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Was ist Retargeting und wie funktioniert es?
Sie haben einen Online-Shop, der regelmäßig gut besucht wird; potenzielle Kunden sind für eine gewisse Zeit auf Ihrer Seite und sehen sich verschiedene Produkte an? Ab und an werden Artikel in den Warenkorb gelegt, aber der Kauf bleibt oftmals aus? Dann geht es Ihnen so wie vielen anderen Onlineshop Betreibern.
Laut einer Studie brechen mehr als 90 % der User bei dem ersten Besuch einer Website den Kaufvorgang ab. Das ist natürlich für Shop-Betreiber nicht so toll. Aber wie kann hier Abhilfe geschaffen werden?
Wie wäre es, wenn es eine Möglichkeit gibt, derartige Kunden erneut zu targetieren: User die keinen Kauf getätigt haben, spezifisch anzusprechen und mit gezielter Werbung wieder auf den Online-Shop zurückzuholen! Um genau dieses Vorhaben umzusetzen, ist das Retargeting die optimale Lösung.
Was ist Retargeting?
Wie im obigen Beispiel bereits angedeutet, ist das Retargeting eine effektive Möglichkeit, wiederkehrende Kunden zu Käufern zu machen. User, die ihre Website verlassen haben, sollen im Nachgang mit gezielter Werbung wieder an ihren Online-Shop, bzw. ihre Produkte/Dienstleistungen erinnert werden.
Dabei kann die Werbung an unterschiedlichen Orten auftauchen. In den Sozialen Medien wie Facebook und Instagram, aber auch wenn Sie etwas googeln oder eine andere Website benutzen. Retargeting funktioniert also sowohl mit Suchmaschinen und Apps, als auch mit Bannern und Videoanzeigen.
Es wird von vielen Marketern genutzt und ist eine effiziente Möglichkeit, die Markenbekanntheit bei potenziellen Kunden zu steigern und diese zu überzeugen, ihr persönliches Angebot nochmals in Erwägung zu ziehen.
Um das Konzept zu veranschaulichen, hier ein fiktives Beispiel:
Marko sucht eine Laptoptasche für sein neues MacBook. Er googelt und findet einen Onlineshop mit passenden Taschen. Er surft auf der Seite, verlässt diese aber wieder ohne Kauf. Am nächsten Tag besucht Marko ein Online-Nachrichtenportal. Hier bekommt er eine Bannerwerbung von einer Laptoptasche, die er sich gestern erst angesehen hatte. Aber wie ist das möglich? Der Laptoptaschen Hersteller hat neben seinen normalen Werbekampagnen auch eine Retargeting Kampagne. Diese läuft über ein Anzeigennetzwerk, das mit der Nachrichtenportal-Seite eine Kooperation hat.
Ziel dieser Kampagne ist es also, Marko auf die Laptoptasche erneut aufmerksam zu machen und ihn zu einem Kauf zu bewegen.
Wie funktioniert Retargeting?
Damit das Retargeting optimal läuft, werden Daten benötigt. Diese werden durch Cookies gesammelt. Ohne Daten können keine Webseitenbesuche nachverfolgt werden. Das wiederum dazu führt, dass Benutzer, die die Seite in der Vergangenheit besucht haben, nicht gezielt angesprochen werden können.
Um eine gut-fundierte Retargeting Kampagne aufsetzen zu können, sollte demnach ein ausreichend großer Datenpool gegeben sein. So können Nutzer über die gesamte Customer Journey mit Werbung und Produkten angesprochen werden, die in der jeweiligen Situation passend sind.
Heutzutage wird das sammeln der Daten jedoch durch die vielen Regularien und neuen Datenschutzverfahren erschwert, sodass Client-seitige Daten nicht mehr so „einfach” zu bekommen sind. Ein Beispiel, dass bei allen Marketern für ein flaues Gefühl im Magen sorgt, ist Apples AppTrackingTransparency-Framework. Deshalb ist eine andere Methode Daten zu sammeln – das serverseitige Tracking – aktuell sehr beliebt. So können weiterhin Daten getrackt werden ohne DSGVO-Rechte zu verletzen.
Beim Erstellen der Kampagnen sollte ein gewisses Konzept zugrunde liegen. Bei Retargeting ist es essentiell, den Kunden mit der richtigen Werbebotschaft zur richtigen Zeit anzusprechen. So sollten also Kunden, basierend auf der Häufigkeit der Webseitenbesuche und der Kaufbereitschaft entsprechend in einen Funnel eingeteilt werden.
Basierend auf diesem Funnel müssen dann die passenden Assets erstellt werden, die den targetierten User optimal ansprechen. Dies können dann z. B. Produkte sein, die denen ähneln, die zuletzt vom Nutzer angesehen wurden, oder auch genau das gleiche Produkt. Ziel ist es, den User wieder zurück auf Ihre Website zu locken und zum Kauf zu bringen.
Des Weiteren kann Retargeting in zwei Arten eingeteilt werden: Search- und Site Retargeting.
Search Retargeting
Search Retargeting bezieht sich dabei auf die Suche, bzw. die Suchintention eines Users. Diese Art von Retargeting-Kampagne basiert auf Keywords, die zu ihrer Marke/Firma passen. So kann bei einer Suche des Nutzers – die ihre Keywords enthält oder diesen ähnelt – ihre Werbeanzeige z.B. in Form eines Banners auftauchen. Dabei muss der Besucher nicht zwingend ihre Webseite bereits besucht oder von ihrer Marke gehört haben. Search Retargeting ist demnach eine gute Variante auch neue potenzielle Kunden:innen anzulocken, da die Werbeanzeige direkt auf die Suchanfrage abgestimmt ist.
So könnte ein mögliches Szenario aussehen:
Sie sind Betreiber eines Onlineshops für Bekleidung und führen bekannte Marken. Sie haben für die Kollektion der Nike Klamotten, die sie aktuell bewerben, eine Search-Retargeting Kampagne aufgesetzt und Keywords wie z.B. “Nike Hoodie Jordan“ hinterlegt. Sucht ein User jetzt nach genauer dieser Phrase, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihre Werbeanzeige ausgespielt wird und der User auf diese klickt. Da Produkte gezeigt werden, die der Suchanfrage entsprechen.
Site Retargeting
Site Retargeting bezieht sich mehr auf die tatsächliche Website, die ein User besucht hat. Diese Art von Retargeting Kampagnen werden nicht mit Keywords hinterlegt. Fokus liegt hier auf den Usern, die eine Website bereits besucht und Produkte angesehen, jedoch aber keinen Kauf getätigt haben. Die anvisierten User kennen demnach bereits die Marke und deren Produkte und sind vertraut damit. Site Retargeting ist also mehr auf Daten gestützt und analysiert das Verhalten der Besucher auf der Website und targetiert basierend darauf dann ebendiese Benutzer.
Um hier möglichst präzise und effizient vorzugehen, sollten den Nutzern Produkte präsentiert werden, die Sie zuletzt angesehen haben oder sogar im Warenkorb liegen gelassen wurden. Ziel des Retargetings ist es also, die Werbeanzeigen so dynamisch wie möglich zu gestalten, sodass die Benutzer personalisierte Anzeigen bekommen. So können nachhaltig der ROI (Return on Investment) gesteigert und mehr Verkäufe erzielt werden.
Wofür ist Retargeting nützlich?
Retargeting ist ein nützliches Mittel um Kunden, die bereits Interesse an ihren Produkten gezeigt haben, nochmal dafür zu begeistern. Genau dieses Interesse sollte von Shop-Betreibern und Marketern ausgenutzt werden, da der Aufwand diese User zu konvertieren wesentlich niedriger ist im Vergleich zu neuen Usern.
Das kann ebenfalls zu einem niedrigeren ROI führen. Generell brauchen potenzielle Kunden mehrere Werbeanzeigen, bis diese tatsächlich einen Kauf tätigen oder eine Conversion ausführen. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der Mitbewerber, den verschiedenen Produkten, Preisen, etc. War ein User jedoch bereits auf ihrer Seite und bekommt im Nachgang eine personalisierte Werbung des zuletzt angesehen Produktes in Verbindung z.B. mit einem Rabattcode, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser User zu einem Kunden wird, sehr hoch.
Durch Retargeting wird also zusätzlich die Präsenz der eigenen Marke gefördert, sodass diese auch in Zukunft im Gedächtnis bleibt.
Letztlich wird also deutlich, dass mit Remarketing Kampagnen der Streuverlust noch geringer wird. Es wir die Zielgruppe targetiert die bereits Interesse in Bezug auf ihre Marke oder Produkten gezeigt haben, und daher schon mehr Kaufbereitschaft haben als User die ihren Online-Shop noch nicht kennen. Es ist also auch weniger „herumprobieren” nötig, kein langes Zielgruppen suchen und testen. Deshalb ist es im Online Marketing so verbreitet und beliebt.
Retargeting vs. Remarketing
Die beiden Begriffe tauchen oftmals zusammen auf und werden oftmals als Synonyme bezeichnet. Was viele jedoch nicht wissen ist, dass beide Begriffe das gleiche Prinzip beschreiben. Der Begriff Retargeting wird aber mehrheitlich von Google benutzt, weshalb in Bezug auf Google auch dementsprechend von Retargeting geredet wird. Lassen Sie sich also nicht von diesen beiden Begriffen verwirren. Im Prinzip meinen und beschreiben diese nämlich dasselbe.
Best Practices für Retargeting
Jetzt kennen Sie alle Grundlagen des Retargeting. Aber wie können Sie diese umsetzen und profitable Retargeting Kampagnen starten? Zum Schluss möchten wir Ihnen wichtige Best Practises mitgeben, die Sie einfach in ihrer nächsten Kampagne einbinden können.
- Bestimmen Sie ihre Zielgruppe ganz genau. Nur wenn Sie ihre Kunden wirklich kennen, können Sie gute Werbung schalten, die neue potenzielle Kunden anspricht.
- Beim Remarketing dreht sich alles um ihre Marke. Das muss auch auf den Werbeanzeigen sichtbar sein. Achten Sie darauf, dass Ihre Marke gut sichtbar ist und sich die Kunden daran erinnern.
- Wählen Sie das passende Netzwerk für ihre Kampagne. Das Netzwerk sollte möglichst groß sein, damit Sie eine große Anzahl an Usern abdecken können.
- Frequency Capping beachten. Achten Sie darauf, dass ein User die gleiche Anzeige nicht zu oft sieht, da eine Anzeige in diesem Fall oftmals als unangenehm angesehen wird und eher vom Kauf abhält.
- Erstellen Sie personalisierte Angebote für potenzielle Kunden. Denken Sie es sich so: Warum hat der User meine Seite verlassen? Waren meine Preise vielleicht zu teuer? Oftmals spielt der Preis eine sensible Rolle in der Kaufentscheidung. Erstellen Sie also auch Werbeanzeigen mit Rabattcodes oder spezifischen Angeboten, die auch die letzten unsicheren Kunden überzeugen.
- Fügen Sie der Anzeige einen CTA hinzu. Mehrere Studien haben ergeben, dass Menschen eine gewisse Aufforderung brauchen, um eine Handlung durchzuführen. Der Call-to-Action in ihrer Werbeanzeige wird ihnen dabei helfen, dass die User eine Aktion tätigen, wie zum Beispiel auf den Banner klicken um mehr zu erfahren. CTA’s sollten spezifisch auf die Anzeige angepasst werden; allgemeine Beispiele lauten “Jetzt mehr erfahren”, “Jetzt informieren”, “Nur für kurze Zeit”, “Zur neuen Produktserie”, etc.
Retargeting ist ein großer Erfolgsfaktor für viele Onlineshop Betreiber und Marketer. Breit eingesetzt helfen Ihnen Retargeting Kampagnen ihre Markenbekanntheit zu fördern und mehr potenzielle Kunden zu Käufern zu machen. Und dadruch mehr Conversions. Mit unserem Guide wollen wir Ihnen den Start in ein erfolgreiches Retargeting so einfach wie möglich machen. Probieren Sie es gleich aus und profitieren Sie von ihrem neu erworbenen Wissen.