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20. Februar 2024 Keine Kommentare
Google Analytics 4 – Die Datenanalyse-Waffe der Zukunft ?
Wie offiziell von Google angekündigt, verschwindet 2023 das jahrelang von sehr vielen Unternehmen und Website-Betreibern genutzte Datenanalyse-Tool Universal Analytics von der Bildfläche. Spätestens bis zum 01.07.2023 sollte man sich nach einer Alternative umgesehen haben. Nun ist es wichtig, diese Chance zu nutzen, sich frühzeitig mit dem Thema zu befassen und nicht den Anschluss zu verlieren. In die Fußstapfen von Universal Analytics wird das schon länger verfügbare Google Analytics 4 (GA4) treten. Alle Infos zum Umstieg und wie Sie ihn zum Vorteil für Ihr Unternehmen nutzen können, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Was ist neu bei Google Analytics 4?
Google Analytics 4 bringt im Vergleich zu Universal Analytics eine Reihe von Änderungen mit sich. Der größte und wichtigste Unterschied zwischen GA4 und Universal Analytics liegt in den jeweiligen Datenmodellen. Beim sitzungsbasierten Universal Analytics war es bislang so, dass zwischen Sessions und Page Views unterschieden wurde. Eine Session beschreibt hierbei eine Reihe von Interaktionen auf einer Webseite. Sie beginnt, sobald ein Nutzer eine Webseite betritt und endet, wenn dieser die Website wieder verlässt oder 30 Minuten lang keine Aktivität zeigt.
Das Datenmodell von GA4 hingegen ist ereignisbasiert. Das heißt, dass alle Interaktionen eines Users mit der Seite, inklusive Page Views, ein sogenanntes Event darstellen. Das eventbasierte Datenmodell von Analytics 4 bietet somit die Möglichkeit einer umfassenderen und aussagekräftigeren Datenanalyse als dies noch in Universal Analytics der Fall war. Der Grundgedanke hierbei liegt darin, den Nutzer mit seinen Events und Tätigkeiten in den Mittelpunkt zu stellen.
Die verschiedenen Ereignistypen in GA4
Art des Events | Beschreibung |
Automatisch erfasste Events | Die automatisch erfassten Events (z.B. Page View, Session Start) werden standardmäßig erfasst, sobald GA4 auf Ihrer Webseite oder App eingerichtet ist. |
Events für optimierte Analysen | Events für optimierte Analysen müssen in den Optionen von GA4 aktiviert werden. Danach können Interaktionen der Nutzer mit Ihrer Seite, wie etwa Klicks auf externe Links, Formular-Interaktionen oder Downloads, gemessen werden. |
Empfohlene Events | Die empfohlenen Events sind Ereignisse mit vordefinierten Namen und Parametern, mit denen noch detailliertere Reports erstellt werden können. Sie müssen per Code eingebunden werden. |
Benutzerdefinierte Events | Die benutzerdefinierten Events kommen zum Einsatz, wenn sich keiner der anderen Event-Typen für Ihr Vorhaben eignet. Sie müssen, wie die empfohlenen Events, per Code eingebunden werden. |
Während es in Universal Analytics noch so war, dass jedes Event einer bestimmten Gruppe (Kategorie, Aktion, Label, Wert) zugeordnet wurde, gibt es in GA4 keine Unterscheidung zwischen Treffer-Typen mehr. In Google Analytics 4 gibt es für jedes Event nur noch einen Event-Namen und verschiedene Event-Parameter, die jedem Event zugeordnet werden. Der Fokus liegt somit weniger auf dem bekannten Session-Tracking und mehr auf Events und Nutzerverhalten. Nach wie vor stellen die Event-Daten jedoch die Grundlage für die Bildung von Zielgruppen für Marketingmaßnahmen (Google Ads & Co.) sowie einer zielgerichteten Erfolgsmessung dar.
Welche Vorteile bieten sich durch die Nutzung von Google Analytics 4?
Google Analytics 4 bringt im Vergleich zu Universal Analytics einige Verbesserungen mit sich. Vor allem in technischer Hinsicht und im Funktionsumfang ist GA4 seinem Vorgänger klar voraus. Im Folgenden werden einige Vorteile und Verbesserungen von GA4 erläutert.
1. Effektivere Analyse des Nutzerverhaltens
Mit dem Machine Learning von GA4 bietet sich die Möglichkeit einer effektiveren, umfassenderen Analyse des Nutzerverhaltens. Durch intelligente Algorithmen können Datenlücken, die etwa durch Trackingblocker entstehen, ergänzt werden. Auf Basis historischer Daten kann mit Hilfe von Predictive Metrics das zukünftige Verhalten von Usern prognostiziert werden. Die getrackten Daten sind somit umfassender und verlässlicher, als dies in Universal Analytics der Fall war.
2. Tracken von Apps
In Google Analytics 4 besteht nun die Möglichkeit, neben Websites auch Daten von Apps zu tracken. Dies stellt einen großen Vorteil für Unternehmen dar, die neben ihrer Webseite auch eine App betreiben und somit beide Datenquellen auf einer einzigen Plattform analysieren können. Bereits bestehende Firebase-Projekte zum Tracking mobiler Anwendungen können mit GA4 verknüpft werden.
3. Fortschritte beim Datenschutz
Schon länger ist bekannt, dass das Tracking von Universal Analytics streng genommen nicht mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbar ist. Mit Google Analytics 4 wurden nun einige Datenschutz-Defizite von Universal Analytics behoben. Etwa werden IP-Adressen bei GA4 standardmäßig anonymisiert. Die IP-Adressen der getrackten Nutzer werden somit nicht gespeichert und folglich können diese auch nicht nachverfolgt werden.
Jedoch ist auch GA4 in seiner jetzigen Form nicht DSGVO-konform und die Frage, inwieweit die Nutzung des Tools innerhalb der Europäischen Union in Zukunft zulässig sein wird, lässt sich gegenwärtig noch nicht klar beantworten.
4. Cookieless Tracking
Wir sind auf dem Weg in eine “cookielose” Zukunft. Man kann davon ausgehen, dass zukünftig alle relevanten Webbrowser Third-Party-Cookies blockieren werden. Deshalb ist es umso wichtiger, Zugriff auf Technologien und Tools zu haben, die Nutzerdaten auch ohne Cookies zuverlässig sammeln können. Google Analytics 4 ist mit seinen innovativen Modelling-Technologien und Predictive Metrics als Alternative zum cookie-basierten Tracking bestens gerüstet für die Zukunft.
5. Effizientere Datenverwaltung mit BigQuery
Das in Universal Analytics nur im Bezahlmodell verfügbare Data Warehouse BigQuery ist in Google Analytics standardmäßig für alle Nutzer verfügbar. Mit BigQuery lassen sich die in Google Analytics getrackten Daten einfach und unkompliziert exportieren und anschließend auswerten.
6. Echtzeitdaten
In Google Analytics 4 hat man nun die Möglichkeit, die Leistung einer Webseite/App in Echtzeit zu verfolgen und so besser zu beurteilen, wie sich Änderungen an der Webseite z.B. auf die Zugriffe auswirken.
Abschließendes Fazit
Google Analytics 4 macht vieles richtig. Gerade was den Feature-Umfang und die Qualität der getrackten Daten angeht, stellt GA4 ein deutliches Upgrade gegenüber Universal Analytics dar. Damit der Umstieg auf GA4 jedoch ohne Probleme gelingt, muss dieser zeitnah stattfinden. Dementsprechend wird die fehlende Möglichkeit der Migration von alten Daten in das neue System viele Nutzer vor ein Problem stellen.
Zudem ist die rechtliche Lage der Nutzung von Google Analytics in der Europäischen Union derzeit noch ungewiss. Obwohl man eher davon ausgehen kann, dass in dieser Hinsicht noch Anpassungen vorgenommen werden, die eine DSGVO-konforme Nutzung des Tools möglich machen, wäre es sinnvoll, sich auch alternative Lösungen im Hinterkopf zu behalten. Eine mögliche Lösung wäre die Nutzung eines Alternativtools wie Matomo.
Umstieg verpasst?
Wir schreiben nun Juli 2023. Google hat, wie bereits angekündigt, Universal Analytics als Datenanalyse-Tool eingestellt. Wer nun also immer noch nicht auf GA4 umgestiegen ist, sollte dies schleunigst nachholen. Idealerweise wäre der Umstieg auf das neue Tool schon mit etwas Vorlauf erfolgt. Denn: Eine Migration von Daten von Universal Analytics zu Google Analytics 4 ist nicht möglich. Durch einen frühzeitigen Umstieg hätte man demnach Datenlücken vermeiden können, die durch einen verspäteten Umstieg entstehen.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass auf Ihre alten Daten aus Universal Analytics noch für mindestens sechs Monate zugegriffen werden kann. Es empfiehlt sich somit dringendst, den Umstieg auf Google Analytics 4 so schnell wie möglich vonstattengehen zu lassen, um später nicht ohne jegliche Datenbasis dazustehen. Falls Sie beim Umstieg auf GA4 Unterstützung brauchen, stehen wir von netgrade Ihnen gerne in einem unverbindlichen Beratungsgespräch zur Seite!
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