopify klappt es meist schnell über Standards, kann bei Sonderfällen aber mehr Zusatzlösungen brauchen.

 

Welche Support-Möglichkeiten bieten Shopware und Shopify?

 

Shopify liefert Support je nach Plan direkt über den Anbieter, bei Plus meist mit festen Ansprechpartnern. Shopware-Support hängt vom Plan ab, Cloud-Kunden bekommen je nach Paket mehr Service. Bei der Community Edition liegt Support stark bei Agenturen oder der Community.

 

Wie unterscheiden sich Shopware und Shopify bei rechtlichen Anforderungen in Deutschland?

 

Beide sind nutzbar, aber Shopware ist stärker auf den DACH-Markt ausgelegt. Viele rechtliche Standards lassen sich dort direkter abbilden. Bei Shopify braucht man dafür häufiger zusätzliche Apps oder Anpassungen.

 

Können Shopware und Shopify auch Omnichannel, also Marktplätze oder POS?

 

Ja, beide können das. Shopify ist sehr stark bei schnellen Channel-Erweiterungen, weil vieles direkt im System vorbereitet ist. Shopware ist besonders gut, wenn Omnichannel sehr individuell oder tief integriert werden soll.

 

Wie gut eignen sich Shopware und Shopify für sehr große Produktkataloge?

 

Beide Systeme können große Kataloge verwalten. Shopify bleibt dabei sehr stabil, weil die Infrastruktur komplett managed ist. Shopware kann das ebenfalls, braucht bei Self-Hosted aber ein gutes Hosting und saubere Performance-Planung.

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