Bayer SEO Analyse – DAX 40 Unternehmen im SEO Test

Seit Q3 2021 werden 40 statt 30 Unternehmen an der Börse im sogenannten DAX Index abgebildet. Doch nicht nur dieser Anlass hat uns dazu inspiriert die Webauftritte dieser DAX-Unternehmen zu analysieren, denn auch Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen führten dazu, dass sich vieles von off- zu online verlagert hat und somit die Relevanz der Websites stark gestiegen ist. 

 

Hypothese: Obwohl diese Unternehmen zu den Top 40 der Unternehmerwelt gelten, gehören sie aus SEO-Sicht meist nicht zu den Spitzenreitern.

Um diese Hypothese zu prüfen, haben wir die Websites der DAX-Unternehmen genau unter die Lupe genommen.

Teil 33 von 40 – bayer.com

Allgemeines

Sichtbarkeit

Bayer Sichtbarkeit

Quelle: sistrix.de

Definition Sichtbarkeit

Die sogenannte Sichtbarkeit ist im SEO eine wichtige Kennzahl. Vergleichbar mit dem Chart eines Aktienwerts gibt die Sichtbarkeit Aufschluss über den Erfolg einer SEO-Strategie. 

Der Sichtbarkeitswert steht dabei stellvertretend für die Auffindbarkeit einer Domain in den organischen Suchergebnisseiten. Bei der Ermittlung dieser Kennzahl werden Keyword-Rankings abgebildet und nach deren Suchhäufigkeit und der rankenden Position gewichtet. Um zu berücksichtigen, wie viel Traffic über das Keyword zu erwarten ist. Die Sichtbarkeitskennzahl von Sistrix wird anhand von gecrawlten Daten berechnet, für Deutschland sind das derzeit 80 Millionen Keywords.

Da die Sichtbarkeit auf einem – je nach Branche mehr oder weniger – eingeschränkten Keywordpool basiert und nicht alle relevanten (Long-Tail-)Keywords berücksichtigen kann, ist diese Kennzahl vor allem für Trendanalysen und Vergleiche mit der Konkurrenz geeignet.

 

Sichtbarkeitsanalyse bayer.com

Die Sichtbarkeit von Bayer beträgt im September 2022 1,084 und liegt damit in einem guten Abstand vor den wichtigsten Konkurrenten Sanofi, Astrazeneca und Syngenta. Sanofi und Syngenta sind etwa gleichauf und der Unterschied zu Bayer beträgt etwa 0,4 Punkte. Insgesamt liegt Bayer seit Herbst 2020 dauerhaft vor der Konkurrenz. Das stärkste Verzeichnis ist das /de/. Das ist angesichts der deutschen Herkunft des Konzern wenig verwunderlich.

Es kann angenommen werden, dass die Online Marketing Strategie während der Corona Pandemie neu gedacht wurde und ein Fokus auf Suchmaschinenoptimierung gelegt wurde. Nachdem es zuletzt einen starken Rückgang gegeben hat, muss der Konzern jedoch dringend entsprechende Maßnahmen zur Steigerung identifizieren und umsetzen. Dabei müssen vor allem Astrazeneca und Sanofi im Blick behalten werden, denn auch diese gewinnen seit einiger Zeit deutlich an Sichtbarkeit.

Rankings

Quelle: sistrix.de

Definition Rankings

Die Anzahl der Keyword-Rankings ist ebenfalls ein Indikator für den Erfolg der SEO-Strategie. Ein Ranking steht hierbei stellvertretend für einen Suchbegriff, über welche die Website theoretisch gefunden werden kann. Theoretisch deshalb, weil ein Position 19 Ranking zu sehr wenig Traffic führen wird, weil sich kaum ein Nutzer zu Seite 2 von Google navigiert. Daher ist neben der reinen Anzahl an Rankings auch die Position relevant, vor allem die Anzahl der Top-10 Rankings.

 

Rankinganalyse bayer.com

Bayer hat zum aktuellen Zeitpunkt rund 194 Keywords mit Top-10 KW-Rankings. Bis auf einige Ausreißer, ist die Anzahl kontinuierlich gestiegen. Die Differenz zwischen Top-100 und Top-10 Rankings ist, wie bei den meisten analysierten Domains, mit einem Verhältnis von 20 zu 2 relativ hoch.
Insgesamt 230 Keywords ranken auf Seite 1 von Google (Positionen 1 bis 10). Mit 217 Keywords ranken ähnlich viele auf der Seite 2 (Positionen zwischen 11 und 20). Die entsprechenden Keywords können für gewöhnlich mit vergleichsweise geringem Aufwand optimiert werden und auf Seite 1 gelangen. Hier sollte Bayer die relevanten Keywords wie beispielsweise “glyphosat” oder “autoimmunerkrankungen” identifizieren, einen Fahrplan zur Optimierung ausarbeiten und umsetzen.

SEO-Traffic

Bayer Marketingkanäle Aufteilung

Quelle: similarweb.com

Datenerhebung

Durch das Tool similarweb.com lassen sich Schätzungen bezüglich des Domain-Traffics ermitteln. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen bezogen, unter anderem bezieht similarweb Daten von Browser-Extensions. Grundsätzlich sind die Daten natürlich nicht valide, sondern weichen von den tatsächlichen Messungen ab, jedoch ist der Panel-Bias immer gleich ungenau und daher können solche Daten als Anhaltspunkt herangezogen werden.

 

Analyse SEO-Traffic

Insgesamt kommen ganze 42,11 % des Gesamttraffics über Suchmaschinen. Der Suchmaschinen-Traffic unterteilt sich in etwa 96,88 % organischen und 3,12 % bezahlten Traffic. Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass Bayer eine Online Marketing Strategie mit SEO-Fokus geplant hat und derzeit umsetzt.

Der größte Anteil des Traffics kommt über Brand-Searches wie “Bayer” oder “Bayer AG”. Dies ist bei einer bekannten Marke wie Bayer normal. Mit etwa 0,77 % Traffic Anteil findet sich hier mit “primoteston depot” auf den ersten Blick ein generisches Keyword. Allerdings ist dies der Name eines Medikaments, welches Bayer herstellt. Wie unter dem vorherigen Punkt “Rankings” beschrieben, bieten einige generische Keywords Potenzial für Traffic.

Technik

Broken Pages

Response Codes Bayer

Quelle: screaming frog

Definition Broken Pages

Broken Pages sind URLs, welche nicht mehr aufrufbar sind. Dabei kann es sich sowohl 404-Fehlerseiten (nicht gefunden), als auch um URLs mit dem Status Code 500 (Serverfehler) handelt. Nicht mehr vorhandene Seiten sind sowohl für die Besucher, als auch die Suchmaschinen nicht optimal. Gerade intern sollten solche URLs nicht mehr verlinkt werden, da man als Betreiber ja alle Möglichkeiten hat, hier Anpassungen vorzunehmen und es nicht für eine gut gepflegte Domain spricht, wenn zu viele nicht mehr existierende URLs verlinkt werden.

 

Broken Pages bayer.com

Bei bayer.com geben knapp 2 Millionen URLs einen 403 Response Code aus. Dieser Code kann verschiedene Ursachen haben. Oft bedeutet er, dass diese Adressen gegen unberechtigte Zugriffe durch die Websitenbetreiber:innen gesperrt worden sind – im Gegensatz zu einem 404 Fehler, bei dem die vorhandenen URLs gelöscht wurden.

Die Landingpage des 403 Codes verfügt über keine weiterführende Navigation. Dies erhöht die Bounce-Rate, also die Absprungrate der Nutzer:innen enorm.

Ein Großteil der betroffenen URLs sind zwar “nur” URLs in den Verzeichnissen /news-stories/ und /sites/default/, dennoch ist die hohe Anzahl an URLs ohne Status Code 200 sehr schlecht. Manuell lassen sich einige der URLs durchaus mit Status Code 200 aufrufen, das betrifft jedoch auch nicht alle URLs. Zudem wurde mit dem Googlebot gecrawlt, daher kann es durchaus auch sein, dass Google die gleichen Ergebnisse geliefert bekommt, dies sollte dringend in der Google Search Console geprüft werden.

Robots.txt

robots.txt Bayer

Quelle: https://www.bayer.com/en/robots.txt

Problematik robots.txt

Über die robots.txt kann gesteuert werden, ob bestimmte URLs, Verzeichnisse, Domains von den Suchmaschinen gecrawlt werden dürfen. Dies ist hilfreich, da jede Domain nur ein begrenztes Crawl-Budget zur Verfügung hat und so vermieden werden kann, dass unzählige irrelevante URLs gecrawlt werden und so Crawl-Budget verschwendet wird. Allerdings verhindert eine Sperrung via robots.txt nicht, dass URLs indexiert werden. Es wird sogar verhindert, dass das “noindex” im Meta-Robots-Tag  ausgelesen werden kann, denn dazu müssten die Suchmaschinen die URLs crawlen können.

 

Robots.txt von bayer.com

Die robots.txt von bayer enthält sehr viele Anweisungen. Viele Verzeichnisse und URL-Pfade werden gezielt vom Crawling ausgeschlossen. Dadurch spart sich bayer.com einiges an Crawling-Budget. Jedoch stellt sich hier die Frage, warum so viele URLs generiert werden, die dann gesperrt werden müssen. Gegebenenfalls sollte die Generierung der URLs verhindert werden.

hreflang

Quelle: screaming frog

Definition

Über das <rel=”alternate” hreflang=”x”> Link-Attribut kann der Suchmaschine mitgeteilt werden, in welchen geographischen Ausrichtungen und Sprachen eine Webseite vorhanden ist. Er kommt also zum Einsatz, wenn von einer Webseite verschiedene Sprachversionen existieren. Somit kann Duplicate Content vermieden werden und internationale User werden direkt auf die Website Version geleitet, die für sie am besten passt. Vor allem für größere und international agierende Unternehmen ist das Hreflang-Attribut eine gute Möglichkeit, potenziellen Kunden die bestmögliche Performance zu bieten. Dabei ist darauf zu achten, dass das Hreflang-Attribut korrekt verwendet wird. Zum einen ist wichtig, dass jede Sprachversion einer Seite mit hreflang-Tag auf alle anderen Versionen verweist. Zusätzlich muss jede Sprachversion selbstreferenzierend sein – d.h., auf sich selbst verweisen.

Es ist außerdem empfehlenswert, das X-Default Attribut zu setzen. Dieser gibt an, welche Seite ausgespielt werden soll, wenn keine passende Landingpage für das Land oder die Sprache des Nutzers vorhanden ist, meist handelt es sich dabei um die englische Sprachversion.

 

hreflang bayer.com

Wie im Screenshot oben zu sehen, enthalten fast alle Seiten von bayer.com eine hreflang Auszeichnung. 

Bei 352 Webpages ist die Auszeichnung mehrfach vorhanden. Nach genauerer Prüfung bezieht sich dies bei einigen Seiten auf einzelne Links, die nochmals mit dem Attribut ausgezeichnet sind. Dies ist nicht falsch, aber es ist nicht sauber gepflegt. Der Konzern sollte darauf achten, dass die Auszeichnung auf jeder Seite korrekt und einmalig ist.

 

Bei zwei Seiten fehlt die Selbstreferenz und bei drei Seiten fehlt das x-Default-Element. Während die Selbstreferenz heute nur noch optional ist und daher das Fehlen weniger tragisch, sollte bei den drei Seiten das x-Default-Element hinzugefügt werden. Ansonsten kann es passieren, wenn User:innen auf einer der Seiten landen, dass Google eine falsche Sprachversion ausspielt. x-Default legt die Standardsprache fest, die ausgespielt wird, wenn keine der Spracheinstellungen bei denen der Nutzer:innen übereinstimmt. Meistens ist dies die englische Sprachversion, die dann ausgespielt wird. Bayer sollte diese Kleinigkeiten noch nachbessern.

Zudem kommt hier auch nochmals die Problematik zu tragen, dass unzählige URLs keinen Status Code 200 haben. Auch hier sind vor allem URLs aus dem Verzeichnis /news-stories/.

Canonicals

Quelle: screaming frog

Definition

Der Canonical Tag verknüpft mehrere URLs, welche den gleichen Inhalt haben und zeichnet somit die Original-URL aus. Das ist wichtig, um den Suchmaschinen zu sagen, welche URL indexiert werden soll, wenn es mehrere URLs mit demselben Inhalt gibt. So wird Duplicate Content vermieden. 

Da es sich bei einem Canonical-Tag um eine Art Empfehlung handelt, müssen sich Suchmaschinen nicht an die Anweisung halten. 

 

Canonical bayer.com

Die Canonicals von bayer.com sind sehr schlecht gepflegt. Zwar fehlt der Tag nur bei 43 URLs, aber fast alle enthalten mehrere Canonical-Angaben, dies kann Google verwirren und es ist nicht genau absehbar, welche Seiten die Suchmaschine dann als die richtige bestimmt. Hier sollte sich der Konzern dringend darum kümmern, auf jeder Website nur eine korrekte Angabe zum Canonical-Status zu machen.

Bei den 43 Seiten, bei denen das Attribut fehlt, handelt es sich zum Teil um PDFs, zum Teil um Seiten, auf welchen man auswählen kann, welche Länderseite man ansteuern möchte. Diese könnten für Duplicate Content sorgen, ebenso wie PDFs, wenn sich deren Inhalt mit HTML-Seiten ähnelt. 

Zudem haben die wenigsten URLs ein selbstreferenzierendes Canonical (0,4 %), nur ein Bruchteil der URLs ist somit die Originalressource und sollte indexiert werden. Warum existieren dann so viele URLs?

Auch hier sollte Bayer dringend nachbessern und ein richtiges Canonical-Konzept implementieren.

Ladezeit

Quelle: webpagetest.org – Startseite

Definition Metriken

Der Pagespeed von Websites ist nicht nur ein Ranking-Faktor, sondern beeinflusst auch stark die Kaufwahrscheinlichkeit. Lange Ladezeiten führen zu genervten Besuchern, schnelle Ladezeiten jedoch für ein reibungsloses Kauferlebnis. Auch im POS wartet niemand gerne an der Umkleide oder Kasse. 

Google selbst hat vier Metriken zur Bewertung von “gesunden” Websites präsentiert:

  • Largest Contentful Paint (LCP): Gibt die gefühlte Ladegeschwindigkeit wider und markiert den Punkt, an dem der Hauptinhalt geladen ist. 
  • First Input Delay (FID): Misst die Zeit, bis eine Seite interaktiv wird, also auf Benutzereingaben reagiert. Da es sich bei FID nur um eine Feldmetrik handelt (also nur durch echte Nutzerdaten ermittelt werden kann), kann man zur Verbesserung auch die Total Blocking Time (TBT) hernehmen. Denn beide Metriken werden durch dieselben Maßnahmen verbessert. 
  • Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die Stabilität des Layouts der Seite beim Ladevorgang, bzw. wie stark Inhalte beim Ladevorgang “springen”. 
  • Time to First Byte (TTFB): Misst, wie lange es dauert, das notwendige HTML zu laden, bis das Rendern beginnen kann.

Pagespeed bayer.com

merckgroup.com überschreitet die empfohlenen Werte durch die Bank weg und verbrennt so bares Geld. Folgende Einordnung der Metriken kann beispielsweise auf der Landingpage für Elektrische Servolenkung vorgenommen werden:

  • LCP: Google empfiehlt hier einen Wert von unter 2,5 Sekunden. bayer.com überschreitet diesen mit 7,793s um mehr als das dreifache.
  • TBT: Bei der TBT empfiehlt Google einen Wert von weniger als 300 ms. Bayer hat einen Wert von 2,691s und liegt damit weit über der Empfehlung.
  • CLS: Der von Google empfohlene Wert sollte unter 0,1 liegen. Hier wird der Wert mit 0,106 leicht überschritten.
  • TTFB: Google empfiehlt hier einen Wert von weniger als 200ms. Bayer hat hier mit 1,147s einen deutlich  höheren Wert.

Bayer sollte dringend Maßnahmen, welche die Pagespeed-Metriken verbessern, umsetzen, damit sich das Nutzererlebnis verbessert und die Absprungrate sinkt. Das Layout ist zwar halbwegs stabil, jedoch ist die Domain sehr langsam.

Mobile Nutzerfreundlichkeit

search.google.com/test/mobile-friendly – Startseite

Definition 

Da Google für die Indexierung ausschließlich die mobile Version der Website hernimmt, ist es unabdingbar, dass diese optimal ausgespielt wird. Zu beachten ist unter anderem:

  • genügend Abstand zwischen interaktiven Elementen
  • eine optimale Schriftgröße
  • die Breite des Inhalts darf nicht größer, als die des Endgeräts sein

Mobile Friendliness bayer.com

Bei Bayer sind sowohl die Startseite, als auch die Kategorien auf mobile Endgeräte optimiert, so dass hier kein Handlungsbedarf besteht. Die wichtigsten Inhalte befinden sich Above the Fold. Das ist wichtig, damit die User:innen gleich sehen können, worum es auf der Seite geht. Außerdem wird ihnen dadurch bewusst, dass sie weiter nach unten scrollen können, um mehr Inhalte zu sehen.

OnPage-Optimierung

Keyword Fokus

Keyword-Fokus bayer

Quelle: https://www.bayer.com/en/pharma/thrombosis

Definition Keyword-Fokus

Grundsätzlich kann Google eine Seite nur für einen Suchbegriff des Nutzers ausspielen, wenn dieser im Inhalt einer Seite vorhanden ist. Denn solange der gesuchte Begriff nicht verwendet wird, spielt Google diesen nicht aus. Daher sollten auch Synonyme und sprachliche Abweichungen innerhalb eines Sprachraums im Text berücksichtigt werden. 

Auch die Konsistenz des Keyword-Fokus ist wichtig, so sollte das wichtigste Keyword sowohl im Title-Tag, in der Meta-Description, als auch in der H1 verwendet werden.

 

Keyword-Fokus bayer.com

Bayer.com legt Wert auf einen Keyword-Fokus. Wie im Beispiel zu sehen, ist diese Landingpage auf das Hauptkeyword “Thrombosis” optimiert. Dieses kommt sowohl in Title, Description, als auch der H1 vor und enthält ebenfalls Long-Tail Variationen, wie “venous thrombosis” und “arterial thrombosis”. 

Diese Strategie kann so beibehalten werden. Gegebenenfalls können durch einen Content Audit Optimierungspotenziale auf passende Hauptkeywords und zugehörige Long-Tail Keywords aufgedeckt werden.

Texte

Beispiel Text bayer.com

Quelle: https://www.bayer.com/en/pharma/thrombosis

Grundlagen Texte

“Content is King” – ist einer der bekanntesten Phrasen bezüglich der Inhalte. Da Google eine textbasierte Suchmaschine ist, sind Texte daher unabdingbar. Da Google jedoch mit der Zeit immer “schlauer” wird und Inhalte immer besser versteht, geht es schon lange nicht mehr darum, bestimmte Suchbegriffe möglichst häufig in den Texten zu verwenden. Es geht darum, dass die Texte tatsächlich einen Mehrwert haben und den Nutzer zufrieden stellen. Das ist natürlich auch im Interesse von Google, denn sobald eine ander Suchmaschine bessere Ergebnisse liefert, werden die Nutzer wechseln. 

Um dem Nutzer möglichst passende Ergebnisse zu liefern unterscheidet Google zwischen verschiedenen Nutzerintentionen:

  • Know: Hier geht es darum, dass der Nutzer etwas Wissen will, also Informationen zu einem Thema haben möchte. Meist möchte der Nutzer eine kurze Antwort zu dem Thema. Deshalb werden diese Suchen auch informational genannt. 
  • Do: Der Nutzer möchte ein Ziel erreichen, oder eine Aktivität ausführen, also etwas herunterladen, kaufen oder interagieren, diese Abfragen werden auch transaktional genannt. 
  • Website: Der User möchte eine bestimmte Website oder URL finden, daher werden diese Abfragen auch navigational genannt. 
  • Visit-in-Person: Hier handelt es sich um Suchen nach Cafés, Tankstellen, Restaurants etc., die meist über Smartphones gemacht werden. 

Natürlich kann man nicht jeden Suchbegriff immer genau einer Intention zuordnen, daher gibt es auch gemischte Suchergebnisse, bei denen beispielsweise Shops und Informationsseiten angezeigt werden. 

Um zu verstehen, welche Intention Google hinter einem Suchbegriff sieht, können die wichtigsten Begriffe in die Suchmaschine eingegeben und gesehen werden, welche Ergebnisse ausgespielt werden. Sind das vor allem Shops, so ist die Intention transaktional. Werden vor allem Blogs oder Ratgeber ausgespielt, dann ist die Intention informational. Dies sollte nicht nur bei der Texterstellung, sondern auch beim Landingpageaufbau berücksichtigt werden, denn erfüllt die Landingpage nicht die Intention, wird Google diese auch nicht ausspielen.

Zusätzlich ist auch die Struktur des Textes wichtig, denn reine Textwüsten werden kaum gelesen. Aber auch die Textlänge ist ein wichtiges Kriterium, hier gilt die Devise “so lange wie nötig, so kurz wie möglich”.

 

Textbewertung Bayer

Die Texte von Bayer sind sehr kurz. Nachdem Bayer u.a. im Health-Bereich tätig ist, erwarten User:innen hier holistischen Content, geschrieben von Fachleuten und mit Quellenangaben belegt. Das obige Beispiel zeigt zwar nur einen Ausschnitt und nicht den kompletten Text über “Thrombose”, aber wesentlich länger ist dieser nicht. Es folgt nur noch ein Stichpunkt und ein Fazit.

Im direkten Konkurrenzvergleich wird die notwendige Textlänge deutlich. So beträgt die durchschnittliche Wortanzahl der Top 5 SERPs (ohne den starken Ausreißer Wikipedia) etwa 930 Wörter. Bayer liefert hier mit nicht einmal 400 Wörtern zu wenige Informationen über das Thema. Zwar ist der Text durch die Stichpunkte gut aufgegliedert und leserfreundlich gestaltet, dies ist aber eher in zweiter Instanz wichtig, wenn alle Informationen vollständig sind.

Es fehlt außerdem eine Autoren-Box. Diese unterstützt das E-A-T Konzept in Zusammenhang mit YMYL-Themen, nachdem Google die Qualität der Websiten bewertet. Durch fehlende Informationen über die Verfasser:in des Textes geht der Aspekt der Expertise verloren. Die Leser:innen wissen nicht, wer den Text geschrieben hat und ob sie demnach den Informationen und dem Know-How  vertrauen können.

Die Rankings und der Traffic der URL belegen die schlechte Textqualität. So taucht die Seite lediglich für das Keyword “bayer for blood clots” auf Position 3 auf. Für das Hauptkeyword „Thrombosis“ rankt die Seite nur auf Position 36 und kann dadurch von User:innen quasi nicht gefunden werden.

Snippet

Beispiel Snippet Bayer

Quelle: https://eu.bayer.com/de/de/damen/kleidung/leggings

Grundlagen Snippet

Das Snippet besteht aus Title-Tag und Meta-Description und wird in den Suchergebnissen von Google angezeigt. Das Snippet ist also der erste Kontaktpunkt des Nutzers mit der Website, dementsprechend wichtig ist die passende Optimierung, da dieses einen direkten Einfluss auf die Klickrate hat. 

Jedoch werden nicht immer die hinterlegten Daten übernommen, Google generiert sich teilweise das Snippet aus den Inhalten der URL. Das kommt vor allem dann vor, wenn kein passendes Snippet hinterlegt wurde. Beim erstellen des Snippets ist zudem auf die jeweiligen Maximallängen zu achten, so dass nichts ausgepunktet wird, wenn diese zu Lange sind.

Das Snippet sollte nach dem AIDA-Prinzip gestaltet werden und eine Call-to-Action enthalten. Die Verwendung von Eye-Catchern wie ASCII Sonderzeichen lenken den Blick auf das Snippet und können die CTR steigern.

 

Snippet bayer.com

Zwar hat das Snippet einen Keyword-Fokus, es besteht allerdings noch Optimierungspotenzial hinsichtlich der Ausgestaltung. Der Title und die Description sind etwas zu kurz. Außerdem ist die Description nicht nach dem AIDA-Prinzip gestaltet. Es wird in gewisser Weise klar, dass es auf der Seite um Thrombose geht, allerdings könnte mehr darauf hingewiesen werden, dass hier alle relevanten Informationen zu finden sind und ein Call to Action eingefügt werden.

Ein optimiertes Snippet könnte folgendermaßen aussehen:

Interne Verlinkung

Interne verlinkung Bayer

Quelle: screaming frog

Grundlagen interne Verlinkung

Die interne Verlinkung stellt nicht nur sicher, dass sich die Crawler der Suchmaschinen durch die Seite navigieren können, sondern auch die Nutzer. Die Seitenstruktur sollte stets logisch, übersichtlich und einfach sein. Dabei gilt die Devise: Je wichtiger die URL, desto häufiger sollte diese auch verlinkt werden. Denn warum sollte man eine wichtige Landingpage nur selten verlinken? Strukturen, bei denen manche Seiten erst mit 5 Klicks von der Startseite aus erreicht werden können sind ebenfalls suboptimal. 

Die Linktexte der internen Verlinkung sollten optimalerweise dem Hauptkeyword der URL entsprechen, weil dadurch sowohl den Suchmaschinen, als auch den Usern vermittelt werden kann, was auf der Zielseite zu erwarten ist.

 

Bewertung interne Verlinkung bayer.com

Laut dem Crawler sind viele Seiten erst ab einer Klicktiefe von 3 bis 10 und mehr zu erreichen. Das ist nicht gut, denn das würde theoretisch bedeuten, dass User:innen sich erst durch viele Unterseiten klicken müssen, um relevante Informationen zu finden.

Beim Selbstversuch auf der Website ist es tatsächlich so, dass die meisten Landingpages über bis zu 3 Klicks erreichbar sind. Hilfreich ist hier, dass sich das Menü beim Klick auf einen Navigationspunkt auf Ebene 1 über den gesamten Screen öffnet und somit stets übersichtlich bleibt. Zur Übersichtlichkeit trägt ebenfalls die Sidebar-Navigation bei, die auf jeder Landingpage zu finden ist. Folglich besteht hier kein dringender Handlungsbedarf.

OffPage-Optimierung

Domain Rating

DR Bayer

Quelle: ahrefs.com

Definition Domain Rating

Das Domain Rating ist ein Wert von 0 bis 100 und sagt aus, wie stark das Backlinkprofil einer Website, im Vergleich mit anderen Websites, ist. Je höher das Domain Rating der Backlinks ist, desto höher wird auch der eigene DR. Grundsätzlich sind Verlinkungen von anderen Websites noch ein wichtiger Faktor, der von Suchmaschinen als Empfehlung verstanden wird. Würden Backlinks nicht mehr berücksichtigt, käme es nur noch auf die manipulierbaren OnPage-Faktoren als Grundlage der Rankings an. Um hier eine gewisse Zweitmeinung einzuholen sind Backlinks wichtig. 

Bei den Backlinks spielen jedoch auch Faktoren wie Themennähe, Stärke und Qualität der Linkquelle eine große Rolle.

 

Domain Rating bayer.com

bayer.com hat rund 2,4 Millionen Backlinks und ein Domain Rating von 86. Aufgrund des DR kann man sehen, dass bayer.com eine solide Domain ist. Insgesamt wirkt das Backlinkprofil stabil. Das Domain Rating er Konkurrenz ist zudem geringer.

Deeplinks

Deeplinks Bayer

Quelle: ahrefs.com

Erklärung Deeplinks

Es wird bei Backlinks zwischen Deep- und Startseitenlinks unterschieden, Bei Startseitenlinks wird, wie der Name schon sagt, auf die Startseite verlinkt. Als Deeplinks werden Verlinkungen auf Unterseiten bezeichnet. Deeplinks stärken also spezielle Unterseiten, wie wichtige Kategorien.

 

Deeplinks Bayer

96,8 % der Backlinks von bayer.com (ohne Subdomains) sind Deeplinks. Es handelt sich um eine sehr ungleichmäßig verteilte Deeplink-Ratio, da der E-Commerce-Durchschnitt knapp unter 50 % ist. 

Bei genauerer Betrachtung werden fast ausschließlich die Landingpages einzelner Länder verlinkt, allen voran Deutschland, Österreich und die Schweiz. Auch viele Firmenstandorte sind als Linkziel festzustellen. 

Bei einer Linkbuilding Strategie sollte Bayer unbedingt den Fokus auf die Produkte legen, da hier letztendlich Umsätze und dadurch mehr Profite generiert werden können.

Anchor Texte

Ankertexte bayer

Quelle: ahrefs.com

Problematik Anchortexte

Anchortexte sind ein etwas heikles Thema. Einerseits lassen sich mit Ankertexten Rankingpositionen von Keywords verbessern, auf der anderen Seite kann die zu häufige Keyword-Verlinkung zur Abstrafung führen. Dabei gibt es vier Arten von Linktexten:

  • Brand: Hier wird die Domain oder der Brandname verwendet
  • Money: Hier wird das (Haupt-)Keyword verwendet
  • Compound: Verwendung einer Kombination von (Longtail-)Keyword und Brand
  • Sonstige: Die Verwendung anderer Begriffe, wie zum Beispiel “hier”

In homöopathischer Dosis können Keyword-Anchor verwendet werden, jedoch sollte das eher seltener vorkommen. Ein Großteil der Verlinkungen kommen meist über einen Brand-Linktext.

 

Bewertung Ankertexte bayer.com

Die Ankertexte von Bayer bestehen fast ausschließlich aus Brand-Keywords. Lediglich leere Anker sind zu einem gewissen Anteil vorhanden. Damit ist gemeint, dass der Link hinter einem Bild versteckt ist.

Bayer sollte in einer Linkbuilding Strategie unbedingt auf eine bessere Verteilung der Ankertexte achten. Es können also durchaus auch vorsichtig Money oder Compound Anker verwendet werden, allerdings nur bis zu einem bestimmten Anteil. Ebenso ist die Verwendung von neutralen Linktexten zu empfehlen.  Dadurch wird ein natürlich wirkendes Linkprofil geschaffen.

Schädlichkeit des Backlinkprofils

Quelle: semrush.com

Problematik schädliche Backlinks

Die Qualität der Backlinks ist wichtig, denn diese können eine Website nicht nur stärken, sondern auch schwächen. Gerade Spam-Links von Casinos und Erotikseiten können negative Auswirkungen haben, allerdings sind das nicht die einzigen Sparten, auch Links von bekannten Link-Netzwerken, zu viele Links mit Money-Anchortexten und Community-Spam sind nicht vorteilhaft.

Es gibt verschiedene Tools um Backlink-Audits zu machen und automatisiert die Qualität von Backlinks einschätzen zu lassen. Eine manuelle Prüfung dieser, als schädlich eingestuften Links, ist jedoch unabdingbar. Dies verhindert, dass versehentlich nicht schädliche Backlinks abgewertet werden, denn mit einer unsauberen Abwertung von Backlinks, kann die Domain auch geschwächt werden. 

Allerdings sind offensichtliche Spam-Domains wie beispielsweise “theglobe.net”, Google sicherlich bekannt und werden wahrscheinlich grundsätzlich ignoriert. Hierfür würde sich eine Anpassung des Disavow-Files nicht rentieren. Wenn jedoch sowieso Anpassungen vorgenommen werden, können diese mit berücksichtigt werden.

 

Bewertung Backlinks bayer.com

Die Schädlichkeit des Backlinkprofils wird als niedrig eingestuft. Demnach besteht also kein dringender Handlungsbedarf. 417 verlinkende Domains werden als toxisch und etwa 2100 als potenziell toxisch eingestuft. Diese machen zusammen etwa knapp unter 10 % aller verlinkenden Domains aus.

Bayer kann bei Gelegenheit die toxischen Domains manuell prüfen und im Anschluss per Disavow-File über die Google Search Console die Links entwerten. Dadurch kann die Qualität des Backlink-Profils verbessert und somit die Domain gestärkt werden.

Fazit

Die Gesamtbewertung, sowie die der einzelnen Bereiche erfolgt nach den Schulnoten 1-6. Je schlechter die Note, desto höher sind auch gleichzeitig die Potentiale zur Verbesserung.

bayer.com bekommt in Sachen SEO-Optimierung der Website die Note 3.

➤ Allgemein - Note 2

bayer.com ist im Vergleich zur Konkurrenz gut aufgestellt. So liegt die Domain in Sachen Sichtbarkeit zwar vor der Konkurrenz, nach einem Sichtbarkeitseinbruch können sich die Mitbewerber jedoch wieder annähern. Aus der Analyse des SEO-Traffics lässt sich ableiten, dass Bayer eine Online Marketing Strategie mit Fokus auf organischer Suchmaschinenoptimierung aufgestellt hat und aktuell umsetzt. Die Anzahl der Top-10 sowie die der Top-100 Keywords steigt seit etwa 2 Jahren relativ kontinuierlich an. Viele für Bayer relevante generische Keywords befinden sich bereits auf Seite 2 von Google und sollten noch durch gezielte Optimierungsmaßnahmen auf die Seite 1 gebracht werden.

➤ Technik - Note 4-

Insgesamt schneidet die technische Basis gerade noch ausreichend ab. Die exorbitant hohe Anzahl an 403-Fehlern sowie die extrem langen Ladezeiten sorgen für eine schlechte Userexperience. Hier sollten dringend Maßnahmen zur Verbesserung der TBT, LCP und TTFB umgesetzt werden.  Durch viele unnötige und doppelte Angaben bei den hreflang und Canonical Attributen wird Google verwirrt und eine korrekte Ausspielung der Seiten erschwert. Auch die Sperrung unzähliger Verzeichnisse via robots.txt sollte nochmal geprüft werden, denn warum werden diese URLs generiert, wenn sie dann doch nicht relevant sind.  Positiv zu bewerten ist die einwandfreie mobile Optimierung.

➤ OnPage - Note 4-

bayer.com hat eine ausreichende OnPage-Optimierung. Der Keyword-Fokus ist zwar vorhanden, allerdings sind die Texte nicht ausreichend für entsprechende Rankings, da sie zu wenig Informationen für User:innen liefern. Beim Snippet besteht noch starker Nachholbedarf. Dafür ist die interne Verlinkung dadurch die Navigation für die User:innen relativ leicht bedienbar. Die meisten Inhalte sind mit bis zu 3 Klicks erreichbar. Wichtigster Fokus bei Bayer sollte die Keyword-Optimierung und vor allem die Contenterstellung sein.

➤ OffPage - Note 2-

Das Linkprofil von bayer.com ist gut. Der wichtigste Aspekt, nämlich hochwertige Backlinks, ist bei dem Konzern sehr positiv zu bewerten. Es gibt kaum toxische Backlinks und das Domain-Rating ist mit 86 wirklich gut. Die Linkbuilding-Strategie muss allerdings mit dem Fokus auf Startseitenlinks und diversen Ankertexten noch ausgebaut werden, da momentan fast nur Deeplinks genutzt werden und die Brand so gut wie der einzige Ankertext ist. Zu empfehlen sind hier neutrale Ankertexte und in überschaubarer Dosis auch Money-Keywords als Anker.

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