Allianz SEO Analyse 2021 – DAX 40 Unternehmen im SEO Test

Seit Q3 2021 werden 40 statt 30 Unternehmen an der Börse im sogenannten DAX Index abgebildet. Doch nicht nur dieser Anlass hat uns dazu inspiriert die Webauftritte dieser DAX-Unternehmen zu analysieren; auch Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen führten dazu, dass sich vieles von off- zu online verlagert hat und somit die Relevanz der Websites stark gestiegen ist. 

Hypothese: Obwohl diese Unternehmen zu den Top 40 der Unternehmerwelt gehören, zählen sie aus SEO-Sicht meist nicht zu den Spitzenreitern.

Um diese Hypothese zu prüfen, haben wir die Websites der DAX-Unternehmen genau unter die Lupe genommen. 

Teil 2 von 40 – allianz.de

Allgemeines

Sichtbarkeit

Sichtbarkeit_allianz
Quelle: sistrix.de

Definition Sichtbarkeit

Die sogenannte Sichtbarkeit ist im SEO eine wichtige Kennzahl. Vergleichbar mit dem Chart eines Aktienwerts gibt die Sichtbarkeit Aufschluss über den Erfolg einer SEO-Strategie. 

Der Sichtbarkeitswert steht dabei stellvertretend für die Auffindbarkeit einer Domain in den organischen Suchergebnisseiten. Bei der Ermittlung dieser Kennzahl werden Keyword-Rankings abgebildet und nach deren Suchhäufigkeit und der rankenden Position gewichtet. Dabei wird ermittelt, wie viel Traffic über das Keyword zu erwarten ist. Die Sichtbarkeitskennzahl von Sistrix wird anhand von gecrawlten Daten berechnet, für Deutschland sind das derzeit 80 Millionen Keywords.

Da die Sichtbarkeit auf einem – je nach Branche mehr oder weniger – eingeschränkten Keywordpool basiert und nicht alle relevanten (Long-Tail-)Keywords berücksichtigen kann, ist diese Kennzahl vor allem für Trendanalysen und Vergleiche mit der Konkurrenz geeignet. 

Sichtbarkeitsanalyse allianz.de

Die Sichtbarkeit von allianz.de ist im Vergleich zu den Mitbewerbern seit Mitte 2018 stetig gewachsen – und auch deutlich höher als die der Konkurrenten. Ein besonders großer Abstand zum nächststärkeren Konkurrenten axa.de ist seit Ende 2020 zu verzeichnen. Die Sichtbarkeit von allianz.de steigt im Trend kontinuierlich an und übertrifft die der direkten Konkurrenz. Stärkstes Verzeichnis hinsichtlich der Sichtbarkeit ist allianz.de/vorsorge/ (Sichtbarkeitsindex 8). Die meisten rankenden Keywords in den Top-10 besitzt das Verzeichnis allianz.de/auto/ (Sichtbarkeitsindex 4). Es generiert insgesamt mehr organische Keywords (113.257) als /vorsorge/ (57.414) und ist in der Sichtbarkeit dennoch deutlich niedriger. Das hängt damit zusammen, dass das Verzeichnis /vorsorge/ eine bessere Ranking Verteilung hat – denn die rankenden URLs springen im Auto-Verzeichnis von Position 5 direkt weiter zu Rankings ab Position 13. Rankings über Position 10 bedeuten kaum Zuwachs an Sichtbarkeit, da diese logischerweise weniger häufig Traffic generieren. Verzeichnisse, die bereits gut aufgestellt sind – wie z.B. /auto/ – könnten hier leicht optimiert werden da die Ausgangslage bereits gut ist. Rankingveränderungen in Richtung Position 10 können meist gut mit wenig Aufwand angestoßen werden.

Dennoch schneidet Allianz gegenüber der Konkurrenz deutlich besser ab was die Sichtbarkeit betrifft, weshalb dies eher Feinschliff als Grundoptimierung darstellt.

Rankings

Quelle: sistrix.de

Definition Rankings

Die Anzahl der Keyword-Rankings ist ebenfalls ein Indikator für den Erfolg der SEO-Strategie. Ein Ranking steht hierbei stellvertretend für einen Suchbegriff, über welche die Website theoretisch gefunden werden kann. Theoretisch deshalb, weil ein Position 19 Ranking zu sehr wenig Traffic führen wird, da sich kaum Nutzer zu Seite 2 von Google navigieren. Daher ist neben der reinen Anzahl an Rankings auch die Position relevant, vor allem die Anzahl der Top-10 Rankings. 

Rankinganalyse allianz.de

allianz.de hat über einen Zeitraum von fünf Jahren ein konstantes Level an Top-10 Rankings. Die Differenz zwischen Top-100 und Top-10 Rankings ist zudem sehr hoch. Insgesamt ranken 72.680 Keywords auf Seite 2 von Google (Positionen zwischen 11 und 20). Diese Rankings können als Low-hanging-Fruits bezeichnet werden. Das heißt, mit geringem Aufwand könnte man die Rankings auf Seite 1 von Google verbessern. Darunter fallen auch relevante Keywords wie “Krankenversicherung” (Position 15) oder “Allianz Rechtsschutzversicherung” (Position 11).

Dennoch rankt allianz.de für 25.056 Keywords auf Position 1, welche ein Suchvolumen zwischen 202.000 und 0 besitzen. Hier sind auch für einige branchenspezifische generische Keywords zu finden, welche relevante Rankings darstellen:

Quelle: Sistrix

Betrachtet man die Top-10 Rankings von allianz.de, sind die 123.053 rankenden Keywords deutlich über dem Sichtbarkeitskonkurrenten huk.de mit 41.695 Keywordrankings in den Top-10.

SEO-Traffic

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Quelle: similarweb.com

Datenerhebung

Durch das Tool similarweb.com lassen sich Schätzungen bezüglich des Domain-Traffics ermitteln. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen herangezogen, unter anderem bezieht similarweb Daten von Browser-Extensions. Grundsätzlich sind die Daten natürlich nicht valide, sondern weichen von den tatsächlichen Messungen ab, jedoch ist der Panel-Bias immer gleich ungenau weshalb solche Daten als Anhaltspunkt herangezogen werden können.

Analyse SEO-Traffic

44,17 % des gesamten Traffics wird über Suchmaschinen generiert. Der Suchmaschinen-Traffic wiederum unterteilt sich in rund 91 % organischen und 8 % bezahlten Traffic. Der nächste Konkurrent hinsichtlich der Sichtbarkeit ist huk.de – hier ist der Anteil des organischen Traffics mit ~87 % ebenfalls geringer als bei allianz.de, obwohl insgesamt 54 % des Traffics über Suchergebnisse erzielt werden.

Ein großer Teil des Traffics kommt über Brand-Searches wie “meine Allianz”, “Allianz Versicherung”. Lediglich “Rechtsschutzversicherung” ist ein generisches Keywords welches organischen Traffic generiert. Hier gibt es also hinsichtlich der Optimierung generischer Suchanfragen noch Potential. Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass bekannte Unternehmen über ihre Brand-Bekanntheit Traffic generieren, im Umkehrschluss sollten aber auch generische Rankings gestärkt werden.

Technik

Broken Pages

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Quelle: screaming frog

Definition Broken Pages

Broken Pages sind URLs, welche nicht mehr aufrufbar sind. Dabei kann es sich sowohl 404-Fehlerseiten (nicht gefunden), als auch um URLs mit dem Status Code 500 (Serverfehler) handeln. Nicht mehr vorhandene Seiten sind sowohl für die Besucher, als auch die Suchmaschinen suboptimal. Gerade intern sollten solche URLs nicht mehr verlinkt werden, zumal man als Betreiber alle Möglichkeiten hat, hier Anpassungen vorzunehmen. Wenn zu viele nicht mehr existierende URLs verlinkt werden, spricht das nicht für eine gut gepflegte Domain. 

Broken Pages bei allianz.de

Lediglich eine URL gibt einen 404-Status aus (https://www.allianz.de/gesundheit/private-krankenversicherung/rentner1/). Diese ist allerdings nicht indexierbar. Es wäre hier ein geringer Aufwand, den 404-Fehler zu beheben und die Seite auf eine passende URL weiterzuleiten. Lediglich zwei nicht indexierbare URLs reagieren mit dem Status-Code 504. Rund 98 % der URLs geben den Status-Code 200 aus, was ein gutes Ergebnis ist.

Ladezeit

Quelle: webpagetest.org - Kategorie /gesundheit/pflegeversicherung/

Definition Metriken

Der Pagespeed von Websites ist nicht nur ein Ranking-Faktor, sondern beeinflusst auch die Kaufwahrscheinlichkeit immens. Lange Ladezeiten führen zu genervten Besuchern, schnelle Ladezeiten hingegen für ein reibungsloses Kauferlebnis. Auch im POS wartet niemand gerne an der Umkleide oder Kasse. 

Google selbst hat drei Metriken zur Bewertung von “gesunden” Websites präsentiert:

  • Largest Contentful Paint (LCP): Gibt die gefühlte Ladegeschwindigkeit wieder und markiert den Punkt, an dem der Hauptinhalt geladen ist. 
  • First Input Delay (FID): Misst die Zeit, bis eine Seite interaktiv wird, also auf Benutzereingaben reagiert. Da es sich bei FID nur um eine Feldmetrik handelt (also nur durch echte Nutzerdaten ermittelt werden kann), kann man zur Verbesserung auch die Total Blocking Time (TBT) hernehmen. Denn beide Metriken werden durch dieselben Maßnahmen verbessert. 
  • Cumulative Layout Shift (CLS): Misst die Stabilität des Layouts der Seite beim Ladevorgang, bzw. wie stark Inhalte beim Ladevorgang “springen”. 
  • Time to First Byte (TTFB): Misst, wie lange es dauert, das notwendige HTML zu laden, bis das Rendern beginnen kann. 

 

Pagespeed allianz.de

allianz.de unterschreitet die meisten empfohlenen Werte in zwei Fällen und liegt abgesehen davon minimal über der Empfehlung von Google. Folgende Einordnung der Metriken kann beispielsweise auf der Landingpage für Gesundheit – Pflegeversicherung vorgenommen werden.:

  • LCP: Google empfiehlt hier einen Wert von unter 2,5 Sekunden. allianz.de unterschreitet diesen mit 1,858 s sogar. 
  • TBT: Bei der TBT empfiehlt Google einen Wert von weniger als 300 ms. Allianz hat einen Wert von 466 ms und liegt damit leicht über der Empfehlung.
  • CLS: Der von Google empfohlene Wert sollte unter 0,1 liegen. Auch hier wird der Wert von allianz.de mit 0,001 s deutlich unterschritten. 
  • TTFB: Google empfiehlt hier einen Wert von weniger als 200ms. Allianz hat hier einen minimal höheren Wert von 0,280 s

Insgesamt schneidet allianz.de hinsichtlich der Pagespeed-Metriken recht gut ab. Lediglich die Total Blocking Time sowie die Time to First Byte überschreiten die Empfehlungen von Google leicht. Hier könnte geprüft werden, ob die Verbesserung der beiden Werte mit viel Aufwand verbunden ist – denn die mehr als solide Basis könnte damit noch perfektioniert werden.

Mobile Nutzerfreundlichkeit

Quelle: search.google.com/test/mobile-friendly - Kategorie /gesundheit/pflegeversicherung/

Definition 

Da Google für die Indexierung ausschließlich die mobile Version der Website hernimmt, ist es unabdingbar, dass diese optimal ausgespielt wird. Zu beachten ist unter anderem:

  • genügend Abstand zwischen interaktiven Elementen
  • eine optimale Schriftgröße
  • die Breite des Inhalts darf nicht größer, als die des Endgeräts sein

Mobile Friendliness allianz.de

Bei allianz.de sind sowohl die Startseite als auch die Kategorien und die Produktdetailseiten auf mobile Endgeräte optimiert, sodass hier kein Handlungsbedarf besteht. Dabei wird sogar sichergestellt, dass die wichtigen Inhaltselemente Above-the-Fold sichtbar sind.

OnPage-Optimierung

Keyword-Fokus

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Quelle: allianz.de/gesundheit/pflegeversicherung/

Definition Keyword-Fokus

Grundsätzlich kann Google eine Seite nur für einen Suchbegriff des Nutzers ausspielen, wenn dieser im Inhalt einer Seite vorhanden ist. Denn solange der gesuchte Begriff nicht verwendet wird, spielt Google diesen nicht aus. Daher sollten auch Synonyme und sprachliche Abweichungen innerhalb eines Sprachraums im Text berücksichtigt werden. 

Auch die Konsistenz des Keyword-Fokus ist wichtig, so sollte das wichtigste Keyword sowohl im Title-Tag, in der Meta-Description, als auch in der H1 verwendet werden. 

Keyword-Fokus allianz .de

Bei allianz. de werden teilweise Keywords über das Meta-Keywords-Tag gepflegt, dieses ist für Suchmaschinen allerdings nicht relevant und hilft höchstens Mitbewerbern bei der Keyword-Recherche. 

Die Keyword-Konsistenz ist gegeben – das Hauptkeyword findet sich in Title, Description und H1 Überschrift. Allerdings existieren 147 URLs welche auf die Einbindung externer JavaScript Elemente zurückzuführen sind. Die iFrames zum Integrieren externer Daten enthalten eine H1 “Externer Inhalt” wodurch es teilweise zwei H1-Überschriften pro Seite gibt – was aus SEO-Sicht zu vermeiden ist.

Generell werden die Keywords passend gewählt und orientieren sich dabei an den höchsten Suchvolumen.

Texte

Quelle: allianz.de/gesundheit/pflegeversicherung/

Grundlagen Texte

“Content is King” – ist einer der bekanntesten SEO-Grundsätze bezüglich der Inhalte. Google ist eine textbasierte Suchmaschine, deshalb sind Texte unabdingbar. Da Google jedoch mit der Zeit immer “schlauer” wird und Inhalte immer besser versteht, geht es schon lange nicht mehr darum, bestimmte Suchbegriffe möglichst häufig in den Texten zu verwenden. Es geht darum, dass die Texte tatsächlich einen Mehrwert haben und den Nutzer zufrieden stellen. Das ist natürlich auch im Interesse von Google, denn sobald eine andere Suchmaschine bessere Ergebnisse liefert, werden die Nutzer wechseln. 

Um dem Nutzer möglichst passende Ergebnisse zu liefern unterscheidet Google zwischen verschiedenen Nutzerintentionen:

  • Know: Hier geht es darum, dass der Nutzer etwas wissen will, also Informationen zu einem Thema haben möchte. Meist möchte der Nutzer eine möglichst prägnante und kurze Antwort finden. Deshalb werden diese Suchen auch informational genannt. 
  • Do: Der Nutzer möchte ein Ziel erreichen oder eine Aktivität ausführen, also etwas herunterladen, kaufen oder interagieren. Diese Abfragen werden auch transaktional genannt. 
  • Website: Der User möchte eine bestimmte Website oder URL finden, daher werden diese Abfragen auch navigational genannt. 
  • Visit-in-Person: Hier handelt es sich um Suchen nach Cafés, Tankstellen, Restaurants etc., die meist über Smartphones gemacht werden. 

Natürlich kann man nicht jeden Suchbegriff immer genau einer Intention zuordnen, daher gibt es auch gemischte Suchergebnisse, bei denen beispielsweise Shops und Informationsseiten angezeigt werden. 

Um zu verstehen, welche Intention Google hinter einem Suchbegriff sieht, können die wichtigsten Begriffe in die Suchmaschine eingegeben werden um zu prüfen, welche Ergebnisse ausgespielt werden. Sind das vor allem Shops, so ist die Intention transaktional. Werden vor allem Blogs oder Ratgeber ausgespielt, dann ist die Intention informational. Dies sollte nicht nur bei der Texterstellung, sondern auch beim Aufbau von Landingpages berücksichtigt werden: erfüllt die Landingpage nicht die Intention, wird Google diese auch nicht ausspielen.

Zusätzlich ist auch die Struktur des Textes wichtig, denn reine Textwüsten werden kaum gelesen. Aber auch die Textlänge ist ein wichtiges Kriterium, hier gilt die Devise “so lange wie nötig, so kurz wie möglich”.

Textbewertung allianz.de

Am Anfang eines guten Textes steht die Keyword-Recherche, bei der wichtige, zum Thema passende Suchbegriffe identifiziert werden. Anschließend sollte die Suchintention der Keywords festgelegt werden. 

Wie im Abschnitt Keyword-Fokus beschrieben, wurde das Hauptkeyword passend zum Suchvolumen gewählt. Außerdem werden wichtige, Relevanz schaffende Begriffe wie z.B. „Pflegegeld“, „Pflegefall“ oder „Pflegeberatung“ in den Text integriert. Zudem ist der Content stark auf User und Userexperience ausgerichtet: es werden verschiedene Grafiken und Schaubilder eingesetzt, um die Inhalte verständlich aufzuzeigen:

Es werden außerdem Fragen ausgezeichnet, welche häufig von Nutzern gestellt werden. Die Recherche von relevanten Nutzerfragen ist hilfreich, den User abzuholen und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Denn was ist hilfreicher, als die direkte Antwort auf die eigene Frage?

Ein weiterer Vorteil von Fragen und deren Antwort ist, dass Keywords ganz natürlich in den Text integriert werden können. Damit können z.B. auch komplexe und erklärungsintensive Keywords innerhalb eines Textes mit verbaut werden.

Snippet

Quelle: adidas.de/gesundheit/pflegeversicherung/

Grundlagen Snippet

Das Snippet besteht aus Title-Tag und Meta-Description und wird in den Suchergebnissen von Google angezeigt. Das Snippet ist also der erste Kontaktpunkt des Nutzers mit der Website, dementsprechend wichtig ist die passende Optimierung, da dieses einen direkten Einfluss auf die Klickrate hat. 

Jedoch werden nicht immer die hinterlegten Daten übernommen, Google generiert sich teilweise das Snippet aus den Inhalten der URL. Das kommt vor allem dann vor, wenn kein passendes Snippet hinterlegt wurde. Beim erstellen des Snippets ist zudem auf die jeweiligen Maximallängen zu achten, sodass nichts ausgepunktet wird, wenn diese zu lang sind.

Das Snippet sollte nach dem AIDA-Prinzip gestaltet werden und eine Call-to-Action enthalten. Die Verwendung von Eye-Catchern wie ASCII Sonderzeichen lenken den Blick auf das Snippet und können die CTR steigern.

Snippet allianz.de

Sowohl Title als auch Description sind nicht optimal. Beide liegen in dem Pixelbereich, welcher bereits als riskant eingestuft werden kann – was sich auch darin zeigt, dass Title und Description ausgepunktet werden und das hinterlegte – eigentlich optimierte – Snippet nicht angezeigt wird.

Generell sind die Title und Descriptions optimiert und auch die Unterseiten rund um die Pflegeversicherung werden größtenteils die optimierten Meta Tags ausgespielt. Optimierte Snippets können die Klickrate steigern, weswegen die Inhalte und Vorteile einer Landingpage zusammengefasst wiedergegeben werden sollten. Dies wird bei allianz.de schon sehr konsequent durchgesetzt – lediglich die jeweilige Länge von Title und Description sollte beachtet werden um zu vermeiden, dass Google selbstgewählte Descriptions und Title ausspielt bzw. die hinterlegten abschneidet:

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Interne Verlinkung

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Quelle: screaming frog

Grundlagen interne Verlinkung

Die interne Verlinkung stellt nicht nur sicher, dass sich die Crawler der Suchmaschinen durch die Seite navigieren können, sondern auch die Nutzer. Die Seitenstruktur sollte stets logisch, übersichtlich und einfach sein. Dabei gilt die Devise: Je wichtiger die URL, desto häufiger sollte diese auch verlinkt werden. Denn warum sollte man eine wichtige Landingpage nur selten verlinken? Strukturen, bei denen bestimmte Seiten erst mit 5 Klicks von der Startseite aus erreicht werden, sind ebenfalls suboptimal. 

Die Linktexte der internen Verlinkung sollten optimalerweise dem Hauptkeyword der URL entsprechen, weil dadurch sowohl den Suchmaschinen als auch den Usern vermittelt werden kann, was auf der Zielseite zu erwarten ist. 

Bewertung interne Verlinkung allianz.de

Die Linktiefe bei allianz.de ist insgesamt sehr gut – viele der Seiten sind bereits auf Ebene 2 erreichbar und nur wenige Seiten verteilen sich auf Ebene 4 und tiefer. Auch die Linktiefe innerhalb der untersuchten Kategorie allianz.de/gesundheit/pflegeversicherung/ weist eine übersichtliche und schlanke Linktiefe auf:

Interne Verlinkung_Linktiefe
Quelle: Screamingfrog

Allgemein ist festzustellen, dass vor allem Bilder oder Kontaktformulare über eine tiefere Linkstruktur erreichbar sind, was absolut in Ordnung ist.

OffPage-Optimierung

Domain Rating

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Quelle: ahrefs.com

Definition Domain Rating

Das Domain Rating ist ein Wert von 0 bis 100 und sagt aus, wie stark das Backlinkprofil einer Website im Vergleich zu anderen Websites ist. Je höher das Domain Rating der Backlinks ist, desto höher wird auch das eigene DR. Grundsätzlich sind Verlinkungen von anderen Websites ein wichtiger Faktor, denn diese werden von Suchmaschinen als Empfehlung angesehen. Würden Backlinks nicht mehr berücksichtigt werden, blieben nur die manipulierbaren OnPage-Faktoren als Bewertungsgrundlage der Rankings an. Um hier also eine Art Zweitmeinung einzuholen, sind Backlinks wichtig. 

Bei Backlinks spielen jedoch auch Faktoren wie Themennähe, Stärke und Qualität der Linkquelle eine entscheidende Rolle. 

Domain Rating allianz.de

allianz.de hat ~8,6 Mio Backlinks und ein Domain Rating von 82. Das DR zeigt, dass allianz.de eine sehr starke Seite ist. Insgesamt ist das Backlinkprofil stabil und unterliegt nur geringen Schwankungen, tendenziell steigt jedoch die Anzahl der Backlinks seit 2019  stetig an. Da die Mitbewerber ein geringeres Domain Rating haben, ist allianz hier sehr gut aufgestellt.

Deeplinks

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Quelle: ahrefs.com

Erklärung Deeplinks

Es wird bei Backlinks zwischen Deep- und Startseitenlinks unterschieden. Bei Startseitenlinks wird, wie der Name schon sagt, auf die Startseite verlinkt. Als Deeplinks werden Verlinkungen auf Unterseiten bezeichnet. Deeplinks stärken demnach spezielle Unterseiten, wie wichtige Kategorien. 

Deeplinks allianz.de

Lediglich 3,6 % der Backlinks von allianz.de (ohne Subdomains) sind Deeplinks. Der E-Commerce Durchschnitt liegt knapp unter 50 % hinsichtlich der Deeplink-Ratio. Hier unterschreitet allianz.de den Durchschnitt also deutlich.

Bei genauerer Betrachtung fällt außerdem auf, dass nur wenige Deeplinks auf Kategorieseiten mit einem hohen Domainrating führen. Zusätzlich sind hier teilweise Weiterleitungen auf die Startseite aktiv, was ebenfalls nicht der Optimalfall ist. Allgemein könnte das Backlinkprofil von allianz.de noch deutlich gestärkt werden.

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Anchor Texte

Quelle: ahrefs.com

Problematik Anchortexte

Anchortexte sind ein etwas heikles Thema. Einerseits lassen sich mit Ankertexten Rankingpositionen von Keywords verbessern, auf der anderen Seite kann die zu häufige Keyword-Verlinkung zur Abstrafung führen. Dabei gibt es vier Arten von Linktexten:

  • Brand: Hier wird die Domain oder der Brandname verwendet
  • Money: Hier wird das (Haupt-)Keyword verwendet
  • Compound: Verwendung einer Kombination von (Longtail-)Keyword und Brand
  • Sonstige: Die Verwendung anderer Begriffe, wie zum Beispiel “hier”

In homöopathischer Dosis können Keyword-Anchor verwendet werden, jedoch sollte das eher sparsam vorkommen. Ein Großteil der Verlinkungen kommen meist über einen Brand-Linktext.

Bewertung Ankertexte allianz.de

Die Linktexte von allianz.de sehen sehr gut aus. Der Großteil der Backlinks besteht aus Brand-Anchor Texten und neutralen Linktexten wie “hier”. Somit ist das Profil unauffällig und die Gefahr von Abstrafungen aufgrund unnatürlicher Backlink-Anchor ist nicht gegeben. Das hängt auch damit zusammen, dass ein Großteil der Links direkt auf die Startseite gehen.

Schädlichkeit des Backlinkprofils

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Quelle: semrush.com

Problematik schädliche Backlinks

Die Qualität der Backlinks ist wichtig, denn diese können eine Website nicht nur stärken, sondern auch schwächen. Gerade Spam-Links von Casinos und Erotikseiten können negative Auswirkungen haben, allerdings sind das nicht die einzigen Sparten. Auch Links von bekannten Link-Netzwerken, zu viele Links mit Money-Anchortexten und Community-Spam sind nicht vorteilhaft.

Es gibt verschiedene Tools um Backlink-Audits zu machen und automatisiert die Qualität von Backlinks einschätzen zu lassen. Eine manuelle Prüfung dieser als schädlich eingestuften Links ist jedoch unabdingbar. Diese verhindert, dass versehentlich nicht schädliche Backlinks abgewertet werden. Auch mit einer unsauberen Abwertung von Backlinks kann die Domain geschwächt werden.

Bei offensichtlichen Spam-Domains wie beispielsweise “theglobe.net” kann davon ausgegangen werden, dass sie Google bekannt sind und daher sehr wahrscheinlich grundsätzlich ignoriert werden. Eine Anpassung des Disavow-Files würde sich hierfür also nicht wirklich lohnen. Sollten allerdings ohnehin Anpassungen vorgenommen werden, können diese Spam-Domains mit berücksichtigt werden. 

Bewertung Backlinks allianz.de

Insgesamt wird die Schädlichkeit des Backlinkprofils als Hoch eingestuft, hier besteht also Handlungsbedarf. Es sollten 1.200 als toxisch eingestufte Domains und 1.600 als potentiell schädlich eingeordnete Domains geprüft werden. Darunter sind auch Backlinks von theglobe.net und andere Spam-Domains wie m888m.de zu finden.

Anschließend können schädliche Backlinks via Disavow-File über die Google Search Console abgewertet, bzw. als ungültig erklärt werden. Dadurch kann die Qualität des Backlink-Profils verbessert und somit die Domain gestärkt werden.

Fazit

Die Gesamtbewertung, sowie die der einzelnen Bereiche erfolgt nach den Schulnoten 1-6. Je schlechter die Note, desto höher sind auch gleichzeitig die Potentiale zur Verbesserung.

allianz.de bekommt in Sachen SEO-Optimierung der Website die Note 2.
Dies ist der Durchschnitt der jeweiligen Teilnoten der betrachteten Kategorien.

➤ Allgemein - Note 1-

allianz.de ist im Vergleich zur Konkurrenz gut aufgestellt. Gegenüber der Konkurrenz ist die Sichtbarkeit der Allianz deutlich höher und beinahe unangetastet. Auch die Rankings von allianz.de sind mehr als solide. Auch die Position 1 Rankings setzen sich aus Brand Keywords und generischen Begriffen zusammen  – belegt jedoch bei generischen Keywords keine Top-Positionen, hier ist noch etwas Luft nach oben.  Allianz hat einen positiven Trend, was die Anzahl an in den Top-10 rankenden Keywords angeht, es sollten aber Seite 2 Rankings verbessert werden, das würde auch den generischen SEO-Traffic erhöhen.

➤ Technik - Note 1-

Insgesamt schneidet die technische Basis von allianz.de gut ab. Die Anzahl der Broken Pages ist mehr als überschaubar und die Domain wirkt in dieser Hinsicht sehr aufgeräumt.  Bezüglich der Pagespeed-Metriken schneidet allianz.de relativ gut ab, hier sollten Optimierungen vorgenommen werden, die den TBT und die TTFB verbessern. Beide Metriken sind minimal höher als die Empfehlung Googles. LCP und CLS werden von allianz.de sogar unterschritten. Die mobile Nutzerfreundlichkeit schneidet wiederum sehr gut ab.

➤ OnPage - Note 1-

allianz.de hat eine sehr gute OnPage-Optimierung mit kleineren Mängeln. Der Keywordfokus ist gegeben und wird berücksichtigt. Das Hauptkeyword wird anhand des Suchvolumens gewählt und ist passend zum Suchverhalten der Nutzer gewählt.  Ein positiver Umstand in diesem Zusammenhang ist natürlich, dass die Dienstleistungs- und Produktbezeichnungen in der Versicherungsbranche relativ konstant sind und hier wenig Veränderung bezüglich der Termini besteht. Dennoch sind die Texte aus SEO-Sicht sehr gut optimiert. Es werden Fragen im Text aufgegriffen und beantwortet, Grafiken und Schaubilder zur Veranschaulichung schaffen zusätzlichen Nutzen für Leser, was positive Signale an Google sendet. Lediglich die Snippets sollten nachträglich optimiert werden. Zwar sind diese in den meisten Fällen schon optimiert eingepflegt, allerdings sind die Descriptions teilweise zu lang und werden daher ausgepunktet und nicht angezeigt. Die interne Verlinkung ist ebenfalls auf einem guten Stand – die Linktiefe ist angemessen und die meisten Kategorieseiten bzw. Produktseiten werden über wenige Klicks erreicht.

➤ OffPage - Note 4-

Das Linkprofil ist insgesamt mangelhaft. Die Ankertexte sind zwar gut gewählt und hier besteht kein Handlungsbedarf, allerdings ist die Deeplink-Ratio ist relativ auffällig. Das Verhältnis von Startseitenlinks und Deeplinks ist sehr unausgeglichen und liegt unter dem E-Commerce-Durchschnitt. Wichtige Kategorien sollten häufiger verlinkt werden. Die Schädlichkeit des Backlinkprofils ist im SEO sehr wichtig, weshalb aufgrund der hohen Toxizität in Verbindung mit den genannten Punkten keine bessere Note vergeben werden kann. Die Backlinks sollten unbedingt geprüft werden.

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